Viel Arbeit, wenig Ertrag

Geschwächter Zwiehoff kann Boras Aufwand nicht belohnen

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Geschwächter Zwiehoff kann Boras Aufwand nicht belohnen"
Ben Zwiehoff hatte am Jebel Jais mit Magenproblemen zu kämpfen. | Foto: Cor Vos

21.02.2024  |  (rsn) – Mehr als ein 21. Platz sprang für Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der UAE Tour (2.UWT) nicht heraus. Ben Zwiehoff fuhr ihn ein – mit 20 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Ben O’Connor. Zufrieden war mit diesem Resultat letztlich keiner so richtig. Denn der deutsche Rennstall hatte über den Tag viel gearbeitet und letztlich alles auf eine Karte gesetzt.

Deutlichstes Anzeichen dafür ist, dass sich ansonsten keiner von den Raublingern halbwegs günstig platzieren konnte. Emanuel Buchmann als zweitbester Bora-Profi kassierte als 43. mehr als drei Minuten, Patrick Gamper als 55. fast acht. Und alle anderen noch mehr. Sie alle hatten sich für Zwiehoff geopfert. Zunächst schon einmal gegen Mitte des Rennens, als das Feld auf der Windkante zerbrach.

Zwiehoff gehörte nicht zur ersten Gruppe – auch, weil er vom Pech verfolgt wurde. Eigentlich hatte er, beschützt von seinen Kollegen, den Sprung nach vorne geschafft. Doch dann bremste ihn ein Defekt eines vor ihm agierenden Fahrers aus. Er verlor den Schwung, musste abreißen lassen und landete im zweiten Feld. Dort arbeiteten dann Danny van Poppel und Co. 20 Kilometer hart am Wind, um die Lücke nach vorne wieder zu schließen.

Zwiehoff: “Ein Tag mit vielen Widrigkeiten für mich“

Nach ein wenig Ruhe trat Bora dann nochmal in Erscheinung, zog 15 Kilometer vor dem Ziel, als der Jebel Jais noch mit relativ wenig Steigungsprozenten daherkam, richtig am Tempo. Zwiehoffs Kollegen hatten das Feld deutlich reduziert, aber auch alle ihre Kräfte aufgebraucht. Den Rest musste der gebürtige Essener selbst erledigen. Verglichen mit dem Input war der Output dann aber doch nicht wie erwartet, Zwiehoff musste die Verfolgergruppe von O’Connor vor dem Gipfel ziehen lassen.

Bei Instagram lieferte Zwiehoff später eine Erklärung, warum die durchaus angriffslustige Teamtaktik vom Fuß des Berges letztlich mehr oder weniger nach hinten losging. “Unglücklicherweise haben Magenprobleme den Anstieg für mich sehr hart gemacht“, schrieb er. “Das Gute ist, dass ich nicht allzu viel Zeit verlor und immer noch die Chance auf ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung habe.“

Allerdings weist der aktuelle Zwischenstand den Deutschen bereits mit 1:03 Minuten Rückstand auf den Gesamtführenden Jay Vine (UAE Team Emirates) aus, auch die Top 10 sind bereits eine knappe halbe Minute entfernt. Gegenüber RSN ergänzte Zwiehoff: “Es war ein Tag mit vielen Widrigkeiten für mich persönlich. Dafür habe ich den Verlust dank der Jungs echt in Grenzen gehalten. Ich hoffe, dass ich bis Sonntag wieder richtig beisammen bin.“

Dann wartet auf der letzten Etappe der UAE-Rundfahrt der Schlussanstieg hinauf zum Jebel Hafeet. Es ist die einzige Chance im weiteren Verlauf des Rennens, nochmal Zeit gutzumachen.

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