RSNplusRSN-Rangliste, Platz 15

Ackermann: Nur in Sachen Leistung dort, wo er sein wollte

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ackermann: Nur in Sachen Leistung dort, wo er sein wollte"
Pascal Ackermann hatte beim UAE Team Emirates zwei schwere Jahre. | Foto: Cor Vos

21.12.2023  |  (rsn) – Auch wenn ihm beim Giro d`Italia ein großer Sieg gelang, so war die Saison 2023 für Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) ergebnistechnisch eine Enttäuschung. Neben dem Erfolg in Italien feierte er lediglich noch einen Etappensieg bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) sowie drei weitere Podiumsplatzierungen.

"Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Die Saison war ok. Leistungstechnisch war ich dort, wo ich sein wollte - ergebnistechnisch definitiv nicht! Da hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft", erklärte Ackermann gegenüber radsport-news.com.

Nachdem ihn 2022 in seiner ersten Saison bei UAE mehrere schwere Verletzungen zurückgeworfen hatten, begann die Saison 2023 mit einem dritten Etappenrang bei der Saudi Tour (2.1) ordentlich. Auch der zweite Platz im Frühjahr bei der Bredene Koksijde Classic (1.Pro) konnte sich sehen lassen, selbst wenn dort Gerben Thijssen (Intermarché – Circus – Wanty) die Titelverteidigung des Südpfälzers verhinderte. Eine gute Leistung zeigte Ackermann zudem mit Rang elf bei Gent-Wevelgem (1.UWT). ___STEADY_PAYWALL___

Auf sein nächstes Podiumsresultat musste der 29-Jährige bis zum Giro d`Italia im Mai warten. Auf der 6. Etappe wurde er Dritter, die oberste Stufe des Podests erklomm Ackermann schließlich auf der 11. Etappe, als er Jonathan Milan, Mark Cavendish und Mads Pedersen in Tortona in die Schranken verwies.

Der größte Erfolg 2023: Ackermann gewinnt die 11. Etappe des Giro d'Italia vor Jonathan Milan (Bahrain Victorious, links). | Foto: Cor Vos

"Mit dem Giro war ich richtig zufrieden. Aber da wäre noch einiges mehr drin gewesen, hätte man gewollt", so Ackermann rückblickend. Er hätte sich bei der Italien-Rundfahrt mehr Teamunterstützung erhofft, doch die Mannschaft stand voll im Dienst von Joao Almeida, der Gesamtdritter wurde, und so bekam der Deutsche kaum Hilfe in den Sprint-Vorbereitungen.

"Ich bin happy, dass ich das Team verlasse"

Seine nächste Rundfahrt nach dem Giro bestritt Ackermann mit der Tour of Austria, wo der in Österreich lebende Deutsche seine Heimetappe mit Ziel in Dornbirn gewann und damit auch für einen Tag das Führungstrikot trug. Das war zugleich aber auch Ackermanns letzte Topplatzierung der Saison, die wie schon 2022 eine für ihn verlorene war. "Ich bin happy, dass ich das Team verlasse und etwas Neues kommt. Bei Israel fühle ich mich extrem gut aufgehoben", sagte Ackermann entsprechend.

In Zukunft nämlich fährt der 29-Jährige für den Zweitdivisionär Israel – Premier Tech, mit dem er sich seinen Traum "erster Tourstart und Etappensieg" erfüllen will. "Das große Ziel ist die Tour, da will ich fit sein, da will ich da sein und meine Etappe gewinnen", sagte er. 2024 wieder vereint: Ackermann (links) und Schwarzmann (rechts) fuhren lange gemeinsam für Bora – hansgrohe und sind seit jeher gute Kumpels. | Foto: Cor Vos

Dabei unterstützen sollen ihn zwei Landsleute. So werden Rick Zabel und Michael Schwarzmann Ackermann in den Sprints unterstützen. Besonders, dass Schwarzmann, mit dem er über Jahre schon bei Bora – hansgrohe zusammen fuhr, mit nach Israel gewechselt ist, freut Ackermann. "Für mich war es sehr wichtig, dass Schwarzi mitkommt. Alleine, wie viel Spaß wir die letzten zwei Wochen im Trainingslager hatten: So viel Spaß hatte ich das ganze Jahr zuvor nicht", befand er mit Blick auf das gerade absolvierte Camp auf Mallorca, wo sie auch mit Zabel bereits zusammen trainierten.

Vorfreude auf Zusammenarbeit mit Schwarzmann und Zabel

Auch auf die Zusammenarbeit mit ihm freut er sich. "Wir verstehen uns gut, können uns gut verständigen. Ricki und Schwarzi wissen genau, was sie machen müssen. Sie sind beide sehr erfahren", erklärte Ackermann.

Viel Selbstvertrauen zieht Ackermann daraus, dass er bei seinem neuen Arbeitgeber wieder Kapitän sein wird. "Ich habe ein Team außen rum, habe den Support. Zusammen wollen wir Rennen gewinnen", sagte der Sprinter. Durch seine nun exponiertere Rolle im Team sei zwar auch "ein bisschen mehr Druck da. Aber wir sind ein Team aus der zweiten Liga. Wir wollen zurück in die erste Liga, aber nicht das beste Team der Welt werden. Wir haben zwar Druck, Punkte zu sammeln. Aber es ist nicht so wie bei UAE, dass man jedes Rennen gewinnen muss. Ich denke, so werden wir auch zum Spaß zurückfinden. Das ist das, was man braucht", ergänzte er.

Abgeblasen ist auch das Experiment, sich zum Klassikerfahrer zu entwickeln. "Ich werde keine großen Klassiker fahren", kündigte er an. So würde er zwar ein, zwei kleinere belgische Rennen bestreiten, womöglich auch Gent-Wevelgem. "Aber wir wollen vor allem in den Sprints vorne dabei sein", so Ackermann abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache

(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S

20.12.2024Vollering will mit weniger Rennen zurück zum Tour-Sieg

(rsn) – Demi Vollering hat in einem Interview mit dem niederländischen TV-Sender NOS angekündigt, in Zukunft weniger Rennen zu bestreiten, diese aber alle in Top-Form angehen zu wollen. Damit folg

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine