Tour: Adam Yates verteidigt Gelb

Nur Philipsen ist in Bayonne schneller als Bauhaus

Foto zu dem Text "Nur Philipsen ist in Bayonne schneller als Bauhaus"
Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat die 3. Etappe der Tour de France 2023 gewonnen. | Foto: Cor Vos

03.07.2023  |  (rsn) - Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) macht bei der Tour de France da weiter, wo er im vergangenen Jahr auf den Champs-Élysées aufgehört hat: Der Belgier vom Team Alpecin – Deceuninck hat in Bayonne die erste Sprintankunft der 110. Frankreich-Rundfahrt für sich entschieden und sich nach 193,5 Kilometern der 3. Etappe von Amorebieta-Etxano nach Bayonne vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Caleb Ewan (Lotto – Dstny) durchgesetzt.

"Für ein paar Sekunden dachte ich, ich könnte gewinnen, aber Philipsen hatte die Geschwindigkeit und war der Stärkste. Es ist ein großartiges Resultat und in Zukunft werde ich stolz sein auf dieses Ergebnis", sagte Bauhaus im Ziel am Eurosport-Mikrofon.

Hinter den Top 3 des Tages belegte Europameister Fabio Jakobsen (Soudal – Quick-Step) den vierten Platz. Wout van Aert (Jumbo – Visma) war bis 75 Meter vor dem Ziel rechts neben Philipsen, doch dann ging ihm zwischen seinem Landsmann und der Bande der Platz aus, die beiden berührten sich leicht und van Aert nahm die Beine hoch, so dass er auf Rang fünf ins Ziel rollte. Sechster wurde Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) vor Bora-hansgrohe-Sprinter Jordi Meeus.

"Es war ein schwieriges Finale mit der S-Kurve am Ende. Ich habe versucht, den kürzesten Weg zu nehmen und bin wirklich happy, als Erster über die Linie gefahren zu sein“, sagte Philipsen, der lange Minuten warten musste, ehe die Jury den Zieleinlauf bestätigte. "Ja, es war eng, aber es ist die Tour de France. Da gibt es keine Geschenke, für niemanden. Jeder geht All-In und ich denke, ich kann wirklich glücklich mit unserer Teamleistung heute sein. Wir hatten einen großartigen Leadout. Jonas (Rickaert) hat den ersten Teil übernommen und dann hat Mathieu (van der Poel) einen fantastischen Job gemacht“, lobte er den Niederländer, der ihm schließlich den Sprint perfekt vorbereitete.

In der Gesamtwertung führt weiterhin Adam Yates (UAE Team Emirates) sechs Sekunden vor Teamkollege Tadej Pogacar und seinem Bruder Simon Yates (Jayco – AlUla). Die Führung in der Punktewertung behauptete der Vortagessieger Victor Lafay (Cofidis), weil er am Zwischensprint mit einer Attacke punktete, hauchdünn vor dem nun mit 80 Zählern punktgleichen Philipsen. Das Bergtrikot hält weiterhin Neilson Powless (EF Education – EasyPost), der seine Führung aus der Ausreißergruppe des Tages heraus weiter ausbaute. Pogacar bleibt im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8">

So lief die 3. Etappe der Tour de France:

Sofort nach dem Startschuss lancierte Powless, der Träger des Bergtrikots, die erste Attacke. Ihm folgte Laurent Pichon (Arkéa – Samsic) und das Duo setzte sich ab, um bis zum ersten Bergpreis der 3. Kategorie nach 14 Kilometern bereits 2:35 Minuten Vorsprung herauszufahren. Powless sicherte sich dort, wie erwartet, die nächsten zwei Punkte für die Bergwertung.

Auch am zweiten Bergpreis 20 Kilometer später fuhr der US-Amerikaner zuerst über die Linie und das Feld lag hier bereits 3:20 Minuten zurück. Das Tempo in den ersten zwei Rennstunden war relativ niedrig und so blieben die Profis lange Zeit bis zu 15 Minuten hinter der langsamsten von Veranstalter ASO veranschlagten Marschtabelle zurück.

Das nutzte sechs Kilometer vor dem Zwischensprint Lafay, um zu attackieren. Der Franzose hatte es offensichtlich auf Punkte für sein Grünes Trikot abgesehen und weil das Feld nicht nachsetzte, holte er sich die 15 Zähler für Rang drei und ließ sich dann wieder zurückfallen. An der Spitze sicherte sich Pichon die 20 Punkte und 1.500 Euro, während aus dem Hauptfeld heraus Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf Rang vier spurtete.

Durch das am Sprint erhöhte Tempo rückte das Peloton anschließend auf 1:50 Minuten wieder an die Spitze heran, ließ danach aber nochmal lockerer. Powless nahm auch die jeweils zwei Punkte am dritten und vierten Bergpreis mit und ließ sich 82 Kilometer vor Schluss in San Sebastian ins Hauptfeld zurückfallen, so dass Pichon bei noch 2:10 Minuten Vorsprung nun allein weiterfuhr.

Das Profil der 3. Etappe der Tour de France. | Foto: Cor Vos

In San Sebastian gab es, wie schon am Vortag in einem Vorort der Großstadt, wieder eine große Zahl an Reifenschäden im Peloton – und wieder waren Reißzwecken auf die Straße geworfen worden.

Ungeachtet dessen fuhr Pichon als Solist mit rund anderthalb Minuten Vorsprung über die Grenze nach Frankreich. Doch die Teams der Sprinter erhöhten nun langsam das Tempo und verkleinerten den Abstand kontinuierlich, bis der 36-jährige Franzose 37,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Geschlossen ging es 20 Kilometer vor dem Ziel über den letzten nicht-kategorisierten Hügel und ab da begannen die Vorbereitungen auf die Sprintankunft in Bayonne.

Auf den letzten Kilometern hinein nach Bayonne schien dann Soudal – Quick-Step lange Zeit alles unter Kontrolle zu haben. Yves Lampaert fuhr eine sehr lange Führung und brachte das Feld bis um eine lange Rechtskurve 2.000 Meter vor Schluss.

Auf dem Schlusskilometer aber kam Alpecin – Deceuninck nach vorn, Mathieu van der Poel lancierte den Leadout und Philipsen sprintete dann von vorn dem Ziel entgegen – Seite an Seite mit van Aert, bis dem rechts zwischen Philipsen und der Bande in der rechts um die Kurve führenden Ankunft der Platz ausging und er die Beine hochnahm.

Bauhaus und Ewan kamen noch stark auf, konnten Philipsen aber nicht mehr übertrumpfen, so dass der 25-Jährige sich über seinen dritten Tour-Tagessieg freuen konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.06.2024Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine