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30.06.2023 | (rsn) – Sie haben sich schon oft für ihre Kapitäne aufgeopfert und werden das auch diesmal tun. Zum achten Mal beginnt am Samstag für Marco Haller (Bora – hansgrohe) eine Tour de France, für seinen Teamkollegen Patrick Konrad ist es auch schon die fünfte Frankreich-Rundfahrt. Und Michael Gogl (Alpecin – Deceuninck) beginnt in Bilbao sein bereits sechstes Tourabenteuer.
"Die Tour de France ist die größte Bühne im Radsport, ich freue mich extrem, dass es wieder einmal geklappt hat", meinte Haller zu seiner Nominierung. Lediglich sein Kumpel Bernhard Eisel hat mit zwölf Tourstarts noch mehr aufzuweisen, doch in der Liste der fleißigsten österreichischen Teilnehmer ist der Kärntner schon an die zweite Stelle geklettert.
Die 110. Tour de France wird Haller als Road Captain von Bora - hansgrohe bestreiten. "Auch eine Fußball-Mannschaft braucht Verteidiger und Mittelfeldspieler", bemerkte er zu seiner uneigennützigen Rolle, die er in den nächsten drei Wochen einnehmen wird. Gemeinsam mit Nils Politt wird Haller sich die Aufgabe teilen, Jai Hindley in den Flachetappen aus dem Wind zu halten. Und kommt es dann noch zum Sprint, wird sich Haller in den Zug für den jungen Belgier Jordi Meeus einreihen.
An den Tagen, an denen Haller seine Hauptarbeit verrichtet, wird sein Landsmann Gogl ebenfalls in Alarmbereitschaft sein. Denn die Alpecin-Mannschaft rund um Sprinter Jasper Philipsen und Überflieger Mathieu van der Poel ist auf Tagessiege ausgerichtet und der Belgier als auch der Niederländer sollen diese einfahren. "Wir haben den weltbesten Klassikerfahrer und den weltbesten Sprinter im Team. Es kann eine erfolgreiche Tour für uns werden", erklärte Gogl und sprach zusätzlich an, dass nur Etappenerfolge zählen für sein Team. "Die Gesamtwertung ist total wurscht", so der Oberösterreicher.
Vor allem die hügelige Auftaktetappe um Bilbao herum könnte ideal für van der Poel sein, der sich den Traum vom Gelben Trikot erneut verwirklichen will. "Wir wollen die ersten Etappen mit ihm gewinnen", sagte Gogl, der im letzten Jahr bei der Tour de France schwer stürzte und die gesamte zweite Saisonhälfte kein einziges Rennen mehr bestritt. Nach erledigter und hoffentlich erfolgreicher Arbeit hofft aber auch Gogl, mal auf eigene Karte fahren zu können. "Ich denke, dass ich im zweiten Teil der Tour meine Freiheiten bekommen werde. Ich möchte mich schon zeigen", sagte er.
Die gleichen Hoffnungen hegt auch Konrad, der erst im letzten Moment auf den Bora-Tourzug aufsprang. Da sich aber Maximilian Schachmann und vor allem Sergio Higuita nicht empfehlen konnten, vertraut die Teamleitung erneut dem Österreicher, der fast auf jedem Terrain ein perfekter Helfer sein wird. Für Konrad könnte sich bei der Tour zudem ein Kreis schließen, denn glaubt man den Gerüchten, so wird der Niederösterreicher am Saisonende das Team wechseln.
2016 stand Konrad erstmals bei der Tour im Trikot der Raublinger am Start, acht weitere große Rundfahrten folgten, gespickt mit zahlreichen Topplatzierungen und gekrönt vom Sieg in Saint-Gaudens vor zwei Jahren, als der mittlerweile 31-Jährige als erst dritter Österreicher eine Touretappe für sich entscheiden konnte.
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