RSNplusAustralier will aufs Podium

Boras Tour-Plan: Hindley der Leader, Buchmann sein Helfer

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Boras Tour-Plan: Hindley der Leader, Buchmann sein Helfer"
Jai Hindley (links) führt Bora - hansgrohe bei der Tour de France an, Emanuel Buchmann (re.) ist als Edelhelfer vorgesehen | Foto: Cor Vos

30.06.2023  |  (rsn) – Beim Giro d’Italia 2022 startete Bora - hansgrohe mit einem sogenannten Dreizack, bestehend aus Jai Hindley, Emanuel Buchmann und Wilco Kelderman. Die Strategie erwies sich als erfolgreich. Hindley gewann das Rosa Trikot und sicherte so dem deutschen Rennstall erstmals den Gesamtsieg bei einer Grand Tour. Buchmann wurde als Edelhelfer sogar noch Siebter der Schlusswertung.

Bei der am 1. Juli in Bilbao beginnenden Tour de France werden Hindley und Buchmann wieder gemeinsam antreten – Kelderman wechselte im Winter zu Jumbo – Visma, wo er nun als Helfer für Titelverteidiger Jonas Vingegaard antritt -, aber die Rollenverteilung ist diesmal anders: Hindley ist der erklärte Kapitän, der von Buchmann in den Bergen bestmöglich unterstützt werden soll.

Bora – hansgrohe bei der Teampräsentation zur 110. Tour de France in Bilbao | Foto: Cor Vos

“Ich bin hier als klarer Leader, mit allen Verantwortlichkeiten, die dazu gehören“, betonte der Vierte des Critérium du Dauphiné am Donnerstag bei der Pressekonferenz von Bora – hansgrohe, ohne jedoch lobende Worte für seinen designierten Edelhelfer zu vergessen: “Es ist fantastisch, Emu an meiner Seite zu haben. Er hat in der Vergangenheit schon tolle Ergebnisse rausgefahren, ich denke zum Beispiel an seinen vierten Platz bei der Tour 2019. So jemanden als Unterstützung zu haben, ist sehr wichtig“, fügte Hindley an. Neben dem Deutschen Meister werden auch der Österreicher Patrick Konrad und der Luxemburger Bob Jungels in den Bergen gefordert sein.

Hindley: “Wir haben hier ein sehr cooles Team am Start"

Die Schlüsselrolle übernehmen wird jedoch der 30-jährige Buchmann, der zuletzt mit seinem Parforceritt bei den Deutschen Meisterschaften gezeigt hat, dass er ein ausschlaggebender Faktor in Hindleys Kampf um das Tour-Podium sein kann. “Wir haben früher schon gut zusammengearbeitet. Und das wird hier nicht anders sein. Ich freue mich, mit ihm zu fahren, wir haben hier ein sehr cooles Team am Start“, zeigte sich der Bora-Kapitän zuversichtlich.

Der letztjährige Giro-Gesamtsieger Jai Hindley (Bora – hansgrohe) peilt bei seinem Tour-Debüt das Podium in Paris an. | Foto: Cor

Hinter den beiden Überfliegern Vingegaard und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), die nach allgemeiner Einschätzung das Gelbe Trikot auch diesmal unter sich ausmachen werden, darf sich gleich ganze Reihe von Fahrern Hoffnungen auf das Podium in Paris machen. Dazu gehört auch der Giro-Sieger von 2022.

Dabei sieht Hindley die Toursieger der vergangenen drei Jahre in einer eigenen Klasse. “Diese Jungs haben bewiesen, dass sie die zwei besten Fahrer der Welt sind. Letztes Jahr waren sie phänomenal und viel besser als der Rest. Mal sehen, wie dieses Jahr laufen wird. Wir werden es in den nächsten drei Wochen erleben, vielleicht schon nach der Etappe rund um Bilbao“, meinte der 27-Jährige mit Blick auf die schwere 1. Etappe, auf der zehn Kilometer vor dem Ziel eine steile Rampe wartet, die schon für eine erste Selektion sorgen dürfte - und zum Ziel in der baskischen Metropole geht es dann auch nochmal bergauf.

Buchmann sieht für sich eine kleine Hintertür

Dass er pünktlich zum Grand Départ gut in Schuss ist, zeigte Buchmann nach einem eher mäßigen Critérium du Dauphiné (2.UWT) in Bad Dürrheim, wo er sich den zweiten nationalen Meistertitel seiner Karriere sicherte. “Die letzten Wochen habe ich mich immer besser gefühlt. Bei der DM hatte ich einen superguten Tag und habe mit einem langen Solo gewonnen. Das war ein tolles Gefühl, vor allem, weil ich in den letzten Jahren nicht so viele Ergebnisse erzielt habe. Ich bin also superfroh, zum zweiten Mal im Deutschen Meistertrikot bei der Tour anzutreten“, erzählte der Kletterspezialist auf der Pressekonferenz.

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) bestreitet zum zweiten Mal nach seinem Debüt 2015 die Frankreich-Rundfahrt im Deutschen Meistertrikot. | Foto: Cor Vos

Als Deutscher Meister erzielte Buchmann vor acht Jahren auch sein bestes Tagesergebnis bei der Frankreich-Rundfahrt. Auf der 11. Etappe nach Cauterets wurde der damals 22-jährige Tour-Debütant als Ausreißer Dritter hinter Rafal Majka und Dan Martin. Ob er auch diesmal Freiräume für solche Angriffe bekommen wird, bleibt abzuwarten, ist aber eher unwahrscheinlich.

Zudem hielt sich Buchmann eine kleine Hintertür für die Gesamtwertung offen. “Der Plan ist, dass Jai unser Leader ist und ich sein Helfer bin. Dann sehen wir, wie das Rennen laufen wird. Man kann schon auf den ersten Etappen ein paar Minuten verlieren. Nach ein paar Tagen gucken wir aufs Klassement“, kündigte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.06.2024Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

Weitere Radsportnachrichten

02.01.2025Evenepoel kennt nur ein Ziel: Bei der Tour “besser als letztes Jahr“

(rsn) – “Jedes Jahr beim Frühstück am ersten Januar schreibe ich meine Ziele für das Jahr auf.“ Das sagte Remco Evenepoel kurz vor dem Jahreswechsel der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws.

02.01.2025Illustre Besetzung für Tour Down Under angekündigt

(rsn) – Das Jahr 2025 ist noch jung, doch der WorldTour-Saisonstart schon jetzt nicht mehr weit entfernt. Am 17. Januar beginnt die dreitägige Tour Down Under der Frauen, vom 21. bis 26. Januar fol

02.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

02.01.2025Hermans findet kein neues Team und macht Schluss

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.01.2025Meisen fährt aufs Podium

(rsn) - Marcel Meisen hat an Neujahr das beste Ergebnis des laufenden Cross-Winters eingefahren. Beim Grand Prix Garage Collé (C2) im luxemburgischen Petange fuhr der 35-Jährige als Dritter erstmals

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

01.01.2025Iserbyt beendet Durststrecke mit starkem Auftritt in Baal

(rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat sich Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) souverän den Neujahrscross in Baal gesichert. Der Belgische Meister entschied den fünften Lauf der X2O Badkame

01.01.2025Van Empel krönt in Baal furioses Finale mit drittem Sieg in Folge

(rsn) – Nachdem sie sich in den beiden vergangenen Jahren beim Neujahrscross in Baal jeweils Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hatte geschlagen geben müssen, schien die Niederländerin Lucin

01.01.2025Neujahrscross in Baal ohne Top-Favorit van der Poel

(rsn) - Ohne Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird am Nachmittag der Neujahrscross in Baal stattfinden. Wie sein Team auf X mitteilte, laboriert der sechsmalige Weltmeister noch an Rippen

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

01.01.2025“Unglückliches Jahr“ endet mit “Freude über diesen Preis“

(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine