Tour de France

Zu viele Fehler! Darum fährt T-Mobile hinterher

Von Pit Weber

08.07.2004  |  Chartres - Lance Armstrong hat diese Tour wieder perfekt vorbereitet. Die Mannschaft funktioniert präzise wie ein Uhrwerk, alle sind ihrem Kapitän treu ergeben und auch die Psychologie stimmt. Seit dem eher unbedeutenden Sieg in der Mannschaftswertung beim Prolog (Armstrong hatte alle aufgefordert, volles Risiko zu gehen) fühlen sich die Posties unbesiegbar.

T-Mobile bremst sich dagegen wie in allen Jahren schon vor der Tour aus. Die meisten Fahrer haben eigene Interessen, denen sie bei den Klassikern und im Weltcup nachgehen. Die Magenta-Truppe verzichtet auf einen Bergspezialisten wie Cadel Evans um Erik Zabel mit zur Tour zu nehmen. Für Armstrong wäre das undenkbar. Und T-Mobile macht taktische Fehler. Kurz vor dem Start entschloss sich das Team, statt der windschlüpfrigen Scheiben die Vierspeichen-Räder zu montieren. "Wir fürchteten die angesagten Gewitterböen", begründet Team-Chef Godefroot. Die anderen Mannschaften entschlossen sich anders und fuhren besser.

Unverständlich ist auch, warum T-Mobile während der 3. Etappe immer noch mit Iwanow, Kessler und Aldag aufs Tempo drückte, obwohl Mayo nach den Kopfsteinpflaster-Passagen abgehängt worden war. Armstrong rief seine Truppe zurück, um Kräfte fürs Mannschaftszeitfahren zu sparen. Bis auf den gestürzten Benjamin Noval kamen alle Posties im Ziel an. T-Mobile verlor den entkräfteten Iwanow ungefähr zur Halbzeit.

Zu erklären ist auch nicht, warum Kessler ohne Brille fuhr. Seine Augen schwollen durch aufgewirbelten Dreck und Wassertropfen fast zu. Wer weiß, wie stark er gewesen wäre, wenn die Schmerzen und die Sichtbehinderung nicht gewesen wären.

Wenn man Armstrong schlagen will, darf man keine Fehler machen!

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