Positives Fazit am ersten Tour-Ruhetag

Gall: “Möchte wissen, was möglich ist“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Gall: “Möchte wissen, was möglich ist“"
Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) | Foto: Cor Vos

08.07.2024  |  (rsn) – Auf Rang 17 mit einem Rückstand 6:06 Minuten ging Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) in den ersten Ruhetag der 111. Tour de France. Überraschte der Österreicher im letzten Jahr als Debütant mit dem Sieg auf der Königsetappe und dem achten Gesamtrang, so hängen die Trauben diesmal höher. Schließlich will Gall die Vorjahresergebnisse mindestens bestätigen.

"Das erste Fazit ist positiv. Wir hatten erst eine Bergetappe, aber noch keine Bergankunft gehabt. Das Einzige, was wirklich frustrierend war, war das Zeitfahren", erklärte er in einer kleinen Medienrunde am Ruhetag. Fast drei Minuten verlor Gall im Kampf gegen die Uhr, was wenig überraschend kam, gilt das Zeitfahren als alles andere als die Lieblingsdisziplin des 26-Jährigen.

"Wir haben viele Stunden investiert, um besser zu werden, aber ich habe nach wie vor Probleme damit, die Leistung abzurufen", gab Gall zu. Die verlorene Zeit kann aber auch in den Bergen zum Vorteil werden, wenn er sich unter die Ausreißer mischen kann, so wie er es im letzten Jahr mehrmals tat. Denn mit seinem Rückstand ist er keine unmittelbare Gefahr für die Tour-Favoriten wie Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) oder Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike).

"Gerade der nächste Sonntag würde sich dafür anbieten, aber man muss auch aufpassen, darf nicht zu viel riskieren, denn mein Fokus liegt am Klassement", erzählte er weiter. Gall will für einen weiteren Etappensieg nicht alles in die Waagschale werfen, um es dafür in die zumeist große Ausreißergruppe in den Bergen zu schaffen. Genau so erzielte er im Vorjahr in Courchevel seinen bislang größten Erfolg, mit dem Gall auch Plätze im Klassement gutmachen konnte.

Die noch anstehenden zahlreichen Bergetappen bieten sich für ein solches Szenario an. Gall ist aber auch sicher, so noch einige Plätze gutmachen zu können, liegen sieben nominelle Helfer anderer Kapitäne noch vor ihm: "Speziell bei UAE ist es eine interessante Situation, da die so stark sind und ob bei ihnen dann das Eigeninteresse die Loyalität überbietet. Denn sie müssen Fahrer opfern, wenn es hart auf hart kommt und dass sie nicht immer einig sind, sah man am Galibier."

Große Vorfreude auf die Berge

Die Vorfreude auf die Berge ist jedenfalls sehr groß bei Gall. "Ich möchte wissen, was möglich ist", meinte er. Schon am Mittwoch steht im Zentralmassiv der nächste Härtetest an, wobei Galls große Stärken wohl im Hochgebirge liegen: "Das Wochenende bietet sicher die erste große Chance für mich."

Schon am Sonntag sagte Gall, dass er für seine Teamkollegen und deren Unterstützung auf der Gravel-Etappe rund um Troyes gerne einen Tagessieg einfahren würde. "Sie haben wahnsinnig viel Arbeit geleistet, damit ich ohne Zeitverlust davonkam", fügte er an. Zwar kam er defekt- und sturzfrei durch den Tag, musste aber viele brenzlige Situationen meistern, weil er phasenweise sogar den Anschluss an die Favoriten verlor: "Es war für alle ein stressiger Tag."

Gall ist erstmals in der Rolle des Grand-Tour-Kapitäns und dankbar für jede Unterstützung seiner Teamkollegen. Vor allem auf Oliver Naesen kann er auf flachem Terrain setzen, als Klassikerspezialist bringt der Belgier viel Erfahrung mit: "Er hat ein tolles Gespür für das Positionsfahren, nimmt kein unnötiges Risiko. Eine wichtige Unterstützung, damit ich gut in die Berge komme, denn dort zählt dann eh die eigene Leistungsfähigkeit“, schloss Gall.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour droht Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

12.03.2025Walscheid arbeitet für Durbridge mit und führt Jayco zu Platz 2

(rsn) – Auch wenn Visma – Lease a Bike im Mannschaftszeitfahren beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) am Dienstag überlegen zum Sieg fuhr, durfte man die Leistung der nachfolgenden Teams zwischen der ehem

12.03.2025Tirreno-Adriatico für Gaudu, Valgren und Azparren beendet

(rsn) – Ohne Alberto Bettiol ist in Follonica die 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gestartet worden. Wie sein Team XDS – Astana auf X mitteilte, sei der Italienische Meister erkrankt und habe mit F

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)