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26.01.2025 | (rsn) - Das letzte Jahr war grandios für die nur 28 Fahrer von Soudal - Quick-Step: 42 Siege erzielten sie, immerhin neun verschiedenen Athleten waren dabei erfolgreich. Aus der Breite stach natürlich Doppelolympiasieger Remco Evenepoel heraus. Der Belgier kam zudem bei seinem Tour de France-Debüt auf einen beachtlichen dritten Rang hinter Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Die Lücke zu den beiden, besonders zu dem im letzten Jahr überwältigenden Slowenen, ist zwar ebenfalls beachtlich.
Evenepoel bleibt aber optimistisch und denkt in Zukunft gleichzuziehen oder sogar besser werden zu können als seine Konkurrenten. "Das Ziel ist, die Lücke über den Winter zu schließen. Und wenn es jemanden gibt, der das kann, dann bin - so glaube ich zumindest - ich das“, sagte er zum Ende der Saison. "Ich werde hart arbeiten, Vertrauen in mich selbst und in das Team haben und niemals die Hoffnung verlieren“, verkündete er.
___STEADY_PAYWALL___Das letzte Vorhaben allerdings wurde bereits auf eine harte Probe gestellt. Die Schulterverletzungen, die er sich bei einem Trainingsunfall im Dezember zugezogen hatte, erwiesen sich als schwerwiegender als erwartet. "In meiner linken Schulter fühlt es sich tot an, ein Nerv ist verletzt, ich kann die Muskeln kaum bewegen“, sagte er Mitte Januar dem belgischen Portal Het Laatste Nieuws. "Der Heilungsprozess wird länger als erwartet dauern; länger auf alle Fälle als nach dem gebrochenen Schlüsselbein nach der Baskenlandrundfahrt im April 2024“, prognostizierte er. Einen großen Teil der Klassikersaison dürfte er damit wohl verpassen, zumindest ist Top-Form bei den Ardennenklassikern eher unwahrscheinlich.
Eine Szene, die in Erinnerung bleibt: Remco Evenepoel holt sich Gold im Olympischen Straßenrennen. | Foto: Cor Vos
Das könnte das Team vor Ergebnisprobleme stellen. Denn der einstige Nummer-1-Rennstall für Eintagesrennen hat ausgerechnet wegen Top-Talent Evenepoel seine ganze Struktur umgebaut und sich zu einem Grand Tour-Team entwickelt. Die Abhängigkeit vom Frontmann nahm damit zu. Und als Evenepoel im letzten Frühjahr schon ausfiel, war die Bilanz auf Kopfsteinpflaster eher mager. Gut, gegen Ausnahmekönner wie Mathieu van der Poel und Pogacar ist schwer anzukommen.
Aber selbst in der Breite wirkt die Klassikerfraktion beim belgischen Rennstall nicht mehr so stark wie zu den Zeiten, als durch schlaue Teamarbeit auch Männer aus der zweiten Reihe wie Kasper Asgreen, Bob Jungels oder Zdenek Stybar zu Siegen bei Flandernrundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich oder Strade Bianche kommen konnten. Der Weggang von Asgreen und auch vom früheren Klassikerchampion Julian Alaphilippe in diesem Winter macht das Ende dieser Ära nur noch deutlicher. Freilich lieferten die beiden Oldies - Alaphilippe ist 32, Asgreen 29 - zuletzt auch nicht mehr so gut wie früher.
Gleichwertig ersetzt wurden sie nicht. Lediglich der wiedererstarkte Maximilian Schachmann stellt eine nennenswerte Verstärkung auf dem Klassikerparcours dar. Kletterkünstler Valentin Paret-Peintre und Allrounder Ethan Hayter machen vor allem für die GC-Ambitionen von Evenepoel Sinn. Bei den jungen Italienern Gianmarco Garofoli (22) und Andrea Raccagni (20) muss man erst abwarten, wohin die Karrierereise gehen kann. Männer wie Dries Van Gestel und Pascal Eenkhoorn dürften vor allem wegen ihrer mannschaftsdienlichen Qualitäten und auch weil sie das Gehaltsgefüge nicht sprengen, in den Kader geholt worden sein.
Europameister Tim Merlier ist neben Remco Evenepoel der zweite große Star im Team. | Foto: Cor Vos
Unklar ist auch noch, wie sich neben dem späten Saisoneinstieg von Leitwolf Evenepoel das Ausscheiden von Teamgründer und Oberwolf Patrick Lefevere auf das gesamte Gefüge auswirken wird. Der mittlerweile 70-Jährige hat es im letzten Jahr geschafft, trotz aller Fusionsgerüchte entweder mit Jumbo – Visma oder Ineos Grenadiers seinen Rennstall eigenständig zu halten und Evenepoel weiter an sich zu binden. Bis 2028 haben sich die beiden Hauptsponsoren verpflichtet. Bis dahin ist auch Top-Sprinter Tim Merlier gebunden – der zweite wichtige Ergebnislieferant im Team. Evenepoels aktueller Vertrag läuft immerhin bis 2026. Zwei Jahre Zeit also, im gewohnten Umfeld den Druck auf Pogacar zu erhöhen und dem Vuelta-Sieg von 2022 weitere Grand Tour-Erfolge hinzuzufügen.
Der spindeldürre Kletterer aus Annemasse ließ beim letztjährigen Giro d’Italia aufhorchen. Aus einer ursprünglich 27 Fahrer umfassenden Fluchtgruppe holte er beim Anstieg nach Bocca della Selva den Tagessieg und distanzierte dabei Könner wie Romain Bardet, Esteban Chaves und auch den Neuteamgefährten Schachmann. "Diese Etappe hat eine Menge für mich verändert, vor allem mental“, blickte er später zurück. "Vorher war ich schon froh, zu den besten 20 eines Rennens zu gehören“, gestand er. Jetzt weiß er, dass er einzelne Rennen auch gewinnen kann. "Im Gesamtklassement strebe ich nun Top 10-Platzierungen an“, meinte er selbstbewusst, damals allerdings noch im Trikot von Decathlon -AG2R La Mondiale.
Bei Soudal - Quick-Step wird er zumindest bei den Grand Tours weniger auf eigene Kappe fahren können. "Ich weiß, dass ich vor allem Remco Evenepoel und Mikel Landa unterstützen werde“, sagte er nach dem Teamwechsel. Den Spanier wird er auch nach Italien begleiten. Für die GC-Fraktion im belgischen Rennstall ist der Franzose, dessen älterer und ebenso spindeldürrer Bruder Aurelien beim Heimatteam Decathlon verblieben ist, ein prächtiger Zugewinn. Es scheint auch atmosphärisch zu passen. "Als ich klein war, habe ich Legenden wie Tom Boonen und Philippe Gilbert bewundert. Jetzt selbst für diesen Rennstall zu fahren, ist einfach fantastisch“, meinte er.
Valentin Paret-Peintre bei der Teampräsentation | Foto: Cor Vos
Die einstige Klassikernation Belgien entwickelt sich immer mehr zur Kletternation. Im Schatten von Evenepoel reifen weitere Talente nach: Giro Next-Gen-Sieger Jarno Widar (Lotto Development) etwa oder im eigenen Team Ilan Van Wilder und William Junior Lecerf, der in seiner ersten Profisaison beeindruckte. Bei der Königsetappe der AlUla Tour in Saudi-Arabien ließ er nur Haudegen Simon Yates den Vortritt und drang zudem auf Rang 2 der Gesamtwertung vor. Dass er auch endschnell ist, zeigte er bei seinem Sieg aus einem 22 Mann umfassenden Teilpeloton bei der Tour de Rwanda nach mehr als 2000 bewältigten Höhenmetern.
"Mir liegen die steilen Anstiege ganz gut. Um diese Fähigkeiten weiter zu entwickeln, habe ich zuletzt auch viel Zeit in Spanien verbracht. In Belgien kann man das nicht so gut trainieren“, erzählte der erst 22-Jährige zum Ende der Saison. Seine erste Grand Tour hatte er da auch schon in den Beinen. "Ich habe gemerkt, dass mein Körper auch in der zweiten und der dritten Woche noch gut reagiert hat. Das hat mich gefreut, und es ist wichtig für die Zukunft“, sagte er nach der Vuelta a Espana. Der Youngster stellte da auch fest, dass er bei den längeren Anstiegen ebenfalls gut mithalten kann. "Jetzt gilt es für mich, das alles weiter auszubauen, um einerseits Remco und Mikel gut helfen zu können, andererseits aber auch Resultate für mich selbst anpeilen zu können.“ Im Schatten von Evenepoel könnte sich der Junior zu einer neuen Waffe im Kampf um Grand Tour-Meriten entwickeln und den belgischen Rennstall auch weniger ausrechenbar machen.
Schon bei seinem Profidebüt überzeugte Lecerf und sprintete bei der Königsetappe gegen Simon Yates und Finn Fisher-Black um den Tagessieg. | Foto: Cor Vos
Ayco Bastiaens (Belgien / 28), Mattia Cattaneo (Italien / 34), Josef Cerny (Tschechien / 31), Pascal Eenkhoorn (Niederlande / 27), Remco Evenepoel (Belgien / 24), Gianmarco Garofoli (Italien / 22), Gil Gelders (Belgien / 22), Ethan Hayter (Großbritannien / 26), Antoine Huby (Frankreich / 23), James Knox (Großbritannien / 29), Yves Lampaert (Belgien / 33), Luke Lamperti (USA / 22), Mikel Landa (Spanien / 35), William Junior Lecerf (Belgien / 22), Paul Magnier (Frankreich / 20), Tim Merlier (Belgien / 32), Valentin Paret-Peintre (Frankreich / 24), Caspar Pedersen (Dänemark / 28), Andrea Raccagni (Italien / 20), Pepijn Reinderink (Niederlande / 22), Maximilian Schachmann (Deutschland / 31), Pieter Serry (Belgien / 34), Martin Svrcek (Slowakei / 21), Dries van Gestel (Belgien / 30), Bert Van Lerberghe (Belgien / 32), Ilan Van Wilder (Belgien / 24), Warre Vangheluwe (Belgien / 23), Mauri Vansevenant (Belgien / 25), Louis Vervaeke (Belgien / 31), Jordi Warlop (Belgien / 28)
Maximilian Schachmann (Red Bull – Bora hansgrohe), Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), Dries van Gestel (TotalEnergies), Pascal Eenkhoorn (Lotto Dstny), Valentin Paret-Paintre (Decathlon - AG2R La Mondiale), Gianmarco Garofoli (Astana Qazaqstan Team), Andrea Raccagni (Soudal - Quick-Step Devo Team)
Manager: Jurgen Foré
Sportliche Leiter: Davide Bramati, Klaas Lodewyck, Wilfried Peeters, Iljo Keisse, Geert Van Bondt, Dries Devenyns, Tom Steels, Kevin Hulsmans
Rahmenhersteller: Specialized
Gruppe: Shimano
Laufräder: Roval
Reifen: Specialized
Trikot: Castelli
Helm: Specialized
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