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29.07.2006 | Wird Floyd Landis zum Sargnagel für seinen Rennstall? Nach einer Meldung des Schweizer Boulevardblatts BLICK wird sich der neue Hauptsponsor iShares aus dem Profiradsports zurückziehen. Das US-Unternehmen, das weltweit Anlagefonds verwaltet und vertreibt, sollte die Nachfolge des Schweizer Ohrgeräteherstellers Phonak antreten. Der Dopingfall Landis hat offenbar dafür gesorgt, dass iShares den Dreijahresvertrag (2007 bis 2009) mit den Schweizern kündigen wird. Deshalb werde Teambesitzer Andy Rihs seine ARCycling AG, die im Besitz der ProTour-Lizenz ist, entweder verkaufen oder auflösen.
Ein Rückzug von iShares müsste auch bei allen anderen Profiteams die Alarmglocken schrillen lassen. Sollten weitere Geldgeber dem Beispiel des US-amerikanischen Unternehmens folgen, wäre der Profi-Radsport am Ende.
Der eidgenössische Profi-Radsport stünde jetzt schon vor einem Trümmerhaufen. Zehn Schweizer Fahrer müssten sich einen neuen Arbeitsgeber suchen: Aurélien Clerc, Martin Elmiger, Alexandre Moos, Steve Morabito, Gregory Rast, Florian Stadler, Johannes Tschopp, Steve Zampieri, Michael Schär, und David Vittoria.
René Savary, Sportlicher Leiter bei Phonak, war am Boden zerstört, als er die Nachricht von der positiven Dopingprobe bei Landis erfuhr: «Ich könnte weinen. Das ist eine Katastrophe für die Mannschaft, für den Radsport und für diejenigen, die noch an ihn geglaubt haben“, sagte der Savary. „Wir hatten in unserem Team schon genügend Dopingfälle. Wir haben bei Phonak stets versucht, mit sauberen Fahrern zusammenzuarbeiten. Das ist hart für die Moral. Für mich ist alles wie ein Traum, der geplatzt ist.“ Auch Savary würde nach einem Rückzug des Hauptsponsors auf der Straße stehen.
Bei all den Hiobsbotschaften konnte sich bei Phonak auch niemand so recht über den Gewinn der Wallonien-Rundfahrt freuen. Savary wusste nicht einmal zu sagen, ob Phonak am Sonntag in Hamburg bei den Cyclassics antreten werde. Allerdings scheinen nicht alle bei Phonak scheinen den Ernst der Lage erkannt zu haben. Wallonien-Gewinner Fabrizio Guidi etwa meinte, seinen Sieg Floyd Landis widmen zu müssen. „Er ist jetzt ganz allein gegen die ganze Welt und das ist nicht richtig", sagte der Italiener. „Vielleicht hat Floyd einen Fehler gemacht, vielleicht nicht. Ich hoffe, nicht.“ Er habe jedenfalls volles Vertrauen in seinen Kapitän.
Ob er das auch noch hat, wenn er sich demnächst einen neuen Arbeitgeber suchen muss?
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