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11.08.2024 | (rsn) – Am letzten Tag der Olympischen Spiele in Paris standen im Velodrome Saint-Quentin-en-Yvelines noch drei Medaillenentscheidungen an. Im Sprint der Frauen sicherte sich Lea Friedrich Silber hinter der Neuseeländerin Ellesse Andrews. Youngster Luca Spiegel hat sich am Morgen schon für das Halbfinale im Keirin qualifiziert, dort schied er allerdings nach einem Sturz aus und wurde Neunter. Gold ging an den Niederländer Harrie Lavreysen, der bereits im Sprint und Teamsprint gewonnen hatte. “Hattrick Harrie“ , wie Lavreysen in der niederländischen Presse getauft wurde, ist damit der erfolgreichste Olympionike seines Landes.
Bei den Frauen ging es im Omnium noch um den Titel. Die US-Amerikanerin Jennifer Valente verteidigte ihren Titel aus Tokio. Die Belgierin Lotte Kopecky fuhr als Vierte nach schlechtem Start knapp an Edelmetall vorbei. Das verpasste die Deutsche Franziska Brauße als 18. deutlich.
Lea Friedrich zog im ersten Halbfinallauf ganz knapp den Kürzeren gegen die Niederländerin Hetty van de Wouw, die aus der hinteren Position an der Deutschen vorbeifuhr. Deutlicher war es im zweiten Duell, in dem Andrews der Britin Emma Finucane von vorn keine Chance ließ.
Im zweiten Lauf drehte Friedrich den Spieß um. Dieses Mal kam sie aus der zweiten Position, schob sie sich auf den letzten Zentimetern an ihrer Konkurrentin vorbei und erzwang so einen Entscheidungslauf. Ähnlich sah es zwischen Finucane und Andrews aus. Die Keirin-Olympiasiegerin überholt die Britin im letzten Moment und sicherte sich ihren Finalplatz.
Im Entscheidungslauf ließ Friedrich ihrer Gegnerin keine Chance. Wieder kam sie vom Hinterrad der Niederländerin, dieses Mal hatte die aber keine Chance gegen die Deutsche, die im Finale ihre zweite Medaille dieser Spiele sicher hat.
Bevor es in die Finals ging, traten die am Vortag ausgeschiedenen Athletinnen im Lauf um den fünften Platz an. Dort belegte Emma Hinze hinter der Britin Sophie Capewell den zweiten Platz und somit den sechsten Rang im Sprintturnier.
Im ersten Lauf im Rennen um Platz drei wurde ein Klassenunterschied zwischen Finucane und van de Wouw sichtbar. Die Niederländerin konnte die ungeliebte erste Position zwar abgeben, konnte danach das Hinterrad der Britin nicht halten. Das erste Duell um Gold begann mit einem Staredown, als die Neuseeländerin hinauf zur Deutschen guckte, um sich sprichwörtlich in deren Augen festzubeißen. Danach war sie aus erster Position zu stark für Friedrich.
Van de Wouw konnte im zweiten Rennen keine Revanche nehmen. Erneut war Finucane viel zu stark für die 26-Jährige, die hinter ihrer Konkurrentin Vierte wurde. Andrews hatte anschließend mit Friedrich keinerlei Mühe. Sie überholte die Deutsche bereits zur Mitte der Schlussrunde und holte sich so ihre zweite Goldmedaille.
Mit Rang 18 im Scratch begann Brauße das Omnium Event mäßig. Nur einen Platz besser war Topfavoritin Kopecky, die damit bereits viele Punkte auf Valente, die als Erste über den Zielstrich kam, einbüßte.
Beim Temporennen überrundete zunächst die Irin Lara Gillespie das Feld. Ihr folgten Valente, die Polin Daria Pikulik und die Australierin Georgia Baker. Dieses Trio verzichtete auf die Runde, teilten aber viele Punkte untereinander auf. Brauße wurde mit einem Punkt Fünfte, Kopecky gewann den Sprint und wurde ohne Zähler Sechste. Valente beendete die Disziplin als Zweite und baute ihre Gesamtführung aus.
Im Eliminationrace traf Brauße schnell erneut auf Kopecky, schon beim ersten Sprint schied die Deutsche denkbar knapp hinter der Belgierin aus. Die erholte sich danach vom Schock und schied erst als Viertletzte aus. Valente gewann auch die dritte Disziplin, Zweite wurde Baker.
Im abschließenden Punktefahren geriet Valente mit ihrem riesigen Vorsprung nie mehr in Gefahr. Hinter ihr gab es aber dank zahlreicher Rundengewinne noch viele Positionsverschiebungen. So kletterte die Polin Daria Pikulik vom achten auf den Silberrang. Die Neuseeländerin Ally Wollaston sicherte sich Bronze und verwies damit Kopecky, die zwei Runden herausfuhr, auf den vierten Platz.
Im dritten Viertelfinale trat Spiegel an, der sich über die Hoffnungsläufe qualifiziert hatte. Er konnte das Hinterrad des Australiers Matthew Richardson nicht halten, stieg aber als Vierter trotzdem ins Halbfinale auf. Dabei ließ er den Sprint-Vierten Jeffrey Hoogland aus den Niederlanden hinter sich.
Im ersten Halbfinale scheiterte der Pole Mateusz Rudyk. Der 20-jährige Spiegel hatte es in seinem Lauf unter anderem mit den beiden Favoriten Lavreysen und Richardson zu tun. Er hatte hinter dem Führenden Lavreysen die perfekte Position, doch als Richardson am Mann in Orange vorbeizog, wurde der Deutsche vom Malaysier Muhammad Sahrom in der letzten Kurve zu Fall gebracht und schied so aus. Hamish Turnbull ging infolgedessen ebenfalls zu Boden.
Im Rennen um Platz sieben konnte der Brite im Gegensatz zum Deutschen nicht mehr an den Start gehen. Spiegel sprintete auf den dritten Rang und wurde somit Neunter im Keirinturnier.
Anschließend ging es um Gold. Lavreysen setzte 1,5 Runden vor dem Ziel zum Sprint an. Richardson sicherte sich das Hinterrad des Niederländers und kam in der letzten Kurve nicht mehr vorbei. Hinter den beiden kam es zum Sturz, dem nur noch Matthew Glaetzer entgehen konnte. Er sicherte Australien die zweite Medaille im Keirin. Sahrom kam mit drei Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel, wurde aber als Verursacher des Crashs von der Jury disqualifiziert. Der Brite Jack Carlin und der Japaner Shinji Nakano erreichten das Ziel nicht. Sie wurden gemeinsam Vierte.
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