Bora-Neuzugang überraschte in Sanremo die Favoriten

Sobrero durfte kurz vom Sieg auf der Via Roma träumen

Von Tom Mustroph aus Sanremo

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Matteo Sobrero fuhr ein starkes Mailand-Sanremo | Foto: Cor Vos

16.03.2024  |  (rsn) - Wie ein Lausbub freute sich Matteo Sobrero am Ende dieser Primavera. Gut, das Ergebnis mit Platz zwölf beim 115. Mailand-Sanremo war keine Eilmeldung wert. Aber der italienische Neuzugang bei Bora - hansgrohe hatte das Finale dieses ersten Monuments der Saison belebt wie einer der ganz Großen. Auf dem letzten Kilometer fand er sich ganz allein auf der Via Roma, vor ihm niemand, hinter ihm verblüfft kurbelnde Favoriten. Er selbst war genauso verblüfft.

"Ich dachte mir dann, nimm es wie es ist. Vielleicht hast du eine große Dummheit begangen, jetzt schon vorn zu sein, vielleicht klappt es aber auch und es wird die ganz große Nummer. Also, zieh es durch, Matteo“, beschrieb Sobrero gegenüber radsport-news.com die Gedanken, die ihm in jenem Moment durch den Kopf schossen. Als Pidcock dann zu ihm heranfuhr und ihn attackierte, wollte er ihm zunächst folgen. "Dann habe ich aber gesehen, dass die anderen herankamen und er eher die Brücke war. Da war dann für mich nichts mehr zu machen“, meinte der 26-Jährige. 

 

Ein wenig Hoffnung, trotzdem durchzukommen, hatte Sobrero dennoch. "Ich dachte, vielleicht gucken sie sich an, belauern sich. Aber dann hat van der Poel den Sprint für Philipsen angezogen. Damit war die Sache endgültig gelaufen. Wenn es eins zu eins gewesen wäre, wäre die Sache vielleicht anders gelaufen“, fasste er das Finale zusammen.

Trotz des für ihn unglücklichen Ausgangs war er sehr glücklich über seinen kurzen Moment des Ruhms auf der Via Roma von San Remo. "Ich glaube, mich haben heute nur ganz wenige auf der Rechnung gehabt. Aber mir bedeutet dieses Rennen sehr viel. Und inzwischen habe ich auch ein paar Probleme mit dem Magen gelöst. Das hat mich in der Vergangenheit sehr eingeschränkt, besonders bei den langen Rennen im Finale. Da habe ich immer bitter bezahlt. Dank des Teams habe ich das nun behoben und bin auch wettkampffähig auf den letzten Kilometern“, erklärte er sein neues Leben als Profi.

Schon bei Paris – Nizza habe er sich wohl gefühlt, obgleich da vor allem Helferaufgaben für Primoz Roglic anstanden. Nächste Herausforderungen sind die Baskenland-Rundfahrt und die Ardennenklassiker, dort jeweils wieder in einer Helferrolle für den Slowenen. Mit dem nicht mehr magenkranken Sobrero hat Bora - hansgrohe aber vor allem für die Klassiker eine gute neue zweite Option. Das bewies er mit exzellenter Positionierung am Poggio. Und sich zu früh nach vorne spülen lassen, wird er sich sicher auch nicht mehr.

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