Godon gewinnt Romandie-Schlussetappe

Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

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Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) hat die 77. Tour de Romandie gewonnen. | Foto: Cor Vos

28.04.2024  |  (rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat in der Schweiz zum zweiten Mal zugeschlagen und nach 151 Kilometern rund um Vernier seinen zweiten Tagessieg eingefahren. In der letzten Kurve 300 Meter vor dem Ziel hatte der 27-jährige Franzose die zweite und damit beste Position, aus der heraus Godon mit einem bärenstarken Antritt Simone Consonni (Lidl-Trek) und Dion Smith (Intermarché – Wanty) mit mehreren Radlängen Vorsprung auf die Plätze verwies.

In der Gesamtwertung änderte sich nichts mehr. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verteidigte seinen Vorsprung von sieben Sekunden auf Aleksandr Vlasov und neun Sekunden auf Florian Lipowitz (beide Bora – hansgrohe). Das Duo aus dem Raublinger Rennstall machte auf dem Schlussstück keine ernsthaften Anstalten mehr daran etwas zu ändern und verzichtete auf Attacken. Lediglich das UAE Team Emirates zeigte sich im Schweizer Regen nochmal angriffslustig, ohne jedoch etwas Zählbares dabei herauszuholen.

In Bedrängnis konnte das alles Rodriguez aber nicht mehr bringen. “Ich hatte meine Probleme mit dem Regen und der Kälte und bin deswegen umso mehr froh, hier alles gut zu Ende gebracht zu haben“, so der 23-Jährige Spanier, für es der erste Gesamtsieg bei einer Rundfahrt ist und sein sechster Profierfolg insgesamt. Auch Godon hatte am letzten Tag nochmal mit dem Wetter zu kämpfen, wie er im Siegerinterview berichtete. “Meine Form ist zwar schon seit Saisonbeginn gut, dennoch war ich etwas überrascht, hier heute nochmal zu gewinnen. Ich war in der letzten Kurve eigentlich etwas zu weiten hinten“, schätze er seine Situation ein. “Aber dann kam ich noch mit dem nötigen Tempo.“

Durch seinen zweiten Tagessieg zog Godon zudem noch an seinem Teamkollegen Andrea Vendrame in der Punktewertung vorbei. Unverändert blieb hingegen die Spitze der Bergwertung: Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck) konnte, nachdem sich eine für ihn ungefährliche Spitzengruppe gelöst hatte, den Tag entspannt im Feld nach Hause fahren. Er ist der erste deutsche Sieger der Romandie-Bergwertung seit Marcus Burghardt 2013.

So lief die 5. Etappe der Tour de Romandie

Bei Regen und Temperaturen nur knapp über der 10-Grad-Marke zählte Remi Cavagna (Movistar) zu den ersten Angreifern des Tages, da waren noch keine fünf Kilometer gefahren. Ehe sich der Franzose letztlich aber auch wirklich in der Gruppe wiederfand, vergingen noch viele weitere Kilometer. Cavagna wurde beim ersten Versuch genau wie zahlreiche andere Fahrer wieder gestellt. Beim zweiten kam er schließlich gemeinsam mit Darren Rafferty (EF Education - EasyPost) und Alexandre Balmer (Swiss Cycling) weg. Wenig später gesellte sich auch noch Marco Brenner (Tudor) zu der Gruppe.

Das Quartett fuhr sich zwei Minuten Vorsprung heraus, sammelte die ersten Zwischenwertungen des Tages ein und sicherte damit quasi das Bergtrikot für Hollmann, der damit nur noch im Zeitlimit das Ziel erreichen musste. Das gelang allerdings vielen anderen Fahrern nicht. Ein Quintett von dsm-firmenich PostNL um Niklas Märkl ging krankheitsbedingt erst gar nicht an den Start. Unterwegs gaben unter anderem Zeitfahrsieger Brandon McNulty (UAE Team Emirates) und Thomas De Gendt (Lotto Dstny) auf. Insgesamt erreichten 13 Fahrer das Ziel nicht.

46 Kilometer vor dem Ziel wurde es Cavagna in der Spitzengruppe offenbar zu langsam. Er attackierte aus der Gruppe heraus und fuhr sich zeitweise 20 Sekunden Vorsprung heraus. In der Anfahrt zur letzten Bergwertung 30 Kilometer vor dem Ziel fuhren Rafferty und Brenner wieder zu Cavagna vor, Balmer hingegen wurde kurze Zeit später vom Feld gestellt.

Das Streckenprofil der 5. Etappe der Tour de Romandie | Foto: Veranstalter

Im Anstieg gab es im Feld zudem zaghafte Versuche, die Gruppe zu sprengen. Für die Ausreißer bedeutete das aber das Ende ihrer Flucht. An den folgenden Hügel zerriss das Feld in viele kleine Gruppen, UAE zeigte sich als die aggressivste Mannschaft. Bora – hansgrohe hingegen war bemüht, alles beisammen zu halten. Enzo Paleni (Groupama – FDJ) schaffte es rund um die 20-Kilometer-Marke dann aber doch nochmal, sich zu lösen.

Er wurde kurz vor dem Zwischensprint wieder gestellt – von Vendrame, der sich, letztlich vergeblich, die Punkte für sein Trikot sicherte und dann weiter durchzog. An der 14-Kilometer-Marke war für ihn allerdings Schluss. Für ihn übernahmen Michael Valgren (EF Education – EasyPost) und Michael Hepburn (Jayco – AlUla), die bis acht Kilometer vors Ziel kamen.

Danach lief alles auf einen Sprint hinaus. Entscheidend war dabei die letzte Kurve 300 Meter vor dem Ziel. Godon ging an zweiter Position auf die Gerade und trat so explosiv an, dass hinter ihm sofort eine Lücke riss. Ohne Windschatten konnten weder Consonni noch Smith oder sonst einer folgen, so dass der Franzose seinen zweiten Sieg ähnlich souverän wie den ersten einfahren konnte.

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