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26.07.2023 | (rsn) - Die Niederländerin Yara Kastelijn (Fenix - Elegant) hat die längste Etappe der diesjährigen Tour de France Femmes gewonnen. Sie setzte sich auf dem vierten Tagesabschnitt nach 177 Kilometern vor Demi Vollering (SD Worx) und Anouska Koster (Uno-X) durch. Als Mitglied einer 14-köpfigen Ausreißerinnengruppe rettete sich Kastelijn als Solosiegerin noch über die Ziellinie. Das Gelbe Trikot bleibt auf den Schultern von Lotte Kopecky (SD Worx), die nun vor ihrer Teamkollegin Vollering die Tour anführt.
Vollering holte inklusive der Bonifikationen sechs Sekunden auf Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Movistar) heraus. Trotzdem aber wirkte letztere im Ziel glücklicher. radsport-news.com hat die Reaktionen der Protagonistinnen aus den TV-Interviews schriftlich gesammelt und zusätzlich eigene Video-Interviews vor Ort geführt.
Yara Kastelijn (Fenix - Elegant / Etappensiegerin / Flash-Interview + radsport-news.com):
"Ich kann das fast nicht glauben. Das ist ein Teamsieg, weil wir zu zweit waren und ich deshalb nicht viel arbeiten musste in der Gruppe. Ich glaube, die anderen Fahrerinnen waren daher ein wenig sauer auf mich, aber unsere Betreuer sagten, dass wir nicht hier sind, um Freundschaften zu schließen. Wir haben nun den Sieg und darüber bin ich sehr glücklich. Es waren so viele Fans entlang der Strecke. Ich musste um jede Sekunde kämpfen, aber ich konnte das Finish schon genießen. Ich hatte nicht erwartet, dass wir so einen großen Vorsprung bekommen. Gestern waren wir schon stolz, heute können wir es umso mehr sein. Das ist unsere beste Tour bislang."
Demi Vollering (SD Worx / Etappen-2. und Gesamt-2. / Eurosport + radsport-news.com):
"Wir erwarteten eine Gruppe, bei so einer langen Etappe gibt es immer eine. Aber sie haben so früh attackiert und waren so viele Fahrerinnen. Das hatten wir nicht erwartet. Zum Glück hatten wir Christine (Majerus) mit dabei. Ich konnte im Finale keinen Unterschied machen, weil jede an meinem Rad war. Sie wussten, was wir planen. Wir haben das Beste probiert. Am Ende hatte ich keine Ahnung, wer noch vor mir lag und was passiert war. Deswegen habe ich gejubelt, aber es war ein verrückter Tag. Wir haben normalerweise nicht so lange Rennen und du spürst im Feld, wie müde schon alle sind. Keine kann mehr so explosiv attackieren, aber dafür kann jede dir noch folgen. Das macht es schwerer. In anderen Rennen können mehr einen Unterschied machen. Hier sind wir alle auf einem Niveau."
Anouska Koster (Uno-X / Etappen-3. und Bergtrikot / Eurosport):
“Es ist ein wunderschönes Trikot. Zu Beginn der Tour war das kein Ziel, aber ich habe jetzt immer ein paar Punkte gesammelt und nun haben wir es zum Ziel auserkoren. Ich fühle mich gut, vor allem an den Anstiegen. Es war gut, in der Fluchtgruppe dabei zu sein. Das Trikot ist ein schöner Preis für die harte Arbeit an der Spitze. Das größte Ziel war der Sieg. Alle haben gut zusammengearbeitet, bis auf Yara. Wir haben es fast geschafft, lediglich Demi ist noch an mir vorbeigefahren. Wir wollen das Trikot behalten."
Annemiek Van Vleuten (Movistar / Etappen-4. / Eurosport + Mixed Zone):
“Wir haben als Team funktioniert, auch wenn es eigentlich nie nach Plan lief. Wir konnten uns aber aus allen Problemen raushalten. Das Finale war echt schwierig, ich wusste, dass ich superfokussiert in das Finale gehen musste. Nach drei stressigen Tagen war der Anfang schön, aber auch ein wenig einschläfernd. Ich hatte mehr Attacken von Demi erwartet, aber sie hat nie unten am Berg attackiert. Wir waren zahlenmäßig gut vertreten, deswegen waren sie wohl vorsichtig. Wir haben gezeigt, dass sowohl Demi als auch ich gut in Form sind. Ich fühle mich noch sehr gut."
Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM / Etappen-6. / Eurosport):
"Ich wusste, dass die Fluchtgruppe früh gehen würde, da der Auftakt, also die ersten 80 Kilometer ziemlich langweilig waren. Da mussten sie was probieren. Es war nicht ideal für uns, weil wir niemand drin hatten. Dann hatte das Feld die Verfolgung eingestellt, was für uns erholend war. Aber als der Vorsprung über zehn Minuten betrug, wurde ich nervös. Ich war mir sicher, dass es schwer, fast unmöglich würde, sie wieder zu stellen. Die letzten 45 Kilometer waren so hart, da habe ich nicht mehr an die Fluchtgruppe gedacht, die wir erst 500 Meter vor dem Ziel wieder sahen. SD Worx hat wieder ihre Magie gezeigt. Sie spielen ihr Spiel. Wir können uns darüber ärgern, aber sie haben so ein starkes Team und können jede Karte spielen. Das ist gut für sie, nicht gut für uns. Aber so ist der Radsport. Lotte (Kopecky) hat so einen harten Antritt, da frage ich mich immer, wie sie so stark sein kann."
Ashleigh Moolman-Pasio (AG Insurance - Soudal – Quick-Step / Etappen-7. & Gesamt-3. / Eurosport):
"Heutzutage werden wir nervös, wenn der Vorsprung über zehn Minuten anwächst, denn wir wissen noch, was bei den Olympischen Spielen passiert ist. Aber wir wussten auch, dass das Finale hart war und das Rennen daher auch früh eröffnet wird. Das hat eine Verfolgungsjagd eröffnet und wir wollten auch, dass SD Worx die Arbeit macht. Es war ein spannendes Finale, als wir den Rest der Fluchtgruppe am Schlussanstieg gestellt hatten. Meine Teamkolleginnen haben einen tollen Job gemacht, vor allem Romy (Kasper), die genau im richtigen Moment da war und die Lücke nach vorne schloss. Ich kann ihr gar nicht genug danken dafür. Das Katz- und Mausspiel von Demi und Annemiek hat uns in die Karten gespielt. Im Finale konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich auf dem großen Blatt bleibe oder auf das kleine wechsle. Es wurde dann wieder flach, aber ich bin zufrieden mit der Form. Es kommen noch viele Tage und viele Fahrerinnen werden müder."
Juliette Labous (DSM – firmenich / Etappen-12. / zu radsport-news.com):
Lotte Kopecky (SD Worx / Gesamtführende / Flash-Interview + radsport-news.com):
"Es war gut, eine Gruppe zu haben. Aber dann mussten wir schauen, dass wir den Vorsprung nicht zu groß werden lassen. Lorena, Elena und Mischa haben das dann gut kontrolliert. Christine war in der Gruppe, das Szenario war gut für uns. Ich versuchte näher zu kommen, damit Demi vielleicht den Anschluss schafft. Das hat aber nicht geklappt, aber sie hat zumindest ein paar Sekunden geholt. Es ist sehr speziell in Gelb zu fahren, ein schönes Gefühl."
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