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02.04.2022 | (rsn) – Stück für Stück hat sich Johan Jacobs (Movistar) in den vergangenen Jahren zum Spezialisten für die Frühlingsklassiker gemausert. Betrachtet man den Karriereverlauf des Schweizers, so kommt das wenig überraschend, denn mit flämischen Genen und Cyclocross-Hintergrund scheint der 1,92 Meter große Schlacks aus Winterthur für die harten Rennen wie geschaffen zu sein.
"Selbst mein Vorname steht für große Geschichte hier", grinste Jacobs im Gespräch mit radsport-news.com. Benannt ist der 1997 geborene Schweizer nach einem der größten Helden des belgischen Radsports: "Wer das Ergebnis der Weltmeisterschaften von 1996 in Lugano noch im Kopf hat, der weiß, warum ich Johan heiße", erklärte der in Winterthur aufgewachsene Sportler.
Gemeint ist Johan Museeuw, der zwischen 1993 und 1998 dreimal die Flandern-Rundfahrt gewinnen konnte und zwischen 1996 und 2002 auch dreimal Paris-Roubaix. Sportlich entwickelte sich auch Jacobs Weg früh nach Belgien. Schon als Junior nahm er an den wichtigsten Cross-Rennen in Belgien teil, fuhr dort auch für belgische Teams, bei denen er seine ersten Straßenerfahrungen machte.
"Erst im letzten U23-Jahr habe ich mich dann endgültig für die Straße entschieden", so Jacobs, der im Jahr 2020 beim Movistar Team andockte und seitdem für die Spanier fährt. Gemeinsam mit seiner Frau, einer Belgierin, zog er in seine zweite Heimat zurück: "Da habe ich den umgekehrten Weg meines Vater gewählt. Er ist der Liebe wegen in die Schweiz gegangen, ich von dort aus nach Belgien."
Als Kind Fan von Cancellara und Boonen
Zuletzt zeigte sich Jacobs sowohl bei Gent-Wevelgem als auch bei Dwars door Vlaanderen in der Ausreißergruppe des Tages. "Ich bin zufrieden mit meinem Abschneiden hier bislang. Leider ist mir am letzten Berg bei Dwars door das Benzin ausgegangen", resümierte Jacobs, der dort den Anschluss an die Gruppe um den späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) verlor.
"Wenn man alles gegeben hat, dann muss man zufrieden sein", erzählte der 25-Jährige, der in Ostende am Meer seine neue Heimat gefunden hat. Noch wartet Jacobs auf den großen Durchbruch: "Hoffentlich kommen jetzt auch die Resultate, gezeigt in den Rennen habe ich mich ja", meinte er.
Seine Liebe zu den Klassikern zeigt er auch auf seinem Fahrradcomputer, auf dem neben dem Schweizer Kreuz und dem Flämischen Löwen auch die Kopfsteinpflasterabschnitte gezeigt werden. Das repräsentiert auch die beiden Herzen, die in seiner Brust schlagen. "Als Kind habe ich immer zwei Fahrern die Daumen gedrückt. Das waren Fabian Cancellara und Tom Boonen. Es war schwierig, wenn sich die beiden im Frühjahr gematcht haben, zu wem man hält", erinnerte sich Jacobs, der am Sonntag seine dritte Ronde bestreiten wird.
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