Stark schwächelt, schlägt dann zurück

Siebter der Sibiu Tour: Adamietz freut sich über “Klasse-Ergebnis“

Von Christoph Adamietz

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Johannes Adamietz (Saris Rouvy Sauerland) | Foto: Mario Stiehl

05.07.2022  |  (rsn) - Johannes Adamietz (Saris Rouvy Sauerland) hat auch am Schlusstag der Sibiu-Tour (2.1) seine ansprechende Form unter Beweis gestellt und sich in der Schlusswertung den siebten Platz gesichert. Der Ulmer hatter nach vier Tagen 1:57 Minuten Rückstand auf den italienischen Gesamtsieger Giovanni Aleotti (Bora - hansgrohe).

Nach Platz elf auf der Königsetappe hinauf zum Balea Lac lieferte Adamietz am Dienstagvormittag auch ein starkes Bergzeitfahren ab. Im 12,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr, bei dem es im Schnitt 5,3 Prozent bergauf ging, fuhr Adamietz beim Sieg von Aleotti die sechsschnellste Zeit und rückte im Gesamtklassement dadurch ebenfalls auf Rang sechs vor. "Mit dem Bergzeitfahren bin ich sehr zufrieden", sagte er danach zu radsport-news.com

Auf der zweiten Halbetappe kam der Sauerland-Kapitän am Nachmittag mit dem Hauptfeld ins Ziel und musste in der Gesamtwertung noch Andrea Piccolo (Drone Hopper) an sich vorbeiziehen lassen. "Im technischen Finale habe ich mich ganz gut aus der Affäre gezogen. Leider wurde kurz vor mir eine Lücke reingestoppt, sodass ich einen Platz abgerutscht bin im GC. Platz sieben ist aber natürlich ein Klasse-Ergebnis für mich. Gerade mit der Besetzung", freute sich Adamietz, der sich bei den Betreuern und seinem einzigen Teamkollegen, Ewan Meckie, bedankte. "Ewan hat mich mega supportet", so Adamietz, dessen andere vier eingeplanten Teamkollegen wegen Flugausfällen nicht zur Rundfahrt antreten konnten.

P&S Benotti: Stark schwächelt im Bergzeitfahren, schlägt danach zurück

Vor dem Bergzeitfahren lag auch noch Immanuel Stark (P&S Benotti) aussichtsreich im Kampf um einen Top-Ten-Platz. Der 27-Jährige, Achter am Balea Lac, startete als Gesamtneunter in den Kampf gegen die Uhr, konnte dann aber die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Am Ende stand Rang 31 mit 2:17 Minuten Rückstand zu Buche.

"Wir hatten ein ultra gebrauchtes Zeitfahren. Immu kam nicht wirklich in Schwung und konnte die Pace, dier er fahren wollte, nicht halten. So ist er dann im Gesamtklassement von Rang neun auf Platz 15 abgerutscht", berichtete der Sportliche Leiter der Mannschaft, Robert Jägeler, gegenüber radsport-news.com.

Doch damit wollte sich P&S Benotti nicht zufrieden geben. Auf der nur 98 Kilometer langen Schlussetappe rund um Sibiu am Nachmittag ging Stark nochmals in die Offensive. "Immu war natürlich etwas angefressen und wir haben dann einen Plan gemacht, dass Immu am zweiten Berg losfährt", so Jägeler, der Tom Lindner im Hotel lassen musste, der wie einige andere im Team mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte.

Als Stark am zweiten Berg zur Hälfte der Etappe seine Attacke setzte, befand sich noch eine Spitzengruppe mit einer Minute Vorsprung vorne. Stark schaffte den Anschluss und die Gruppe kam letztlich sogar durch. "Im Sprint hat Immu dann leider keinen Stich mehr gesehen und wird letzter der Gruppe", kommentierte Jägeler den siebten Platz, wodurch sich Stark im Gesamtklassement immerhin noch auf Rang zwölf verbessern konnte.

So lautete Jägelers Fazit nach vier Tagen Sibiu Tour: "Auf vier von fünf Etappen waren wir in den Top Ten. Da können wir ganz zufrieden sein."

Maloja Pushbikers: Auch der Abschluss lief nicht zufriedenstellend

Alles andere als zufrieden waren die Maloja Pushbikers. Auch auf den beiden Schlussetappen sprang nicht das erhoffte Ergebnis heraus. Im Bergzeitfahren war Alexander Evans auf Rang 35 mit 2:31 Minuten Rückstand bester Mann.

"Wir hatten uns ein bisschen mehr erwartet. Der Anstieg war nicht ganz so schwer, wie Alex ihn sich gewünscht hätte. Dennoch wäre auch da etwas für uns drin gewesen. Seit seiner verpassten Chance auf der 1. Etappe wackelt Alex mental ein bisschen", sagte der Sportliche Leiter Rupert Hödlmoser zu radsport-news.com. Zufrieden war der Österreicher mit der Kletterleistung von Max-Benz Kuch, der Neunter in der Nachwuchswertung wurde

Auf der Schlussetappe verpassten die Pushbikers den Sprung in die siebenköpfige Ausreißergruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachte. So blieb für Kapitän Filippo Fortin, der sich nach seinem Sturz vor zwei Tagen wieder einigermaßen erholt zeigte, nur der Sprint um Rang acht. Dabei wurde er Vierter und landete somit im Tagesklassement auf Rang elf.

"Der heutige Tag lief, so wie die Tage zuvor, nicht nach unserem Wunsch. Es war insgesamt nicht zufriedenstellend", resümierte Hödlmoser.

Auch Bike Aid blieb hinter den Erwartungen zurück

Ähnlich dürfte die Bilanz bei Bike Aid ausfallen. Nach drei enttäuschenden ersten Etappen, sprang auch am Schlusstag nichts Zählbares für die saarländische Mannschaft heraus. Im Bergzeitfahren am Vormittag war Adne van Engelen auf Rang 16 mit 1:29 Minuten Rückstand auf Tagessieger Aleotti bester Fahrer, Julian Lino folgte auf Rang 26. 

"Das Zeitfahren war eine ehrliche Angelegenheit. Adne ist stark gefahren und war nicht weit von den Top Ten entfernt", urteilte Anton Wiersma, der Sportliche Leiter des Teams, gegenüber radsport-news.com.

Am Nachmittag kam van Engelen im Hauptfeld ins Ziel, Lino in einer abgehängten Gruppe. Im Gesamtklassement belegten Lino und van Engelen die Plätze 21 und 28. "Auf der Schlussetappe ging es ganz schön zur Sache, sogar die WorldTeams attackierten. Letztlich ging eine starke Gruppe, die von den WorldTeams aber unterschätzt wurde und es bis ins Ziel schaffte. Mit den Fahrern, die wir noch am Start hatten, war es dann schwierig, ein Resultat zu erzielen", so Wiersma weiter.

Meiler zum Abschluss Dritter und Sieger der Bergwertung

Positiv fiel dagegen am Schlusstag das Fazit der deutschen Österreich-Legionäre aus. Beim Sieg des Italieners Stefano Gandin (Corratec) fuhr Lukas Meiler (Vorarlberg) als Dritter über den Zielstrich, gefolgt von Landsmann Timon Loderer (Hrinkow Advarics Cycleang). Meiler durfte sich zudem über den Sieg in der Bergwertung freuen. "Wir haben gut harmoniert, es war wie ein Mannschaftszeitfahren. Teilweise unglaublich schnell“, so Loderer über die gute Zusammenarbeit in der Spitzengruppe.



 

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