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04.02.2022 | (rsn) - Die Saudi Tour ist für viele Teams eine Art Versuchslabor. Neue Fahrer müssen in die Systeme integriert werden. Die bisherigen Sprintetappen boten daher ein Experimentierfeld vor allem für die Sprintzüge. Bei Lotto Soudal klappte das bislang am besten. Der neue Zug von BikeExchange für Dylan Groenewegen fand sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch immer besser.
Stärker noch auf der Suche scheint Team DSM. Der Rennstall kam ohne echten Kletterer, aber mit einer Handvoll junger und vor allem vielseitiger Fahrer zur Wüstenrundfahrt. “Wir sind hier eine junge und eher sprintorientierte Riege. Weil ich bin von allen der Älteste bin, soll ich auch ein bisschen das Kommando übernehmen“, sagte Nico Denz zu radsport-news.com.
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Der Mann, für den gefahren wird, ist hier der Italiener Alberto Dainese. Auf der 1. Etappe klappte die Abstimmung noch nicht so perfekt. Dainese war früher als geplant auf sich allein gestellt. “Und dann war er am Ende etwas eingebaut. Aber so ist Radrennen, das ist nicht wünsch‘ dir was“, meinte Denz lakonisch.
Der Sprintzug ist noch im Fluss
Auf der zweiten Sprinteretappe am Donnerstag gelang das Vorhaben schon besser. Denz und der Niederländer Joris Nieuwenhuis waren lange mit vorn dabei. Und für Dainese sprang ein fünfter Rang heraus. Im Feld der anwesenden Sprinter ist das auch ungefähr seine Position. Je besser allerdings der Zug ist, desto mehr Chancen hat Dainese auch, hin und wieder die Allerbesten auch ernsthaft herauszufordern.
Wie genau der Zug komponiert sein wird, ist derzeit im Fluss. “Das ist alles noch offen“, sagte Denz. Für vordere Positionen bringt sich unter anderem Landsmann Niklas Märkl in Stellung. “Meine Position ist 1 oder 2, also direkt vor Alberto oder eine Position dahinter, je nach Rennen“, meinte er zu radsport-news.com.
Märkl wirkt selbstbewusst, von seinem Potenzial überzeugt. Er hat ja auch schon eine Saison als Profi hinter sich. “Im ersten Jahr ist immer alles relativ neu und man muss sich erst zurecht finden, auch seinen Platz im Feld suchen. Aber ich denke, das klappt doch ganz gut. Und gerade ich als sprintlastiger Fahrer finde mich da auch etwas schneller zurecht“, urteilte er über seine Eingewöhnung. Seine Verfassung jedenfalls ist gut. “Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung im Winter. Mal sehen, was die nächsten Rennen für uns bereithalten“, meinte Märkl.
Alberto Dainese ist der Mann, auf den DSM in den Sprints der Saudi Tour setzt. | Foto: Cor Vos
Als weiteren Kandidaten für Position 1 hat Sprintzug-Kapitän Denz in seinem Jungspund-Laden den Australier Sam Welsford im Blick: “Der kommt von der Bahn, ist richtig schnell. Da muss man sehen, wie er sich entwickelt.“ Bei den allerersten Renntagen behält sich allerdings Denz die letzte Position vor Dainese vor. “Es ist zu Saisonbeginn immer etwas hektisch. Deshalb bin ich der letzte Mann“, sagte er. Er hat bei DSM ja auch das Kommando auf der Straße.
Noch ist der erfahrene Denz Daineses letzter Anfahrer
Mit ihm und hinter ihm werden aber viele Varianten ausprobiert. “Wir würfen so ein bisschen durch und nutzen die Rennen, um etwas auszuprobieren“, sagte Denz. Für DSM, den Rennstall, der so auf Strukturen schwört, klingt das recht ungewöhnlich. Vermutlich steckt auch hier ein Prinzip dahinter. Alle Kombinationen testen, Daten und Eindrücke auswerten und das dann in die feste Struktur gießen.
Niklas Märkl bestreitet sein zweites Profijahr und verstärkt wie Denz bei DSM den Sprintzug für die Saudi Tour. | Foto: Cor Vos
Vielleicht gibt es aber auch keine festen Positionen, sondern Aufgaben je nach Profil und Rennsituation. Eine Stärke der jungen Truppe ist, dass die Fahrer ziemlich variabel sind. Denz ist so einer, Märkl aber auch. “Der fährt schon richtig schnell Rad“, sagte der 27-Jährige lachend über seinen Landsmann. “Und er ist variabel einsetzbar und deshalb ganz wichtig für das Team“, ergänzte er.
Da ist es wieder da, das Wörtchen “variabel“. “Vielseitigkeit ist gefragt, und je mehr Einsatzfelder man hat, desto attraktiver ist man für den Arbeitgeber“, sagte Denz. DSM scheint hier eine andere Strategie zu verfolgen als andere Teams. Setzen die oft auf Spezialisierung auch bei den Helfern, ist hier Polyvalenz gefragt. Das Resultat indes soll das gleiche sein: “Mittelfristig wollen wir bei den Sprintzügen ganz vorn dabei sein“, kündigte Denz an. Man darf gespannt sein, wie sich diese junge Truppe entwickelt, und für welchen Torpedo sie dann der Treibsatz wird.
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