--> -->
21.05.2007 | Seit dieser Saison ist Tristan Hoffman Sportlicher Leiter bei T-Mobile. Radsport aktiv sprach mit dem Niederländer über den ersten Rundfahrtsieg von Gerald Ciolek, den bisherigen Saisonverlauf, über seine Arbeit als Sportlicher Leiter und über die Tour de France.
Hätten Sie Gerald Ciolek den Gesamtsieg bei der schweren Rheinland-Pfalz-Rundfahrt zugetraut?
Hoffman: Am Anfang war ich der Meinung, die Rundfahrt würde von einem Fahrer in einer Ausreißergruppe entschieden werden. Aber nach der 3. Etappe war ich sicher, dass Gerald gewinnen kann und - was noch wichtiger war - die gesamte Mannschaft hat daran geglaubt und sehr hart dafür gearbeitet.
Sehen Sie Ciolek als reinen Sprinter oder auch als Mann für kleinere Rundfahrten?
Hoffman: Im Moment würde ich auch vom Optischen her sagen, er ist ein Sprinter, der auch gut klettern kann. Für kleinere Rundfahrten müsste er insbesondere im Zeitfahren noch etwas besser werden. Aber er ist ein absoluter Siegfahrer und sehe ihn in der Zukunft eher bei den Klassikern. Natürlich ist er noch sehr jung und man weiß nie, wohin die Entwicklung geht.
Sie sind vor der Saison als Sportlicher Leiter zum T-Mobile-Team gestoßen. Was sind Ihre bisherigen Eindrücke?
Hoffman: Es macht sehr viel Spaß. Auch wenn man auf die Ergebnisse blickt, sieht man, dass wir im Geschäft sind. Wir haben acht Rennen gewonnen, die Siege verteilen sich auf verschiedene Schultern. Vor allem die jungen Fahrer sind sehr stark gewesen. Jeder im Team - von den Sportlichen Leitern bis zu den Fahrern - arbeitet hart. Daraus resultieren auch die guten Ergebnisse. Das freut mich sehr.
In der letzten Saison waren Sie Sportlicher Leiter bei CSC. Was sind die Unterschiede bei T-Mobile?
Hoffman: Ich habe noch nicht so viel Erfahrung als Sportlicher Leiter. Letztes Jahr bei CSC habe ich quasi in den Job reingeschnuppert. Jetzt bei T-Mobile bin ich in einem komplett neuen Umfeld. Allerdings gibt es keine großen Unterschiede im Vergleich zu CSC. Jeder arbeitet hart um für die Mannschaft gute Ergebnisse zu erzielen. Das war bei CSC so und ist bei T-Mobile nicht anders.
Welcher Fahrer im Team hat Sie bisher am meisten überrascht?
Hoffman: Das ist auf jeden Fall Mark Cavendish. Er ist Neo-Profi, noch sehr jung und kommt ursprünglich von der Bahn. Mark hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er sehr schnell ist, dass er aber gleich drei Siege in der ersten Saisonhälfte einfährt, damit hätte ich nicht gerechnet. Natürlich hofft man, dass die jungen Fahrer gut fahren, er hat aber alle Erwartungen übertroffen.
Was trauen Sie ihrem Team bei der Tour de France zu?
Hoffman: In den vergangenen Jahren hatte die Mannschaft immer einen klaren Kapitän, der um den Gesamtsieg gekämpft hat. Im Moment haben wir viele starke Fahrer in unseren Reihen, aber keinen klaren Kapitän. Wir hoffen, dass Michael Rogers am Ende eine gute Platzierung herausfahren kann, man kann aber nichts erzwingen. Die Fahrer, die vor der Tour gezeigt haben, dass sie in einer guten Form sind, werden mit nach Frankreich genommen. Dann konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Tagessiege. Dazu wollen wir sehr aktiv fahren und in den Fluchtgruppen vertreten sein.
Wird Sergej Gontschar bei der Tour starten?
Hoffman: Das kann ich noch nicht sagen. Er ist jetzt erst einmal für 30 Tage aus dem Rennen genommen. Zur Zeit wird untersucht, was das Problem bei seinen Blutwerten ist - vielleicht gibt es aber auch kein Problem. Im Moment kann ich aber auch nichts Näheres sagen.
Im Moment macht das Gerücht die Runde, dass T-Mobile das norwegische Talent Edvald Boasson Hagen verpflichten möchte. Ist da etwas dran?
Hoffman: Wir sprechen derzeit mit sehr vielen Fahrern. Edvald gehört sicherlich dazu, da er ein sehr großes Talent ist.
Was sind genau ihre Aufgaben als Sportlicher Leiter?
Hoffman: In erster Linie sitze ich natürlich im Auto. Es gibt aber viele kleinere Dinge, die ich tun muss. Ich bin bei den Rennen, in denen ich eingesetzt werde, natürlich für alles verantwortlich. Wenn ein Fahrer Probleme hat, dann diene ich auch als Anlaufstelle und versuche ihm zu helfen. Außerdem halte ich meine Augen auch immer nach neuen Fahrern und Talenten, die das Team verstärken könnten, offen. Man ist eigentlich den ganzen Tag beschäftigt und am Ende des Tages fragt man sich, wo die Zeit geblieben ist.
War es für Sie eine große Umstellung vom Rad ins Teamfahrzeug zu wechseln?
Hoffman: Ja, dieser Wechsel ist nicht so einfach wie man denken könnte. Ich musste wegen eines schweren Sturzes meine Karriere beenden und habe dann die Chance bekommen, bei CSC Sportlicher Leiter zu werden. Auch die Essgewohnheiten haben sich geändert. Wenn ich die Fahrer anschaue, werde ich fast neidisch. Sie sind in guter Verfassung und super austrainiert. Ich sitze im Teamfahrzeug und esse Sandwiches und trinke Cola - gesund ist das nicht. Es ist ein schöner Job, aber auch eine große Umstellung. Man sitzt im Auto und kann eigentlich nichts tun. Das nimmt etwas Zeit in Anspruch, bis man sich daran gewöhnt hat. Mir macht es aber großen Spaß und ich hoffe, meinen Beruf noch mehrere Jahre ausführen zu können.
Wie wird teamintern eigentlich festgelegt, welcher Sportlicher Leiter bei welchen Rennen eingesetzt wird?
Hoffman: Da kann jeder Sportlicher Leiter zu Beginn der Saison seine Wünsche äußern. Ich mag zum Beispiel die belgischen Klassiker. Allerdings mögen auch die anderen Sportlichen Leiter im Team diese Rennen. Von daher muss man Kompromisse finden. Wenn es keine Einigung gibt, dann sagt Rolf (Aldag, d. Red.), wie es gemacht wird. Bisher haben wir uns aber immer geeinigt. Ich betreue das Team aber auch sehr gerne bei den Rennen in Deutschland. Man hat gute Hotels, gute Straße - alles ist perfekt organisiert. Und ich verstehe hier die Sprache - das ist eine gute Sache. Wenn ich das Team in Frankreich betreuen muss, dann gehe ich auch dort hin. Habe ich jedoch die Wahl, dann bin ich lieber bei den deutschen Rennen. Wenn ich zur Tour könnte, würde ich natürlich auch nach Frankreich gehen. Allerdings werde ich nicht dabei sein, da unsere anderen Sportlichen Leiter mehr Erfahrung haben.
Mit Tristan Hoffman sprach Christoph Adamietz
(rsn) - Nachdem ARD und ZDF in diesem Jahr doch von der Tour de France berichtet hatten, war auch die für 2009 abgesagte Deutschland Tour wieder in den Mittelpunkt von Spekulationen gerückt. Im Inte
20.08.2009"Für ganz vorne fehlte noch ein bisschen was"(rsn) – Nach schwachem Saisonstart hat Gerald Ciolek (Milram) in den vergangenen Monaten beständig gute Leistungen gezeigt, auch wenn es bisher erst zu einem Sieg reichte. Im Interview mit Radsport
20.04.2009"Ich bin froh, dass im Radsport soviel kontrolliert wird"(sid) - Linus Gerdemann gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern bei der diesjährigen Tour de France. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht der Milram-Kapitän über seine F
19.03.2009"Wir sind als böse Ketzer dargestellt worden"(sid) - Der wochenlangen Schlammschlacht folgt der Showdown im Nobelhotel: BDR-Präsident Rudolf Scharping stellt sich am Samstag auf der Bundesversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer zur Wiederwah
17.03.2009Claußmeyer: "Wir leben von unserer Stärke als Team"(rsn) - Aus dem Continental-Team Sparkasse wurde zur neuen Saison das Team Nutrixxion Sparkasse. In Gespräch mit Radsport News erklärte Teamchef Mark Claußmeyer die Zusammensetzung des Teams, die S
04.03.2009„Letztendlich geht es immer um den Erfolg“(rsn) – Mit neuem Hauptsponsor und einigen namhaften Neuzugängen wie Sebastian Sielder und René Haselbacher ist das österreichische Team Vorarlberg-Corratec in die neue Saison gegangen. Im Interv
26.02.2009„Kein Sieg im letzten Jahr – das hat mich gewurmt“(rsn) – Paul Martens steht in seiner zweiten Saison beim niederländischen Rabobank-Team. Im letzten Jahr gelang dem 25-Jährigen trotz guter Leistungen kein Sieg. Das soll in dieser Saison anders w
24.02.2009„Ich habe mich als Co-Kapitän sehr wohl gefühlt“(rsn) – Als Vierter der Andalusien-Rundfahrt zeigte Martin Velits (Milram) schon früh in der Saison sein großes Potenzial. Im Interview mit Radsport News sprach der 24-jährige Slowake über seine
13.02.2009"Schlimmer kann es nicht mehr kommen"(rsn) - Der Australier William Walker, 2005 Vize-Weltmeister in der U23-Klasse, zählt zu den großen Talenten des Radsports. Das konnte der 23-Jährige in den letzten beiden Jahren im Rabobank-Trikot
11.02.2009"Ich will mich 2009 für höhere Weihen empfehlen"(rsn) - Christian Müller (26) galt in seiner U23-Zeit als eines der größten deutschen Zeitfahrtalente. Nach einer guten Neo-Profi-Saison 2005 bei CSC lief in den folgenden drei Jahren nur wenig zus
07.02.2009"Wir sind eines der jüngsten Continental-Teams"(rsn) - Das Bochumer Continental-Team Vlassenroot startet 2009 unter dem Namen Seven Stones. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der Sportliche Leiter Lars Diemer, was hinter der Namensänderung s
05.02.2009"In Topform zu den Ardennenklassikern"(rsn) - Robert Gesink ist das größte niederländische (Kletter-)Talent seit vielen Jahren. 2008 machte der 22-jährige Rabobank- Profi in mehreren großen Rennen mit Spitzenplatzierungen bereits von
(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi
23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b
23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202
23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag
23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte
23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en
23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama
22.11.2024Spiegel will “versuchen, ´die Großen´ etwas zu ärgern“(rsn) – Luca Spiegel wird am Samstag sein Debüt in der Track Champions League geben. Der 20-jährige U23-Europameister im Sprint will auf der Bahn, auf der er im Sommer zu den jüngsten Olympia-Sta
22.11.2024Eschborn-Frankfurt-Sieger van Gils: “Ich würde lieber gehen“(rsn) – Maxim van Gils (Lotto - Dstny) scheint entschlossen, sein Team trotz eines noch bis Ende 2026 gültigen Vertrags so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Wie er im Gespräch mit mehreren
22.11.2024Gall: Tour of the Alps “absoluter Fokus“ der ersten Saisonhälfte(rsn) – Felix Gall bestritt 2022 seine bisher letzte Tour of the Alps. In seinem damals ersten Jahr im Trikot von Decathlon – AG2R La Mondiale beendete der Österreicher nach vier Top-Ten-Etappenp
22.11.2024Tour of the Alps auch 2025 ein Kletterfestival mit kurzen Wegen(rsn) - Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Die 48. Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens findet vom 21. bis 25. April 202