RSNplusNur Rang 13 bei Kuurne-Brüssel-Kuurne

Enttäuschter Bauhaus: Welle machte seinen Sprint zunichte

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Enttäuschter Bauhaus: Welle machte seinen Sprint zunichte"
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious | Foto: Cor Vos

27.02.2022  |  (rsn) – Während vorne Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) seinen Sieg bei Kuurne-Brüssel-Kuurne bejubelte, rollte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) einige Meter dahinter auf Rang 13 über den Zielstrich und hämmerte dabei mit der Faust auf seinen Lenker. Der Kölner war mit dem Sprint und vor allem mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden.

“Ich war einfach enttäuscht. Als Sprinter bekommt man bei Eintagesrennen nicht zu oft die Chance für ein Spitzenresultat. Ich wollte einfach besser sein. Ich war frustriert, da ich mir gewünscht hatte, mit meinem Sprint zumindest in Richtung Podium zu kommen“, erklärte Bauhaus am Abend gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___ Obwohl Bahrain Victorious mit Sonny Colbrelli einen weiteren schnellen Mann in Topform am Start hatte – der Europameister wurde am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad Zweiter – bekam Bauhaus vom Team schon vor dem Rennen für den Sprint die Kapitänsrolle zugesprochen. Voraussetzung: Er musste es im schweren Mittelteil mit der ersten großen Gruppe über die Anstiege schaffen.

Dies meisterte Bauhaus, der im Winter längere Zeit mit Knieproblemen pausieren musste und deshalb erst verspätet in die Saison einstieg, mit Bravour und so stellten sich seine namhaften Teamkollegen wie Colbrelli und der Slowenische Meister Matej Mohoric in den Dienst des Kölners. “Das war ein schönes Gefühl, eine Ehre. Ich habe mich sehr über ihre Unterstützung gefreut. Aber ich habe mich im Finale auch selbst unter Druck gesetzt. Ich war dann auch entsprechend enttäuscht, dass ich ihre Vorarbeit nicht zurückzahlen konnte“, so Bauhaus.

Der 27-Jährige wurde auf dem Schlusskilometer von seinem Anfahrer Heinrich Haussler etwa 1000 Meter vor dem Ziel in Position gefahren, verlor dann aber kurz das Hinterrad des in Freiburg lebenden Australiers. “Heino, der wieder einen super Job gemacht hat, hat dann auf mich gewartet und als ich sein Hinterrad wieder hatte, ist er auch megagut losgefahren. Da hatte ich das Gefühl, dass wir sehr viel Schwung haben“, so Bauhaus, der dann aber “gerade als ich antreten wollte“, eine Welle abbekam, “Ich musste dann bremsen, aufhören zu treten. Auf dem Level ist es dann schwierig, noch etwas gutzumachen, wenn einem vor die Karre gefahren wird“, so der Sprinter.

Die Frage, was bei freier Fahrt möglich gewesen wäre, war für Bauhaus nicht einfach zu beantworten. “Es wäre sicher besser geworden, die Top Ten schätze ich als ziemlich sicher ein. Vielleicht auch in Richtung Top fünf. Die ersten beiden (Sieger Fabio Jakobsen und der Zweitplatzierte Caleb Ewan, d. Red) fuhren aber noch auf einem anderen Level“, so die Einschätzung des Bahrain-Profis.

Nach einer Welle spielte Phil Bauhaus (Bildmitte im Hintergrund) im Sprint bei Kuurne-Brüssel-Kuurne nur eine Nebenrolle

Dass es bei Kuurne-Brüssel-Kuurne überhaupt zu einem Feldsprint kam, entschied sich erst auf den allerletzten Metern, als ein Ausreißertrio um Christophe Laporte (Jumbo – Visma) erst 70 Meter vor dem Ziel gestellt wurde. Bauhaus bekam zwar nicht mit, wie kurz man vor dem Ziel die Ausreißer erst stellte. “Aber ich wusste, dass es im Sprint um Platz eins geht.“

Um Siege sprinten, das ist das große Ziel von Bauhaus für die kommenden Wochen. Auch wenn das Ergebnis bei Kuurne-Brüssel-Kuurne nicht das war, was er sich erhofft hatte, so zog er doch einiges Positives aus seinen ersten beiden Renneinsätzen der Saison. “Von den Beinen her bin ich sehr zufrieden. Nach meiner längeren Trainingspause war ich positiv überrascht, dass es so gut lief. Auch am Samstag beim Omloop war es okay“, so Bauhaus, der beim schweren Klassikerauftakt nach getaner Arbeit vorzeitig ausgestiegen war, um noch “ein paar Körner für Kuurne aufzusparen.“

Dies zahlte sich am Sonntag zwar nicht aus. “Aber Kuurne war ein anstrengendes Rennen für einen reinen Sprinter wie mich. Es war nicht einfach, in der ersten Gruppe zu sein. Deshalb blicke ich zuversichtlich auf die nächsten Rennen. Man kann nicht immer gewinnen, so ist es eben im Sport“, so Bauhaus abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.02.2022Jumbo - Visma fehlten 70 Meter zum perfekten Openingsweekend

(rsn) - Gerade einmal 70 Meter fehlten Christophe Laporte bei Kuurne-Brüssel-Kuurne, um seinem neuen Team Jumbo - Visma einen perfekten Klassikerauftakt zu bescheren. Nachdem am Vortag Wout Van Aert

27.02.2022Jakobsen rettet in Kuurne Quick-Steps Openingsweekend

(rsn) – In einem nervenaufreibenden Finale hat sich Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) den Sieg bei der 74. Austragung von Kuurne-Brüssel-Kuurne gesichert. Mit einer halben Radlänge Vorsprung

27.02.2022Trotz Jakobsen und Ewan: Massensprint nicht garantiert

(rsn) - Allein der Blick auf die Startliste verrät, dass Kuurne-Brüssel-Kuurne im Vergleich zum Omloop Het Nieuwsblad der deutlich sprinterfreundlichere Klassiker ist. So haben etwa die Topsprinter

27.02.2022Politt noch nicht fit, Koch durch Sturz aufgehalten

(rsn) – Ein weitgehend unsichtbares Rennen und mit Nils Politt (27.) und Jonas Koch (47.) nur zwei Fahrer im Hauptfeld, Ide Schelling und Marco Haller gaben das Rennen vorzeitig auf. Bei Bora – ha

27.02.2022Gaviria und Naesen ziehen sich Schlüsselbeinbrüche zu

(rsn) - Direkt nach seinem Sturz beim Omloop Het Nieuwsblad 40 Kilometer vor dem Ziel griff sich Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) ans Schlüsselbein. Im Krankenhaus wurde dann auch ein kompliziert

27.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 27. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

26.02.2022Rettet Jakobsen Quick-Steps Openingsweekend?

(rsn) – Einen Tag nach dem ersten Akt des Openingsweekend steht am Sonntag mit der 74. Ausgabe von Kuurne-Brüssel-Kuurne der zweite Akt an. Im Gegensatz zum Omloop, der klar die Klassikerspezialist

25.02.2022Politt freut sich auf das Openingsweekend

(rsn) – Auch wenn ihn eine Bronchitis nach der Mallorca-Challenge zurückwarf und ihn auch zum Ausstieg bei der Algarve-Rundfahrt zwang, freut sich Nils Politt (Bora – hansgrohe) “riesig auf da

20.02.2022Koch: “Der Doc hat einen guten Job gemacht“

(rsn) – Nach sechs Jahren bei polnischen und belgischen Teams kehrte Jonas Koch nach Deutschland und unterschrieb bei Bora – hansgrohe, wo der Schwäbisch-Haller die Klassikerfraktion unterstütze

18.02.2022Nach Knieproblemen: Bauhaus startet verspätet in die Saison

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren erwies sich Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) als echter Frühstarter. 2020 gewann der Kölner beim Saisondebüt zwei Etappen und die Gesamtwertung der Saud

18.02.2022Krankheitsbedingte Personalrochade oder doch Punktejagd?

(rsn) – Das belgische Team Lotto Soudal wird am kommenden Sonntag nur mit vier Mann am Start der ersten WorldTour-Rundfahrt des Jahres 2022 stehen: Michael Schwarzmann, Jarrad Drizners, Xandres Verv

19.01.2022Kuurne-Brüssel-Kuurne verzichtet auf den Oude Kwaremont

(rsn) - Der Oude Kwaremont gehört zu den berühmtesten Anstiegen der flämischen Frühjahrsklassiker. Genau deshalb haben sich die Organisatoren von Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) dazu entschieden, d

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2025Evenepoel nach Einbruch: “Ich bin kein Roboter“

(rsn) – Es war alles angerichtet für das große Duell bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT). Olympiasieger gegen Weltmeister, die beiden Sieger der vergangenen vier Jahre gegeneinander, Remco Ev

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 111. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) lieferte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) nahezu eine Kopie des Rennens aus dem Vorjahr. Wie damals griff er an der Cote de la Redoute 35 Kilometer

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

28.04.2025Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertyp etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen bei der sechstägig

27.04.2025Pogacar: “Bis jetzt lief ja alles nach Wunsch“

(rsn) – Mit seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich egalisierte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) nicht nur eine weitere Bestmarke von Eddy Merckx, dem als bisher einzigen Fahrer das Dou

27.04.2025Ciccone müde, “aber auch sehr glücklich“

(rsn) - Bei der Tour of the Alps (2.Pro) verpasste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) nach seinem Auftaktsieg letztlich deutlich das Schlusspodium. Nur zwei Tage später war der Italiener beim 111. Lütti

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Pidcock: “Tadej war diesmal an der Redoute so früh dran“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) hat wie schon im vergangenen Jahr Lüttich - Bastogne - Lüttich (1.UWT) mit einem Solo gewonnen. 35 Kilometer vor dem Ziel des Ardennenklassikers konnte

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

27.04.2025Pogacar triumphiert wie 2024 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Wie von vielen erwartet, endete die 111. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG trat weit vor dem Ziel an der Redoute locker an und gewann nach ein

27.04.2025Carr muss weiter auf sein Cofidis-Debüt warten

(rsn) – Nach den ersten vier Monaten der Saison 2025 ist Cofidis-Neuzugang Simon Carr noch immer ohne Renneinsatz. Wie seine Equipe nun mitteilte, wurde der 26-jährige Brite vor zehn Tagen am Knie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of Bostonliq (2.2, UZB)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)