--> -->
25.06.2023 | (rsn) - Die deutschen Kontinental-Fahrer haben bei der DM im Schwarzwald am Sonntag im Straßenwettbewerb leidenschaftlich gekämpft, am Ende war das 215 Kilometer lange Rennen aber zu schwer und die Konkurrenz aus der WorldTour um Sieger Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) zu stark.
Bei der Hitzeschlacht von Bad Dürrheim, bei der nur 31 Fahrer das Ziel erreichten, war Lukas Meiler (Vorarlberg) auf Rang 17 mit 6:29 Minuten Rückstand bester der Kontinental-Fahrer. Der 28-Jährige Bayer mischte, beim von Anfang an extrem schnell und von den WorldTeams sehr offensiv gefahrenen Rennen, bis tief ins Finale vorne mit und wurde erst auf der vorletzten Runde gemeinsam mit Ben Zwiehoff (Bora - hansgrohe) von der noch 14 Fahrer starken Spitzengruppe abgehängt.
"Das war recht gut heute. Bester KT-Fahrer zu sein bedeutet mir jetzt nicht ganz so viel. Ich wollte einfach ein gutes Rennen fahren. Aber natürlich zeigt es, dass ich mitfahren kann", befand Meiler nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com.
Der Vorarlberg-Legionär hatte sich für die DM "schon was ausgerechnet", weil ihm schwere Wettkämpfe liegen. Dazu fühlte sich Meiler auch während des Rennens "richtig gut", wobei er vermutete, dass er in der Rennphase 60 Kilometer vor dem Ziel durch seine offensive Fahrweise "die entscheidenden Körner" gelassen hatte und so beim vorletzten Aasen-Anstieg in "einem schlechten Moment" die Gruppe nicht mehr halten konnte.
Das Finale bestritt der zurückgefallene Meiler als Solist. Er rettete sich bei immer mehr schwindenden Kräften gerade noch so ins Ziel. "Die letzte Runde ganz allein war grausig", berichtete Meiler.
Ein beherztes Rennen fuhr auch Miguel Heidemann (Leopard TOGT), der auf Platz 19 ins Ziel kam. Sein Rückstand auf den Sieger: 7:17 Minuten. Der Vizemeister im Zeitfahren war am Sonntag schon früh in die Offensive gegangen und führte zwischenzeitlich gemeinsam mit Buchmann und dessen Teamkollegen Jonas Koch das Rennen an.
Miguel Heidemann (Leopard TOGT) fuhr bei der DM zwischenzeitlich mit dem späteren Sieger Emanuel Buchmann an der Spitze. Foto: Cor Vos
"Ich wusste, dass das die richtige Gruppe ist und bin auch zufrieden, dass ich da mit losfahren konnte. Das hat mir gezeigt, dass es sehr gut lief und dass ich den richtigen Renninstinkt habe", zog Heidemann gegenüber radsport-news.com ein positives Fazit, auch wenn er das Bora-Duo noch in der ersten Rennhälfte hatte ziehen lassen müssen. "Ich vermute, da haben sich mein Zeitfahrtraining und diese langen Belastungen über fünf Stunden etwas gebissen, da trainiert man doch ganz anders", erklärte Heidemann.
Bester Fahrer der deutschen KT-Teams- Meiler und Heidemann fahren für ausländische Teams - war Vinzent Dorn (Bike Aid), der zeitgleich mit Heidemann auf Platz 20 ins Ziel kam. Er hielt sich lange Zeit in der ersten großen Gruppe der Profis auf. "Es war ein superhartes Rennen. Vom Start weg war es extrem. Als nach 170 Kilometern das verbliebene Hauptfeld noch mal ausgedünnt wurde, war es dann nicht mehr so hart.", so Dorn, der seine erste Straßensaison bestreitet, gegenüber radsport-news.com
Vinzent Dorn (Bike Aid, mitte) schlug sich gegen die WorldTour-Profis - hier Georg Zimmermann und Pascal Ackermann - sehr achtbar. Foto: Cor Vos
Hilfreich war für Dorn, dass ihm seine erfahrenen Trainingskollegen aus Freiburg, Simon Geschke (Cofidis), Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) und Michel Heßmann (Jumbo - Visma) einige Tipps für das Rennen gegeben hatten. "Auch mit dem Team haben wir alles gut durchgesprochen"; fügte der Freiburger an, der in seinen ersten Monaten als KT-Fahrer nicht nur Form aufbauen, sondern ebenso taktisches Geschick dazulernte.
Im Finale sprintete Dorn wie die anderen KT-Fahrer aus der Gruppe heraus um den 18. Platz, der am Ende an Maurice Ballerstedt (Alpecin - Deceuninck) ging. Dabei erhielt der Bike-Aid-Akteur Unterstützung von Bora-Profi Ben Zwiehoff. "Mit Ben bin ich mal in einem Mountainbike-Team gefahren, bevor er zu Bora gewechselt ist. Ich habe ihn spaßeshalber gefragt, ob er mir den Sprint anzieht. Das hat er dann tatsächlich gemacht. Das war zwar ein bisschen früh, denn wir waren schon einen Kilometer vor dem Ziel vorne gewesen, aber ich war dann zumindest ganz gut positioniert", so Dorn mit einem Augenzwinkern.
Am Ende reichte es für die Top 20, was Dorn "absolut happy" machte, konnte er doch einige gestandene WorldTour-Profis hinter sich lassen. Im Ziel bekam er auch von den höherklassiger fahrenden Kollegen für seine Fahrweise den Tag über Respekt gezollt. "Das macht mich total glücklich", so der 25-Jährige abschließend.
Einen Rang dahinter erreichte Pierre-Pascal Keup (Lotto - Kern Haus) das Ziel. Der 21-Jährige hatte dabei in der vorletzten Runde großes Pech, als ihn ein Defekt an der Bremsscheibe zurückwarf.
"Dadurch ist Pierre aus der Gruppe, die später um Platz zwei kämpfte, zurückgefallen. Wir konnten den Defekt leider nicht so schnell beheben, damit war das Rennen um die Top Ten für Pierre vorbei. Bis dahin ist er aber ein superstarkes Rennen gefahren ", lobte Teamchef Florian Monreal ihn gegenüber radsport-news.com seinen Schützling, der zuletzt schon bei Rund um Köln (1.1) als Siebter sein Talent unter Beweis gestellt hatte, im Anschluss aber durch einen Schlüsselbeinbruch zurückgeworfen wurde.
Pierre Pascal Keup (Lotto - Kern Haus) war im Defektpech, hinter ihm fährt der beste KT-Fahrer im Rennen, Lukas Meiler (Team Vorarlberg). Foto: Cor Vos
Im Vergleich zu Rund um Köln sei die Meisterschaft "viel unkontrollierter" gefahren worden, erklärte Keup gegenüber radsport-news.com. "Heute war ich von Anfang an am Limit", gestand er. Schon kurz vor seinem Defekt habe er gemerkt, dass er die Attacken nicht mehr mitgehen konnte. Der Schaden an der Bremsscheibe machte ihm dann Finale den Garaus.
Das Team P&S Benotti war indes die einzige deutsche KT-Mannschaft, die zwei Fahrer unter den besten 30 ins Ziel bringen konnte. Jannis Peter belegte Rang 22, sein Teamkollege Dominik Röber passierte auf Position 24 den Zielstrich.
"Die Meisterschaft ist immer ein besonders Highlight, bei der man sich mit den großen Jungs messen kann, die eine Woche später die Tour de France fahren. Das macht immer viel Spaß und am Ende des Tages haben wir das auch ganz gut gemacht. Es war uns auch klar, dass es hintenraus nur noch ums sportliche Überleben gehen würde", meinte Peter und fügte an. "Wir haben super gekämpft und können damit zufrieden sein."
P&S Benotti fuhr mit Dominik Röber und Jannis Peter ein ansprechendes Rennen - beide landeten in den Top 30. Foto: Mario Stiehl
Sein Teamkollege Röber ergänzte gegenüber radsport-news.com. "Es war ein sehr schönes Rennen; sehr schnell, sehr selektiv. Teilweise war es auch richtig unkontrolliert, es wurde einfach gehackt. Für Jannis und mich war das gar nicht so schlecht, aber irgendwann zog es uns dann auch den Stecker", so Röber. Dessen Teamchef Lars Wackernagel war nicht nur mit dem Abschneiden seiner Fahrer zufrieden, sondern wollte auch dem Veranstalter ein großes Lob ausdrücken. "Es waren hier wirklich ein paar geile Tage. Ein riesiges Dankeschön", so Wackernagel zu radsport-news.com
Ebenfalls in der kleinen Gruppe, die mit 7:17 Minuten Rückstand ins Ziel kam, war Moritz Kretschy (rad-net Oßwald). Der Deutsche U23-Meister im Zeitfahren hielt auch lange mit den Besten mit und wurde am Ende auf Platz 25 gewertet.
"Ich fand das Rennen extrem hart, vor allem aufgrund der Hitze. Ich habe mich genau vier Stunden recht gut gefühlt, aber dann waren bei mir die Lichter aus. Ich kann aber auch an einer Hand abzählen, wie viele Rennen ich bisher über 200 Kilometer gefahren bin", berichtete Kretschy gegenüber radsport-news.com und fügte an. "Entsprechend bin ich recht zufrieden." Um bei den WorldTour-Profis vorne mithalten zu können, fehle ihm indes noch "die Power über die ganze Distanz", erklärte er.
U23-Zeitfahrmeister Moritz Kretschy (rad-net Oßwald) überzeugte auch im Straßenrennen der Elite. Foto: Cor Vos
(rsn) – In den vergangenen Jahren stand bei den Deutschen Meisterschaften unter dem Strich ein besseres Ergebnis für Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty). Als Achter beendete der Au
26.06.2023Video-Interviews zur Deutschen Meisterschaft 2023 in Bad Dürrheim(rsn) – Die Deutschen Meisterschaften der Männer in Bad Dürrheim waren extrem hart: Schon rund 150 Kilometer vor Schluss eröffnete Bora – hansgrohe mit einem ersten Vorstoß von Geburtstagskind
25.06.2023Buchmann dachte sich: “Das ziehe ich jetzt einfach durch“(rsn) - Sechs Tage vor dem Start der Tour de France in Bilbao setzte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) ein Ausrufezeichen: nach einem 71 Kilometer langen Solo gewann der gebürtige Ravensburger zu
25.06.2023Buchmann Deutscher Meister nach einem 75-Kilometer-Solo(rsn) - Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) ist zum zweiten Mal in seiner Karriere Deutscher Straßenmeister geworden und hat damit eine lange Leidenszeit beendet. Der 30-Jährige, der in den letzten
25.06.2023Kurioser DM-Auftakt: Spitzengruppe biegt falsch ab(rsn) – Mit einem Aufreger hat das Straßenrennen der Männer bei den Deutschen Meisterschaften von Bad Dürrheim begonnen. Gleich nach dem scharfen Start löste sich eine rund zehnköpfige Ausreiß
25.06.2023Lippert krönt Familienfeier: DM-Titel an Mamas Geburtstag(rsn) – Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sie ihrer Mutter nicht machen können: Liane Lippert (Movistar) hat den Familien-Feiertag am Samstag in Bad Dürrheim mit ihrem dritten Deutschen Me
25.06.2023Deutsche Meisterschaften: Live-Stream Männer-Rennen(rsn) – Am Sonntag wird zwischen Donaueschingen und Bad Dürrheim (alles zu den Strecken) die Deutsche Meisterschaft der Männer ausgetragen. Das Rennen können Sie vom Start weg im Live-Timing oder
24.06.2023Kasper zehn Jahre nach Wangen wieder auf dem DM-Podium(rsn) – Zehn Jahre nachdem sie in Wangen im Allgäu zum ersten und bislang einzigen Mal auf dem Podium bei Deutschen Meisterschaften gestanden hatte, ist Romy Kasper (AG Insurance – Soudal – Qui
24.06.2023Hammes klettert ohne kleines Blatt zu Silber bei der DM(rsn) – Neben der alten und neuen Deutschen Meisterin Liane Lippert (Movsitar) war Kathrin Hammes (EF Education – Tibco – SVB) im DM-Straßenrennen von Bad Dürrheim am Samstag diejenige, die am
24.06.2023Solo zu Gold: Lippert behält Meistertrikot(rsn) – Nach dem Sprintsieg aus einer Vierergruppe heraus im Vorjahr hat Liane Lippert (Movistar) bei der Straßen-DM dieses Jahr früh reinen Tisch gemacht. In Bad Dürrheim gewann sie nach einem m
24.06.2023Kröger steuerte “sensiblen Motor“ perfekt zu Zeitfahr-Gold(rsn) – Mieke Kröger (Human Powered Health) saß noch eine Weile mit fragendem Blick auf dem Hot Seat der Zeitschnellsten. Es war ihr nicht klar, dass ihr zweiter Titel als Deutsche Zeitfahrmeister
24.06.2023Fox: Vom Referendariat zu DM-Silber im Zeitfahren(rsn) – Sie war die Sensation des Zeitfahr-Freitags in Bad Dürrheim: Katharina Fox (Maxx-Solar – Rose). Die Bundesliga-Gesamtsiegerin von 2022 ist auf dem langen Zeitfahrkurs im Schwarzwald über
(rsn) - Cédrine Kerbaol wird in der kommenden Saison nicht mehr im Trikot von Ceratizit – WNT unterwegs sein. Die 23-jährige Französin nutzte eine Klausel des UCI-Reglements, wonach Fahrer und Fa
05.11.2024200 Millionen Euro Ablösesumme für Großverdiener Pogacar?(rsn) – Ende Oktober einigten sich Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates auf die vorzeitige Verlängerung seines damals noch bis Ende 2027 gültigen Vertrags. Die neue Vereinbarung umfasst nun ei
05.11.2024Aarau und Piuro weitere Etappenorte der Tour de Suisse(rsn) – Bereits mehr als sieben Monate vor dem Start der Tour de Suisse 2025 ist der Etappenplan der am 15. Juni in Küssnacht beginnenden 88. Ausgabe der Schweizer Landesrundfahrt fast komplett. W
05.11.2024Sagans ehemaliger Teamkollege Vysocan positiv auf CERA(rsn) - Daniel Vysocan ist vom Radsportweltverband UCI vorläufig suspendiert worden. Der 20-jährige Tscheche wurde nach Angaben der UCI bei einem Dopingtest am 25. September positiv auf das Blutdopi
05.11.2024Maas künftig Teamkollege von Buchmann?(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2024Vollerings neues Team hat langfristige Planungssicherheit(rsn) - Die Equipe FDJ - Suez kann langfristig planen. Wie der ambitionierte französische Frauen-Rennstall bekannt gab, habe man sich mit den beiden Namenssponsoren auf Vertragsverlängerungen bis je
05.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka
05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor
04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin
04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.