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21.10.2022 | (rsn) – Nach ihrem U23-Podium beim Cross-Weltcup in Fayetteville ist Judith Krahl (Heizomat – Kloster Kitchen) inzwischen wieder in Leipzig angekommen – allerdings nur für kurze Zeit, denn schon am Samstagmorgen geht es weiter ins tschechische Tabor, wo am Sonntag der dritte Weltcup der Saison 2022/23 auf dem Programm steht.
Fast hätte die Deutsche U23-Meisterin am Sonntag für das erste deutsche Top-Ten-Ergebnis im Weltcup seit Hanka Kupfernagel in Nommay 2014 gesorgt. In einer Dreiergruppe, die um Position zehn kämpfte, nahm die 21-Jährige die Schlussrunde in Angriff. ”Ich hatte es auch im Kopf, dass es noch um Platz zehn geht. Ich bin mit Caroline Mani und einer US-Amerikanerin zusammengefahren. Dann ging es auf den langen Anstieg zu und da war ich immer schneller als Mani, aber dann kam die Amerikanerin von hinten und hat richtig attackiert“, sagte Krahl rückblickend zu radsport-news.com über den Dreikampf mit der Französin und der heimischen Fahrerin Austin Killips.
___STEADY_PAYWALL___“Ich konnte ein Stück mitgehen, aber dafür stand ich dann oben. In der letzten Runde war das einen Tick zu tief – und so wurde es Platz zwölf, weil Mani mich auch noch überholt hat. Da hatte ich dann nichts mehr über. Aber ich war eigentlich froh, dass ich die Gruppe über die Runden halten konnte“, resümierte Krahl dennoch zufrieden. Dabei waren die Voraussetzungen nach dem guten, wenn auch etwas unglücklich verlaufenen Auftritt in Waterloo für den Weltcup in Fayetteville alles andere als ideal.
DNF und Podium in Fayetteville
“Ich bin eigentlich ohne große Erwartungen ins Rennen gegangen und brauchte davor sogar noch einige Unterstützung von Yannick und Walse, weil es am Freitag beim C1-Rennen gar nicht lief“, blickte sie auf Gespräche mit den Sportlichen Leitern Yannick Mayer und Philip Walsleben zurück. Zwei Tage vor dem Weltcup fand auf fast identischer Strecke bereits ein UCI-Rennen statt, bei dem es für die Deutsche gar nicht lief: “Freitag war es sehr staubig und rutschig und ich bin direkt in der Startrunde in der langen, kurvigen Abfahrt ziemlich heftig gestürzt. Ich habe voll den Bauchklatscher gemacht.”
”Dann war die Spitzengruppe weg und nach einer Runde schnell fahren war bei mir auch das Adrenalin weg – und dann hatte ich ziemliche Schmerzen, so dass ich rausgegangen bin. Nach der Krankheit noch wegen eines Sturzes auszusteigen, war nochmal ein ganz schöner Dämpfer”, gab Krahl zu. Doch das Wichtigste war zwei Tage vor dem Weltcup, dass sie glimpflich davon gekommen sei. ”Ich hatte ein paar Abschürfungen und Prellungen und sonst nichts weiter“, so die Heizomat-Fahrerin.
Podium in Tabor kein Ziel
Mit den oberflächlichen Verletzungen schaffte Krahl dann ihr mit Abstand bestes Ergebnis in der wichtigsten Rennserie des Cross. Für das Rennen in Tabor sind die Erwartungen aufgrund des besseren Feldes aber weniger hochgespannt. “Das U23-Podium wird es wohl nicht“, vermutete Krahl.
Mit Puck Pieterse (Alpecin – Fenix), Shirin van Anrooij (Baloise – Trek Lions) und Kata Blanka Vas (SD Worx) kehren in Tschechien nämlich drei Stars zurück in den Weltcupzirkus – und auch die Französin Line Burquier (A.S. Bike), die Tschechin Kristyna Zemanova (Brilon) und die beiden Tormans-Fahrerinnen Zoe Backstedt und Marie Schreiber sowie Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Bingoal) werden der jungen Deutschen das Leben wohl schwer machen.
“Realistisch gesehen stehen van Empel, Pieterse und van Anrooij am Start. Die fahren doch noch einen Tick schneller. Wenn es das Podium werden würde, wäre ich schon sehr überrascht. Vielleicht wäre Top Fünf in der U23 auch schon sehr zufriedenstellend. Aber ich konzentriere mich eigentlich mehr auf die Gesamtplatzierung und die Weltcuppunkte“, erklärte Krahl.
Tschechien oder Belgien?
Nach Tabor verschiebt sich der Fokus der Szene wieder nach Belgien, wo neben einigen Weltcuprennen auch die Wettkämpfe der X2o trofee und Superprestige anstehen. Die beiden anderen großen Cross-Serien sind für Krahl aber vorerst kein Ziel. “Die klassischen UCI-Rennen in Belgien werde ich größtenteils erst in der Weihnachtszeit fahren. Nächste Woche ist erstmal der Weltcup in Maasmechelen und dann kommt Namur. Danach müssen wir planen ob ich in Belgien bleibe oder doch wieder nach Tschechien fahre“, meinte die DM-Dritte im U23-Zeitfahren.
Beim tschechischen Toi Toi Cup startet Krahl schon seit 2017. Im vergangenen Winter konnte sie in Jicin erstmals einen Lauf der Rennserie für sich entscheiden. Doch auf die Stars trifft sie dort nicht, dafür müsste sie von ihren Eltern aus nach Belgien reisen. “Das ist organisatorisch immer schwierig, weil ich weit im Osten wohne. Nach Belgien ist es dann echt weit. Von Südbrandenburg fahre ich immer sieben bis acht Stunden“, sagte Krahl.
Diese Reisestrapazen bleiben ihr dieses Wochenende aber erspart, denn der Weg ins südlich von Prag gelegene Tabor dauert nur halb so lang wie der nach Belgien. Und für den Parcours nimmt Krahl diese Fahrt gern in Kauf. “Tabor ist schon eine meiner Lieblingskurse. Strecken die schnell sind und wo man ein bisschen mehr draufdrücken kann, gefallen mir besser“, erzählte sie mit Blick auf das am Sonntag um 13:40 Uhr beginnende Rennen.
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