RSNplusRSN-Rangliste, Platz 18

Buchmann: Zufrieden mit Helferrolle und stolz auf DM-Coup

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Buchmann: Zufrieden mit Helferrolle und stolz auf DM-Coup"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) vor Il Lombardia | Foto: Cor Vos

20.12.2023  |  (rsn) – Nach seinem vierten Platz bei der Frankreich-Rundfahrt (2.UWT) 2019 noch die große deutsche Tourhoffnung, ist Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) mittlerweile in der Rolle des Edelhelfers heimisch geworden. Dass er aber noch immer Rennen gewinnen kann, zeigte der Ravensburger eindrucksvoll bei der Straßen-DM von Bad Dürrheim.

Dort siegte Buchmann nach einem 150 Kilometer langen Ausreißversuch, 75 davon als Solist. Er sicherte sich nach 2015 seinen zweiten Deutschen Meistertitel. “Das war schon ein geiles Rennen. Ich habe nach langer Zeit bewiesen, dass ich doch noch gut bin. Es ist eine riesige Ehre, im Meistertrikot zu fahren“, sagte Buchmann zu radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Dass er bei Bora – hansgrohe nicht mehr Rundfahrerkapitän, sondern hauptsächlich Domestike ist, liegt unter anderem an seinem großen Sturz- und Krankheitspech, das ihn in den letzten Jahren ausbremste. Auch 2023 blieb der 31-Jährige nicht verschont.

So erkrankte er nach einem guten Saisonstart mit Platz 13 bei der Tour of Oman (2.Pro) und Rang neun bei der UAE Tour (2.UWT) nach der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) an Corona. Die Genesung dauerte länger als erwünscht. “Bis zur Baskenland-Rundfahrt lief es sehr gut. Corona hat mich dann aber schon sehr beeinträchtigt. Ich lag erst eine Woche flach und habe schon einen Monat gebraucht, um mich im Training wieder fit zu fühlen“, erklärte Buchmann.

Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) feiert seinen DM-Coup. | Foto: Cor Vos

Beim Criterium du Dauphiné (2.UWT) im Juni lief es wieder rund, was sich trotz Helferaufgaben für Jai Hindley in Rang 19 in der Gesamtwertung widerspiegelte. Seine gute Form präsentierte er schließlich bei der Straßen-DM mit seinem beeindruckenden Titelgewinn und auch als Edelhelfer von Hindley bei der Tour de France wusste er zu überzeugen.

“Zur Tour hat es bei mir wieder gepasst, aber ohne Corona im Frühjahr wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen“, meinte der Deutsche Meister. In Frankreich selbst fuhr Buchmann sein bestes Resultat mit Rang vier auf der 5. Etappe heraus. Noch wichtiger war an diesem Tag aber, dass er an der Seite von Kapitän Hindley in der Spitzengruppe fuhr und mit seiner Unterstützung dem Australier sowohl den Etappensieg als auch das Gelbe Trikot ermöglichte. “Diese Etappe wird mir in Erinnerung bleiben“, so Buchmann.

Für den Kletterer stand nach der Tour, die er auf Platz 21 abschloss, noch die Vuelta a Espana an. Dort sollte er für die beiden Kapitäne Aleksandr Vlasov und Cian Uijtdebroeks fahren. Dank seiner Unterstützung landeten beide am Ende in den Top Ten, Buchmann selbst beendete die letzte Grand Tour des Jahres auf Platz 20. “Mit meiner Rolle als Helfer war ich zufrieden, das hat mir schon Spaß gemacht. Ich bin gerne bereit, einem besseren Fahrer im Team zu helfen“, erzählte Buchmann.

Da er 2023 aufgrund seiner Rolle im Team wenig Freiheiten hatte, war der Bora-Profi nicht sonderlich enttäuscht, dass ihm nur ein Sieg gelang. “Da ich oft in der Helferrolle war, war es nicht so einfach, noch was zu gewinnen. Prinzipiell bin ich mit der Saison zufrieden. Ich hatte trotz Corona 80 Renntage, bin zwei Grand Tours gefahren und habe da einen guten Job gemacht“, bilanzierte Buchmann.

Neben der DM Buchmanns bester Tag dieser Saison: Jai Hindley bedankt sich beim Deutschen Meister nach seinem Tagessieg auf der 5. Etappe der Tour de France. | Foto: Cor Vos

In der nächsten Saison wird er vermutlich viel für Neuzugang Primoz Roglic arbeiten dürfen. “Mit Primoz haben wir einen der aktuell besten Fahrer, der auch bei der Tour um den Sieg mitfahren kann. Es wäre natürlich schön, bei der Tour als Helfer von Primoz am Start zu stehen. Ich freue mich, dass er im Team ist und dann schauen wir mal, dass er ein paar Rennen gewinnen kann“, so der Deutsche, der aber zum Zeitpunkt des Interviews noch keinen konkreten Rennkalender vorliegen hatte.

Zu einer Steigerung seiner Leistungsfähigkeit soll – so Buchmanns Hoffnung – auch ein Trainerwechsel beitragen. “Ich bin auf jeden Fall voll motiviert“, kündigte er mit Blick auf 2024 an. Dass die kommende Saison sein letztes Vertragsjahr ist, setzt Buchmann indes nicht zusätzlich unter Druck. “Man sieht schon, dass ich noch was drauf habe. Aber ich bin jetzt zehn Jahre bei Bora, vielleicht wird es auch mal Zeit für ein anderes Team. Aber da ist noch gar nichts entschieden. Vielleicht geht es ja auch bei Bora weiter“, sagte er abschließend.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

06.03.2025Die Aufgebote für die 19. Auflage von Strade Bianche

(rsn) – Nach dem Einstieg in die belgische Klassiker-Saison steht am kommenden Samstag mit dem 19. Strade Bianche gleich das nächste Frühjahrs-Highlight an. In der Toskana geht es über 213 Kilome

06.03.2025Die Aufgebote zum 11. Strade Bianche Donne

(rsn) – Mit der 11. Auflage von Strade Bianche Donne (1.WWT) steht am Samstag das ´heimliche Monument´ des Frauen-Kalenders auf dem Programm. Denn gerade bei den Frauen hat der Schotterklassiker i

06.03.2025Ältestes spanisches Eintagesrennen muss aufgeben

(rsn) – Das älteste spanische Eintagesrennen im Rennkalender ist Geschichte. Wie Wielerflits unter Beruf auf den Organisator der Veranstaltung, die Agrupación Deportiva Chapel-Gorri, berichtet, ka

06.03.2025Van Dijk gewinnt Auftakt der Vuelta Extremadura Femenina

(rsn) – Ellen van Dijk hat den Auftakt der Vuelta a Extremadura Femenina (2.1) in Spanien gewonnen. Zum Start der kleinen Rundfahrt, bei der an zwei Tagen drei Etappen ausgefahren werden, gewann die

06.03.2025Die Strecken für Strade Bianche 2025: Noch mehr Schotter!

(rsn) – Die Organisatoren der Strade Bianche haben die Strecke des toskanischen Frühlingsklassikers sowohl für die Männer als auch für die Frauen durch die Hereinnahme eines weiteren Schotterabs

06.03.2025Rekord: 15 WorldTeams bei Eschborn-Frankfurt

(rsn) - Dem deutschen WorldTour-Rennen Eschborn-Frankfurt winkt ein starkes Teilnehmerfeld. 15 der 18 WorldTeams haben ihre Teilnahme am 1. Mai zugesagt. So viele Mannschaften aus der ersten Liga des

06.03.2025Lorang künftig nicht nur für Red-Bull-Radsportler zuständig

(rsn) – Bisher war es in erster Linie das einzige deutsche WorldTeam, das vom Einstieg des Großsponsors Red Bull neben den finanziellen Verbesserungen vor allem auch vom Knowhow aus unzähligen and

06.03.2025Strade Bianche Donne im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Wie auch die Männerausgabe führt die Strade Branche Donne über zahlreiche Kilometer Naturstraßen. Erstmals wurde das Rennen in der Toskana bei den Frauen 2015 ausgetragen, bereits im Jahr

06.03.2025Rottmann mit starkem Saisonstart in den Top 10 in Umag

Wie nahezu jedes Jahr sind die Teams Benotti - Berthold und Rembe - rad-net mit der 13. Umag Classic (1.2), bislang bekannt als Umag Trophy, in Kroatien in ihre Saison gestartet. Bei ungewohnt sonnige

05.03.2025Ayuso krönt seine Sammlung der Laigueglia-Podiumsplätze

(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) wurde bei der 62. Trofeo Laigueglia (1.Pro) seiner Favoritenrolle gerecht. Im Sprint einer Vierergruppe setzte er sich mit mehreren Radlängen Vorsprung

05.03.2025De Clercq bricht sich bei Sturz aufs Gesicht das Kinn

(rsn) – Als das Peloton zehn Kilometer vor dem Ziel von Le Samyn des Dames (1.1) am Dienstag an einem durch mehrere Sicherheitskräfte abgesicherten Rettungswagen vorbeifuhr, musste man sich Sorgen

05.03.2025Red Bull ohne Vorjahresdritten van Gils zu Strade Bianche

(rsn) – Angeführt vom Spanier Roger Adria wird Red Bull – Bora – hansgrohe am Samstag bei der Strade Bianche (1.UWT) am Start stehen. Dort konnten die Raublinger bei acht Teilnahmen erst dreima

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine