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15.04.2006 | Hallo Freunde! Nun ist auch der vorletzte Tag vorbei. Heute Nacht habe ich zum ersten Mal urchgeschlafen. Mag vielleicht daran liegen, dass ich heute keinen Wettkampf hatte und deswegen nicht nervös sein musste.
Es war relativ entspannend auf der Tribüne zu sitzen. Nach dem Mittagessen war ich noch mit dem Bahnrad 20 Minuten auf der Rolle um die Spannung nicht ganz zu verlieren. Morgen ist der letzte Wettkampftag und ich bin mal gespannt wie es bei mir da laufen wird. Für mich steht Keirin auf dem Programm. Da werden die Karten wieder ganz neu gemischt.
Der Tag endete wieder ohne Medaille. Heute hat der Sprintwettkampf der Männer angefangen. Insgesamt sind 5 Deutsche gestartet, doch leider sind nur 3 durch die Quali gekommen. Das bedeutet, es haben lediglich 3 Fahrer den Sprung unter die ersten 24 geschafft, die dann Sprint fahren. Unglücklicherweise sind da schon Stefan Nimke und Michael Seidenbecher gegeneinander gekommen, was gleich das Aus für einen der beiden bedeutete. Stefan hat sich durchgesetzt und dann waren noch er und Maximilian Levy im 1/8 Finale. Auch das haben beide gewonnen und es hieß im Viertelfinale schon wieder “Deutsch- Deutsches Duell“, welches Stefan dann souverän für sich entschieden hat. Er wird morgen im Halbfinale gegen den Keirinweltmeister von gestern, Theo Bos fahren. Max ist noch guter 6. geworden, was für sein WM- Debüt auch sehr erfolgreich ist.
Ich hab mit ein wenig Wehmut das Halbfinale und Finale vom Sprint der Frauen auf der Tribüne angeschaut. Es waren alles spannende Läufe. Wenn ich das so sehe hoffe ich immer auch irgendwann mal in der Lage sein zu können um in ein Halbfinale oder Finale zu fahren.
Heute hatte ich endlich mal ein wenig Gelegenheit mit meinem Trainer zu reden. Er hat gemeint ich soll den Kopf nicht hängen lassen und nach vorne schauen. Hat er ja auch Recht. Wer war denn schon im ersten Jahr gleich Weltmeister?! Das sind nur ganz wenige. Bei mir dauert’s eben ein wenig länger :)
Leider hat es auch dieses Jahr wieder einmal nicht für den Vierer gereicht um an alte Erfolge anzuknüpfen. Da hat selbst das anfeuern nichts geholfen. Dafür war das Finale zwischen den Briten und Australiern umso spannender. Die Führung der beiden Mannschaften wechselte immer wieder und am Ende gewannen die Australier mit einem wahnsinnig knappen Vorsprung von lediglich 3hundertsteln.
Bis morgen, Eure Miriam
Miriam Welte gehört zu den größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Bahnrad-Sport. Bei der letzten Junioren-WM sammelte die Sprinterin bereits drei Medaillen. Jetzt möchte 19-Jährige aus dem pfälzischen Otterbach auch in Bordeaux bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in der Eliteklasse für Furore sorgen. Wie es ihr in Frankreich ergeht, können die Leser von Radsport aktiv in Weltes WM-Tagebuch nachlesen.
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