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26.06.2024 | (rsn) – Endlich geht der große Kindheitstraum auch für Pascal Ackermann in Erfüllung. Was ihm bei Bora – hansgrohe und dem UAE Team Emirates immer verwehrt blieb, schafft der Pfälzer jetzt nach seinem Wechsel zu Israel – Premier Tech. Mit 30 Jahren fährt er ab Samstag erstmals die Tour de France. "Ich bin megahappy, habe ewig darauf gewartet. Jetzt muss ich nur noch anreisen", freute er sich im Gespräch mit radsport-news.com am Rande der Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Bad Dürrheim.
Ackermann strahlte unter dem Schwarzwälder Sonnenschein wieder wie der Sunnyboy, als den man ihn im Radsport einst kennenlernte. In den letzten Jahren sah man den Blondschopf so nicht immer. Nach seinem bärenstarken Giro d'Italia 2019, wo er zwei Etappen und das Maglia Ciclamino gewann, freuten sich die Fans darauf, einen neuen Top-Sprinter aus Deutschland bei der Tour erleben zu können, der vielleicht an die da gerade zu Ende gehenden Karrieren von Marcel Kittel und André Greipel anknüpfen könnte.
Doch diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Ackermann wollte sich einerseits damals ohnehin lieber auch in Richtung Klassiker orientieren und nicht nur auf Sprints setzen. Und andererseits bekam er den erhofften Tour-Startplatz bei Bora – hansgrohe nie. 2021 kam es deshalb auch zum Streit: Ackermann war enttäuscht, weil Teamchef Ralph Denk ihm ein Versprechen gegeben habe. Der wiederum sagte, dass dieses Versprechen an Leistung geknüpft gewesen sei. ___STEADY_PAYWALL___
Letztlich nahm man den deutschen Sprinter nicht mit, setzte weiter voll auf Peter Sagan, der dem Team in den Jahren zuvor viele Erfolge und auch das Grüne Trikot beschert hatte, 2020 und 2021 aber ohne Tour-Etappensieg blieb. Ackermann wechselte für 2022 und 2023 zum UAE Team Emirates, hatte dort allerdings – das war zu erwarten gewesen - ebenfalls keine Chance aufs Tour-Debüt, weil die Mannschaft voll auf die GC-Ambitionen von Tadej Pogacar ausgerichtet war.
2019 gewann Pascal Ackermann zwei Etappen und die Punktewertung beim Giro d'Italia. | Foto: Cor Vos
Immerhin aber gewann Ackermann bei UAE 2023 noch mal eine Giro-Etappe und bewies damit sich und der Öffentlichkeit, dass er das Sprinten nicht verlernt hat. Nun ist der Deutsche erneut in einem neuen Umfeld, und mit dem hat es endlich geklappt. Ackermann verlegte seinen Fokus nach vier Jahren zwischen Baum und Borke im Winter wieder mehr aufs reine Sprinten und fährt endlich zur Tour.
"Es war vertraglich nicht zugesichert – es stand schon drin, dass ich ein Rennen gewinnen muss vorher. Und das habe ich noch nicht", grinste Ackermann in Bad Dürrheim. "Von daher war es die ganze Zeit noch nicht sicher. Aber ich glaube, ich stand mir auch ein bisschen selbst im Weg, weil ich es so unbedingt wollte. Ich wurde schon zu oft enttäuscht." Durch die Nominierung jetzt sei quasi ein Knoten geplatzt. Das war eine Befreiung, wie es sonst für Sprinter oft nur ein großer Sieg sein kann. "Ich glaube, dass ich jetzt bei der Tour befreit fahren kann und der Rest kommt dann von allein", meinte Ackermann, der unbedingt eine Etappe gewinnen will.
"Ich will nicht ohne das Triple heimfahren", machte er eine klare Ansage. Mit dem Triple ist gemeint, dass er zu seinen Giro- und Vuelta-Etappensiegen der Vergangenheit auch den Tour-Tageserfolg hinzufügen möchte, um in jenen illustren Club aufgenommen zu werden, dessen Fahrer bei allen Grand Tours siegreich waren. Und an dieser Zielstellung dürfe man ihn auch messen, bestätigte Ackermann. "Ich bin fit und will meinen Etappensieg. Klar ist die Nominierung schon mal ein Ding, aber ich will nicht zur Tour, nur um dort zu sein. Ich will meine Etappe gewinnen!"
Beim Giro 2023 bewies Ackermann, dass er noch immer mit den Top-Sprintern mithalten kann. | Foto: Cor Vos
Die bisherige Saison 2024 legt nicht unbedingt nahe, dass das ein Selbstläufer wird. Ackermann hat seit der 1. Etappe bei der Tour of Austria im vergangenen Juli in Dornbirn keinen Sieg mehr eingefahren und hat in der ersten Jahreshälfte lediglich zwei dritte Plätze – auf der 5. Etappe bei Paris-Nizza und der 6. Etappe der Vier Tage von Dünkirchen – zu Buche stehen. Doch gerade beim emotionalen Ackermann ist die Psyche besonders wichtig, und die hat durch die Erfüllung seines Kindheitstraums nun ganz sicher einen neuen Booster bekommen.
Außerdem passen die Ambitionen seiner Mannschaft gut zum 30-Jährigen. Israel – Premier Tech will voll auf Etappenjagd setzen und hat dafür ein sehr starkes Team aufgestellt: Der Dauphiné-Dritte Derek Gee und Routinier Jakob Fuglsang fürs Hochgebirge, Stephen Williams, Hugo Houle und Krists Neilands für andere schwere Etappen und Ackermann mit Hilfe von Guillaume Boivin und Jake Stewart für die flachen Tage.
"Ich weiß nicht, wie die Situation um Gee sein wird, weil er extrem stark war bei der Dauphiné. Aber grundsätzlich gehen wir mit dem Ziel ran, auf Etappenjagd zu gehen. Und dafür haben wir ein extrem starkes Team. Wenn alles läuft, können wir mit zwei, drei Etappensiegen heimgehen. Das wäre für uns ein riesen Ding", meinte Ackermann, der "sechs oder sieben" Chancen auf Massensprints sieht und einzig seinen langjährigen Kumpel Michael Schwarzmann an seiner Seite vermisst:
Michael Schwarzmann (links) wird bei der Tour nicht an Ackermanns Seite sein. | Foto: Cor Vos
"Ich bin fest davon ausgegangen, dass er auch mitfährt. Am Montag hieß es dann 'Nein'. Ich denke darauf haben viele Faktoren einen Einfluss und Schwarzi war viel krank im Vorfeld – auch mit dem gebrochenen Finger. Das hat alles nicht dafür gesprochen, aber es ist schon schade."
Ohne Schwarzmann sind Stewart als letzter Anfahrer und Boivin als Mann davor die beiden wichtigsten Bezugspunkte für Ackermann auf den Sprintetappen – und die Sprintzüge der Teams Alpecin – Deceuninck und Lidl – Trek von Jasper Philipsen und Mads Pedersen. Auch an denen wird er sich orientieren und eventuell von Stewart dann absetzen lassen.
"Die zwei Züge werden das Maß der Dinge in der Sprintvorbereitung sein für Pedersen und Philipsen. (Tim) Merlier und (Jonathan) Milan sind zum Glück nicht da. Das sind aktuell mit Abstand die Schnellsten", so Ackermann mit Blick auf das Duo, das beim Giro d'Italia dominierte, bei der Tour aber fehlt.
Sie fehlen im Sprinter-Feld der Tour: Tim Merlier (Soudal – Quick-Step, links) und Jonathan Milan (Lidl – Trek, rechts), die beim Giro je drei Etappen gewannen und laut Ackermann momentan die schnellsten Sprinter der Welt sind. | Foto: Cor Vos
"Ich hatte das Problem ja auch schon ein paar Jahre, dass Teams aufs GC gucken", sagte Ackermann. Merliers Team Soudal – Quick-Step ist in diesem Jahr voll auf den Kampf um Gelb mit Remco Evenepoel ausgerichtet. "Von daher glaube ich, dass es ein relativ offenes Rennen unter den Sprintern sein kann."
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