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01.11.2023 | (rsn) – Mit dem Sieg beim stark besetzen belgischen Kermisrennen GP Eugeen Roggeman Ende September konnte Joshua Huppertz (Lotto – Kern Haus) eine durch Stürze und Defekte weitgehend verkorkste Saison noch "ein bisschen retten“, wie der Aachener radsport-news.com gegenüber berichtete.
In der ersten Saisonhälfte dagegen war trotz guter Form oftmals der Wurm drin. Zwar sprangen mit Rang sechs zum Saisonauftakt beim Ster van Zwolle (1.2), Platz fünf beim Arno Wallaard Memorial (1.2) und Rang vier auf der Schlussetappe der Tour de Bretagne (2.2) im Frühjahr gute Ergebnisse heraus. Für Huppertz wäre noch deutlich mehr drin gewesen, doch bei Rennen wie dem Dorpenomloop Rucphen (1.2 / Sturz im Finale) oder auch der Olympia`s Tour (2.2) war das Glück nicht auf seiner Seite.
___STEADY_PAYWALL___Bei der niederländischen Rundfahrt etwa konnte der 28-Jährige unter chaotischen Umständen erst mit 30 Sekunden Verspätung seinen Prolog in Angriff nehmen, nachdem erst kurz vor dem Start ein Teil seiner Zeitfahrmaschine als um zwei Millimeter zu lang moniert worden war. Auf der 3. Etappe hätte Huppertz aus einer Fluchtgruppe heraus um den Sieg kämpfen können, doch im Finale mussten die Fahrer wegen eines Unfalls auf der Strecke umgeleitet werden. Das Rennen wurde dadurch acht Kilometer länger und die Ausreißer noch vom Feld gestellt. Am Tag darauf wurde der Lotto-Fahrer schließlich durch einen Sturz im Finale aufgehalten.
Vor allem bei der Olympia’s Tour war Joshua Huppertz (Lotto – Kern Haus) vom Pech verfolgt. | Foto: Cor Vos
“Ich hatte konstant gute Form, gerade am Anfang bei meinen Lieblingsrennen in Holland und Belgien. Aber durch verschiedene Umstände passten Leistung und Ergebnis hier oft nicht zusammen“, erzählte Huppertz, der im Rückblick auf seine neunte Kontinental-Saison anfügte: "So viel Pech wie in diesem Jahr hatte ich noch nie.“
Dabei waren die Geschehnisse bei der Olympia`s Tour nicht die größte Enttäuschung. Ende Juni nämlich erfuhr Lotto – Kern Haus, dass es nicht bei der Deutschland Tour dabei sein würde. Völlig überraschend gehörte man nicht zu den vier Kontinental-Mannschaften, die von den Organisatoren mit einer Einladung bedacht wurden.
Doch statt zu resignieren, legten Huppertz und seine Teamkollegen ein starkes Saisonfinale hin. "Wir konnten die Entscheidung, nicht für die Deutschland Tour eingeladen zu werden, nicht nachvollziehen. Wir haben uns aber alle noch mal zusammengerafft und den Schalter umgelegt. Für uns war es fast eine Zusatzmotivation, da wir unbedingt zeigen wollten, dass wir eigentlich zur Deutschland Tour eingeladen gehören“, erklärte der Road Captain von Lotto – Kern Haus.
Huppertz beim Münsterland Giro 2023 am Materialwagen bei seinem Teamchef Florian Monreal | Foto: Cor Vos
Huppertz selbst belegte bei der parallel zur Deutschland Tour stattfindenden Ronde van de Achterhoek (1.2) Rang sechs und ließ Ende September in Belgien seinen ersten Sieg bei einem Kermis-Rennen folgen, wo er sich unter anderem gegen Profis von Israel – Premier Tech durchsetzen konnte. "Der Sieg in Belgien war natürlich das Highlight des Jahres für mich. Die Rennen sind zwischen 150 und 180 Kilometer lang und werden sehr hart ausgefahren. Es ist richtig cool, dort einen Sieg zu holen, das war schon immer ein Traum und bei dem Sieg kamen auch ein paar Emotionen hoch“, sagte Huppertz, der mit seinen Teamkollegen Ole Theiler, Leslie Lührs, Pierre Keup und Jakob Geßner in dieser Woche noch mehrere ProKermis-Einsätze hatte.
"Wir sind in fünf Tagen drei Rennen gefahren, das hat richtig Bock gemacht und war rückblickend die geilste Woche auf dem Rad, zumal die Form bei uns allen gepasst hat“, fügte er an.
Danach schlug allerdings wieder das Pech zu. Beim Münsterland Giro (1.Pro) fuhr er gemeinsam mit Teamkollege Jakob Geßner und der Favoritengruppe, ehe er durch zwei Stürze und zwei defekte Schaltwerke ausgebremst wurde. "Ich war in einer perfekten Situation. Es war cool zu sehen, dass ich mit den großen Jungs mithalten konnte. Die Stürze und die damit verbundenen Defekte waren aber ein kleiner Wermutstropfen, denn ich hatte mich gut gefühlt, als die großen Jungs am Hügel losgefahren sind“, kommentierte er seinen 33. Platz.
Zum Ausklang der deutschen Straßensaison sprang für Huppertz beim Münsterland Giro Platz 33 heraus. | Foto: Cor Vos
Huppertz wird auch in der kommenden Saison das Trikot von Lotto – Kern Haus tragen und dann in seine zehnte Saison beim Koblenzer Rennstall gehen. “Mal schauen, wie lange es mir noch Spaß macht. So lange der Spaß noch da ist, fahre ich weiter“, sagte er. Vor allem bei seinen Lieblingsrennen in der ersten Jahreshälfte möchte er sich wieder "bestmöglich zeigen.“
Dann soll auch der dritte UCI-Sieg seiner Karriere her. Rein arithmetisch sieht es nicht schlecht aus: Seinen ersten fuhr Huppertz 2018 ein, der zweite folgte 2021. Bleibt er vom Pech verschont und spielen die Beine wie in der letzten Saison mit, dann sollte es ein realistisches Ziel sein für den Allrounder, der auch darauf hofft, dass sein Team eine Einladung zur Deutschland Tour 2024 erhalten wird.
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