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14.04.2006 | Für Linus Gerdemann wird der deutsche Klassiker „Rund um Köln“ zum Heimspiel werden. Der aus Münster stammende und in der rheinischen Metropole lebende T-Mobile-Hoffnungsträger hat sich die vergangenen beiden Wochen zusammen mit Teamkollege Jörg Ludewig auf Mallorca in Form gebracht. Am morgigen Samstag geht der Flieger abends zurück nach Deutschland, am Ostermontag dann ist Gerdemann wichtiger Baustein im T-Mobile –Aufgebot.
Der T-Mobile-Neuzugang ist zufrieden mit seinen ersten Monaten beim neuen Arbeitgeber, auch wenn bei seinen bisherigen Auftritten noch keine Top-Ergebnisse heraussprangen. „Natürlich hätte bei dem ein oder anderen Rennen ein besseres Ergebnis rausschauen können“, so Gerdemann im Gespräch mit Radsport aktiv, „aber mein primäres Ziel war ja, meine Physis weiter zu entwickeln – und das habe ich erreicht.“
Gerdemann weiß, dass er uns eine Teamkollegen in Köln unter besonderem Druck stehen, denn auch in diesem Frühjahr fehlen T-Mobile schlichtweg Siege. „Wir machen uns den Druck schon selber“, so Gerdemann. „T-Mobile hat ja den Anspruch, eines der besten Teams der Welt zu sein. Unser Potenzial ist bisher noch nicht wirklich zum Vorschein gekommen. Aber man muss auch sehen, dass wir bisher ziemlich viel Verletzungspech hatten. Dafür haben wir uns noch ganz gut verkauft.“
Vor heimischem Publikum aber ist die Erwartungshaltung viel höher als bei den bisherigen Rennen. Das weiß auch T-Mobiles Sportlicher Leiter Frans Van Looy: "Wir sind gefordert, Akzente zu setzen, und unsere Fahrer sind dazu auch in der Lage“, gibt der Belgier auf der Team-Website die Marschroute vor und zeigt sich optimistisch: "Wir haben für jede Situation im Rennen den richtigen Fahrer im Team."
Gerdemann selber hält die Strecke zwar für anspruchsvoll, aber nicht sehr selektiv. „Nach dem Kopfsteinpflaster-Anstieg zum Bensberger Schloss geht es noch rund 45 Kilometer flach bis ins Ziel dahin“, gibt er zu bedenken. „Das ist dann doch eher etwas für Team Milram mit Zabel und Petacchi. Es wird nicht ganz einfach sein gegen die beiden zu bestehen. Aber wir werden alles versuchen sie zu ärgern.“ Daran wird sich auch Michael Rogers beteiligen. Der australische Zeitfahrweltmeister wird den zuletzt angeschlagenen Thomas Ziegler ersetzen.
Für Linus Gerdemann beginnt nach „Rund um Köln“ die Zeit der Rundfahrten: „Ich werde die Tour de Romandie fahren und danach den Giro.“ Zwischen dem ProTour-Rennen in der Schweiz und der Italien-Rundfahrt liegt nur rund eine Woche. Angst vor Überbelastung hat der Münsteraner aber keine. „Ich kommt mit Belastungen gut zurecht. Ich denke, ich bin ein Fahrertyp, der mit langen Rundfahrten gut zurecht kommt.“
Das bewies er im letzten Jahr bei seinem Vuelta-Debüt. An seinem 23. Geburtstag fuhr Gerdemann, damals noch im CSC-Trikot, auf der 19. Etappe um den Sieg mit und belegte am Ende einen guten achten Platz. Das aber ist Vergangenheit. Am Montag muss sich Gerdemann beim Heimspiel beweisen. Er und T-Mobile stehen unter besonderer Beobachtung.
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