--> -->
07.08.2023 | (rsn) – Als der Radsportweltverband UCI 2018 beschloss, bei den Weltmeisterschaften die erst 2012 eingeführten Mannschaftszeitfahren der Sponsorenteams wieder abzuschaffen und dafür künftig einen Mixed-Wettbewerb zu schaffen, bei dem je drei Männer und drei Frauen ein Nationalteam bilden, sorgte das nicht überall für Begeisterungsstürme. Matthew White, australischer Sportdirektor bei Jayco-AlUla-Vorgänger Mitchelton-Scott sprach damals von einem “Micky-Maus-Event“. Patrick Lefevere, belgischer Quick-Step-Manager, sagte: “Das ist nur Show und kein echter Wettbewerb. Es ist lächerlich.“
Beide sprachen dem Wettbewerb ab, das zu erreichen, was er laut UCI-Präsident David Lappartient erreicht werden sollte, nämlich “einen weiteren Schritt zur Geschlechter-Gleichheit“. Und auch wenn sowohl White als auch Lefevere vor allem mit den Zungen ihrer Teams sprachen – Quick-Step gewann vier von sieben Austragungen, wurde dazu jeweils einmal Zweiter und Dritter, die Jayco-Teams schafften es vier Mal aufs Podium – so hatte ihre Argumentation auch ein Fünkchen Wahrheit in sich, denn auch die Frauen hatten ihre eigenen Teamzeitfahren und gerieten so keinesfalls in den Verdacht, etwaige Medaillen möglicherweise nur aufgrund der Stärke der Männer zu erringen.
Was der Mixed-Staffel, die 2023 in Glasgow zum vierten Mal bei einer Weltmeisterschaft ausgefahren wird, auf jeden Fall zu Gute gehalten werden muss, ist der Umstand, dass sie, wie alle anderen Wettbewerbe auch, nun nach nationalen Kategorien bestritten wird und kommerzielle Sponsoren und Geldgeber so nicht im Vordergrund stehen.
Die Premiere 2019 gewannen die Niederlande, die zweite Austragung fiel direkt der Pandemie zum Opfer. 2021 holte Deutschland mit Tony Martin im letzten Rennen seiner Karriere Gold . Amtierende Weltmeister sind die Schweizer, holte die vergangenes Jahr drei Sekunden schneller waren als Italien. Und auch am Dienstag gehen die Vorjahressieger als Favoriten an den Start.
Angeführt von Stefan Küng, Stefan Bisseger und Marlen Reusser haben die Schweizer gleich drei Profis am Start, die allesamt schon Europameister im Einzelzeitfahren gegen die Uhr waren oder derzeit sind. Bei den Männern füllt Mauro Schmid die Dreier-Staffel auf, bei den Frauen sind kommen Elise Chabbey und Nicole Koller hinzu. Das ist genau die Formation, die in Wollongong den Titel holte.
Insgesamt stehen 18 Teams am Start – so viele wie noch nie. Neben Exoten wie Afghanistan, Mauritius oder China ist auch eine Staffel mit gemischten Nationen am Start, die unter der Flagge der UCI antreten wird. Als einzige Top-Nation schickt Belgien keine Staffel an den Start.
Italien, das im Vorjahr um ein Haar den Titel geholt hätte, wird in diesem Jahr keine derartige Rolle spielen. Mit Filippo Ganna, Matteo Sobrero und Edoardo Affini fehlt die komplette Männerriege des Vorjahres. Zumindest im Fall von Ganna wird da die Super-WM zum Problem, da der 27-Jährige auch höchst erfolgreich auf der Bahn startet und erst am Sonntag in der Einerverfolgung Weltmeister wurde.
Frankreich hingegen nimmt Kurs auf ihre seine Medaille in der Team-Staffel. Mit Remi Cavagna und Bruno Armirail sind der aktuelle französische Zeitfahrmeister und sein Vorgänger am Start, dazu kommt Sprinter Bryan Coquard. Das Frauen-Team der Grande Nation tritt mit drei Fahrerinnen an, die gerade erst bei der Tour de France Femmes einen starken Eindruck hinterlassen haben: Juliette Labous wurde Gesamtfünfte, Cedrine Kerbaol gewann das Weiße Trikot, Audrey Cordon-Ragot hielt im abschließenden Zeitfahren zwischenzeitlich die Bestzeit, ehe sie noch bis auf Rang elf durchgereicht wurde.
Mit vier von sechs Bronzegewinnern aus dem Vorjahr gehört auch Australien wieder zum Kreis der Edelmetall-Anwärter. Luke Durbridge, Michael Matthews und Luke Plapp sowie Sarah Roy wollen ihre Medaille verteidigen. Lauretta Hanson und Ruby Roseman-Gannon sind neu dabei.
In den Kampf ums Podium wollen auch die sechs Deutschen Jannik Steimle, Miguel Heidemann, Max Walscheid, Lisa Klein, Ricarda Bauernfeind und Franziska Koch eingreifen. Klein und Walscheid kennen das Gefühl, Staffel-Weltmeister zu werden, aus dem Jahr 2021, Heidemann und Steimle fuhren im Vorjahr als Vierte an der Medaille vorbei. Koch holte 2019 Silber, Bauernfeind gibt ihr Debüt. Zwar wird es für das deutsche Team schwierig, an die Erfolge der ersten Jahre anzuknüpfen. Aussichtslos ist der Kampf um das Podium allerdings nicht, auch wenn ein bisschen Glück vonnöten sein wird, um Edelmetall mit nach Hause zu nehmen.
20,15 Kilometer haben sowohl das Männer- als auch das Frauen-Trio zurückzulegen, um das Ziel zu erreichen. Werden die Einzelzeitfahren allesamt etwas nördlich von Glasgow in Stirling ausgetragen, so bleibt die Mixed-Staffel in Glasgow. Befahren wird dabei eine erweiterte Runde des Stadtkurses, der Kern der Straßenrennen ist.
Die Karte des Weltmeisterschaftskurses der Mixed-Staffel in Glasgow | Foto: Veranstalter
Der ist, vor allem für einen Zeitfahr-Kurs, immer noch sehr kurvenlastig, auch wenn durch die Verlängerungen im Nordwesten und Südosten der Strecke ein paar lange Geraden dazugekommen sind. Die Erweiterungen kommen zudem ohne allzu viele Höhenmeter aus, 242 sind es nun insgesamt.
Größte Schwierigkeit ist wie in den Straßenrennen auch der Anstieg in der Montrose Street. Die sich anschließenden 1400 Meter sind ebenfalls dieselben wie in den Straßenrennen, die Ziellinie liegt am George Square. Jeweils einmal pro Runde wird – genau bei der Hälfte – die Zwischenzeit genommen.
Das Profil des Weltmeisterschaftskurses der Mixed-Staffel in Glasgow | Foto: Veranstalter
(rsn) – Drei der vier Klimaaktivisten, die sich im Verlauf des WM-Straßenrennens der Männer in Glasgow auf dem Asphalt festgeklebt und damit für eine Unterbrechung von rund einer Stunde gesorgt h
18.08.2023Schienbeinbruch: Narváez fällt länger aus(rsn) - Jhonatan Narváez (Ineos Grenadiers) hat sich bei seinem Sturz im WM-Straßenrennen von Glasgow schwerer verletzt als angenommen. Wie der Ecuadorianische Radsportverband in den Sozialen Medien
14.08.2023Reusser fehlten in Glasgow fünf Sekunden zum Podium(rsn) – Im WM-Zeitfahren noch war Marlen Reusser ein Häufchen Elend. Die Europameisterin in dieser Disziplin stieg nach bereits 16 Kilometern ohne ersichtlichen Grund vom Rad, kauerte sich an den S
14.08.2023UCI: Premiere der Super-WM von Glasgow “besser als erwartet“(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat einen Tag nach dem Ende der ersten Super-WM (3. – 13. August) in Glasgow eine positive Bilanz gezogen. “ Für uns war es ein Erfolg, definitiv ein Glücks
14.08.2023Zweimal WM-Silber statt Gold: Oranje im Hintertreffen(rsn) - Mit drei Fahrerinnen unter den besten Vier der Weltrangliste und fünf Titeln in den letzten sechs Jahren waren die Niederländerinnen im WM-Straßenrennen in Glasgow das zu schlagende Team. L
13.08.2023Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Frauen(rsn) – Lotte Kopecky hat sich als erste Belgierin seit 50 Jahren wieder den Titel in einem WM-Straßenrennen der Frauen gesichert. Die 27-Jährige setzte sich zum Abschluss der Rad-WM in Schottland
13.08.2023Lippert: “Irgendwann sind meine Beine explodiert“(rsn) – Nach ihrer imponierenden Vorstellung bei der Tour de France Femmes, bei der sie einen Etappensieg feiern konnte, äußerte sich Liane Lippert vor der WM mit Blick auf das 154,1 Kilometer lan
13.08.2023Kopecky stürmt in Glasgow zu ihrem dritten WM-Gold(rsn) – Nach 154 Kilometern Daueraction im WM-Straßenrennen der Frauen hat mit Lotte Kopecky erstmals seit 50 Jahren wieder eine Belgierin das Regenbogentrikot erobert. Die 27-Jährige erreichte na
13.08.2023Weltmeister Pidcock kritisiert ”Regeländerungs-Shit-Show“(rsn) – Durch eine Regeländerung nur wenige Tage vor dem WM-Rennen im Mountainbike durften Mathieu van der Poel und Tom Pidcock am Samstag aus der fünften Reihe starten. Der Brite rückte durch de
13.08.2023Van der Poel nach MTB-Sturz sauer auf sich selbst(rsn) – Während der neben ihm gestartete Tom Pidcock bei der der Mountainbike-WM in Schottland aus der fünften Reihe heraus zum Titel fuhr, war für Mathieu van der Poel das Rennen schon nach der
13.08.2023Dygert und Niewiadoma sagen für das WM-Straßenrennen ab(rsn) – Ohne zwei prominente Namen wird am Mittag das WM-Straßenrennen der Frauen gestartet. Wie ihr Team Canyon – SRAM in den Sozialen Medien mitteilte, haben sowohl Zeitfahr-Weltmeisterin Chloe
13.08.2023Alles Oranje oder was?(rsn) – Zum Abschluss der Straßenwettbewerbe der Rad-WM in Schottland steht das Straßenrennen der Frauen an. Der Kurs führt über insgesamt 154 Kilometer, gestartet wird in Loch Lomond, die Entsc
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2024Vollerings neues Team hat langfristige Planungssicherheit(rsn) - Die Equipe FDJ - Suez kann langfristig planen. Wie der ambitionierte französische Frauen-Rennstall bekannt gab, habe man sich mit den beiden Namenssponsoren auf Vertragsverlängerungen bis je
05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka
05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor
04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin
04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.
04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si
03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der
03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme
03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un