--> -->
06.10.2024 | (rsn) – Romy Kasper hat die deutsche Fahne im Frauenrennen bei den Gravel-Weltmeisterschaften von Leuven hochgehalten. Mit Rang fünf fuhr die 36-Jährige nicht nur ihr disziplinübergreifend persönlich bestes Ergebnis bei einer Elite-Weltmeisterschaft ein, sondern übertraf auch ihre eigenen Erwartungen.
"Ursprünglich wäre ich mit einer Top 10 zufrieden gewesen. Als ich dann die Startliste gesehen habe, dachte ich mir, dass das sogar schwer werden könnte", sagte sie radsport-news.com nach dem Rennen. "Ich bin mega zufrieden und glücklich – auch wenn es natürlich etwas schade ist, weil es hätte Bronze sein können. Aber hätte, hätte Fahrradkette…"
Tatsächlich fuhr Kasper bis zur letzten steilen Kopfsteinpflastergasse in Leuven, dem gut zwei Kilometer vor Schluss zu überwindenden Ramberg, sogar um Edelmetall im Verfolgertrio mit Lorena Wiebes und Puck Pieterse. "Der war aber zu steil für mich, da konnte ich nicht mehr mit." Wiebes fuhr davon zu Bronze und auch Pieterse konnte Kasper nicht mehr ganz folgen. ___STEADY_PAYWALL___
Zuvor aber war die Lausitzerin ein sehr starkes Rennen gefahren, machte auf dem mit vielen Kurven versehenen und nur leicht welligen Kurs über knapp 135 Kilometer einen guten Eindruck und immer wieder auch selbst Druck. Den Überfliegerinnen Marianne Vos und Lotte Kopecky, die den Titel schließlich unter sich ausmachten, konnte sie zwar nicht folgen, doch in der zunächst fünf- und schließlich dreiköpfigen ersten Verfolgergruppe arbeitete sie sehr viel mit, drückte aufs Tempo, und wehrte etwas mehr als zehn Kilometer vor Schluss auch einen Vorstoß von Wiebes noch ab.
"Wiebes ist nach der letzten Verpflegung an einem Hügel attackieren gegangen, was ich dann aber nach einer Weile wieder zugefahren habe. Und prinzipiell bin ich dann mit den beiden mitgefahren, auch wenn ich wusste, dass ich im Sprint gegen Wiebes keine Chance haben würde", so Kasper zu ihrer Situation allein gegen zwei Niederländerinnen.
In Überzahl: Das niederländische Nationalteam führt das Feld durch den Wald. | Foto: Cor Vos
Bevor die vorentscheidende Selektion durch Attacken von Kopecky rund 55 Kilometer vor Schluss herbeigeführt wurde, hatte Kasper schon ungewollt viel Kraft gelassen. In einer Rechtskurve kam sie zu Fall und ihr Lenker verbog sich. "Das war unnötig", sagte die 36-Jährige. Sie musste stoppen, den Lenker wieder geraderücken und anschließend eine Lücke von 20 bis 30 Sekunden auf das da noch recht große erste Feld schließen. Als sie wieder vorne war, kam dann bald der Punkt, an dem das Rennen auseinanderriss und sich zunächst Kopecky, Vos, Soraya Paladin und Wiebes absetzen konnten.
"Ich wusste, dass dort wahrscheinlich etwas passiert, aber ich war ein Stück zu weit hinten – wahrscheinlich auch wegen der vorher gelassenen Kraft", meinte Kasper. "Ich bin mit einem kleinen Loch zu (Nicole) Frain und Pieterse aus dem Abschnitt rausgekommen, musste erstmal zu den beiden hinfahren und dann sind wir zu dritt gekreiselt. Wir haben die vier vorne noch gesehen, sind aber nicht mehr hingekommen. Dann kam uns Soraya (Paladin) entgegen und wenig später haben wir auch Wiebes gesehen, die sich hat zurückfallen lassen. Danach sind wir zu dritt oder viert gefahren, während Soraya nur hinten drauf saß – die war platt. In erster Linie sind die beiden Holländerinnen und ich dann gefahren."
Kasper, Pieterse und Wiebes, das stellte sich später heraus, waren klar stärker als die Italienerin und die Australierin. Denn rund 28 Kilometer vor Schluss musste Frain reißen lassen, 13 Kilometer später auch Paladin. Danach ging es zu dritt dem Ziel entgegen und um Bronze. Denn Kopecky und Vos waren da bereits vier Minuten weit weg und machten den WM-Titel unter sich aus.
Gegen Vos (rechts) und Kopecky (links) war bei der Gravel-WM in Leuven kein Kraut gewachsen. | Foto: Cor Vos
Rang fünf war für Kasper schließlich ein schöner Abschluss eines ersten Gravel-Testballons, der mit dem Gravel World Series-Rennen am 24. August im belgischen Houffalize begonnen hatte. Dort gewann die Deutsche, sechs Tage nach dem Ende der Tour de France, bei ihrem ersten Gravelrennen deutlich vor Frain und deren Landsfrau Tiffany Cromwell. "Im Kopf hatte ich es schon lange, es hat aber nie so reingepasst. In Houffalize ging es und ich habe es versucht. Das Team hat mir ein Gravelrad gegeben, das ohnehin auch für Roubaix schon vorgesehen ist für nächstes Jahr", so Kasper.
"Nach Houffalize habe ich dann gehofft, dass ich die WM fahren kann und vom Team die Freigabe bekomme – weil, klar: Straßensaison geht vor. Aber es hat gepasst und ich durfte fahren. Ich glaube mit dem fünften Platz konnte ich das Vertrauen zurückzahlen."
Ab Dienstag steht für Kasper, die mit der Gravel-WM im Hinterkopf auch gerne auf die Straßen-WM verzichtet hat, noch die Simac Ladies Tour (2.WWT) auf dem Programm, bevor die Saison 2024 dann ausklingt – mit einem Einsatz beim "London 3" Ende Oktober auf der Bahn noch an der Seite von Franziska Brauße.
Da sie auch 2025 noch bei Human Powered Health unter Vertrag steht, dürften die positiven Gravel-Erfahrungen auf dem passenden Rad nun auch fürs kommende Frühjahr Auftrieb geben. Denn Paris-Roubaix bleibt eines der wichtigsten Rennen in Kaspers Kalender und auf dem dort dann eingesetzten Bike nun schon einen fünften WM-Rang eingefahren zu haben, dürfte Rückenwind geben.
(rsn) - Gerade eine Woche ist es her, dass Mathieu van der Poel (Niederlande / Alpecin – Deceuninck) sein Regenbogentrikot als Weltmeister im Straßenrennen an Tadej Pogacar (Slowenien / UAE Team E
05.10.2024Vos wird im Duell mit Kopecky Gravel-Weltmeisterin, Kasper Fünfte(rsn) – Marianne Vos hat sich im Duell mit Lotte Kopecky den WM-Titel im Gravel-Racing gesichert. Die Niederländerin gewann das 134 Kilometer lange Rennen ums Regenbogentrikot in Leuven im Zweiersp
04.10.2024Nach Niewiadoma sagt auch Ferrand-Prévot für die Gravel-WM ab(rsn) – Nach Vorjahressiegerin Kasia Niewiadoma hat nun auch Mountainbike-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prévot für die Gravel-Weltmeisterschaften im belgischen Leuven abgesagt. Ähnlich wie die
02.10.2024Niewiadoma: “Ich will mehr vom Leben, habe höhere Ziele“(rsn) - Katarzyna, kurz Kasia, Niewiadoma wird ihren Titel als Gravel-Weltmeisterin am kommenden Samstag in Belgien nicht verteidigen und hat ihre Saison mit der Straßen-WM am Sonntag abgeschlossen.
02.10.2024Niewiadoma verzichtet auf Titelverteidigung bei Gravel-WM(rsn) – Die Gravel-Weltmeisterschaften werden am kommenden Wochenende rund um Leuven in Belgien ohne Titelverteidigerin Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) stattfinden. Das erklärte die Polin am
02.10.2024Van der Poel startet am Wochenende bei der Gravel-WM(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird am 6. Oktober bei der Gravel-WM im belgischen Halle starten und danach keine UCI-Rennen mehr bestreiten. Wie der Veranstalter und der Niederl
(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden
03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g
03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage
03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht
03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze
03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch
02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S
02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien
02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig
02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P