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05.03.2008 | Nach dem Teams setzt UCI-Präsident Pat McQuaid nun auch die Fahrer unter Druck. Er versucht zu verhindern, dass sie beim am Sonnatg beginnenden Frühjahrs-Rennen Paris - Nizza an den Start gehen. In einem Schreiben bittet der Ire um Verständnis für das Startverbot der UCI. Gleichzeitig macht er den Profis anhand eines Strafenkatalogs klar, was sie die Teilnahme kosten kann.
Radsport aktiv druckt sein Schreiben (siehe Link unten) wie zuvor schon den Brief an die Rennställe (siehe Link unten) in einer deutschen Übersetzung im Wortlaut nach.
Ich schreibe aufgrund einer Bitte und mit der Unterstützung der Organisation, die sich um Ihre Interessen als Radprofi kümmert, der CPA. Als ehemaliger Radprofi kann ich mich in Ihre momentane Situation hineinversetzen. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Reaktion zu den momentanen Ereignissen sicherlich in die Richtung geht „Warum kann ich meinem Job als Radprofi nicht nachkommen und lasse euch Jungs mit der Politik klar kommen". Ich stimme diesem Gedanken vollkommen zu und wünsche mir für Sie nichts mehr als eine Starterlaubnis für Paris-Nizza. Zudem möchte ich, dass der Sport von diesen politischen Querelen befreit wird.
Nach dem jetzigen Stand wird Paris-Nizza vollkommen außerhalb unserer Regeln stattfinden. Dies ist absolut unnötig und das Rennen hätte normal stattfinden können, wenn sich die ASO dieses Rennen nicht ausgesucht hätte, um damit Widerstand gegen unsere Autorität zu leisten. Ich glaube, dass die ASO sich wünscht, Regeln im Radsport vollständig abzuschaffen, so dass sie die Situation zu ihren Gunsten beeinflussen kann.
Die UCI-Regeln, von denen ich weiß, dass sie von Ihnen als Fahrern manchmal als störend empfunden werden, sind trotz allem wichtig als neutrales Regelwerk, das die Interessen aller im Gleichgewicht hält. Ohne die UCI- Regeln hätten die Veranstalter die Macht, um Sie und Ihr Team zu Verträgen zu zwingen, in denen die Veranstalter die Bestimmungen für eine Teilnahme am Rennen diktieren.
Dies ist momentan bei Paris-Nizza der Fall, wo Ihr Team aufgefordert wurde, einen einseitigen Vertrag zu unterschreiben, in dem zum Beispiel ein Schutz der UCI-Regeln gegen einen Rennausschluss im Falle eines angeblichen vom Team verursachten Imageschaden für den Wettbewerb verweigert wird. Zudem wird ein Gesuch vor dem Sportschiedsgerichthof im Falle eines möglichen Anti-Doping-Verstoßes nicht gestattet.
Beim Blick auf Anti-Doping sollte auch erwähnt werden, dass die UCI-Regeln nicht angewendet würden: Die ASO wäre in der Lage ihre eigenen Anwendungen mit Hilfe der AFLD durchzuführen. Dies könnte schwere Folgen beispielsweise beim Umgang mit TUE`s haben, (den Ausnahmegenehmigungen für Medikamente, die auf der Dopingliste stehen, d. Red.). Dies gilt auch für die Durchführung von Haartests, was zur Zeit nicht Teil des UCI-Programms ist, und für verschiedene Regeln bei disziplinarischen Vorgängen.
Die AFLD könnte außerdem dazu verleitet sein, neben dem Biologischen Pass ihre eigenen „Out-of-Competition-Kontrollen“ einzuführen.
Ohne die UCI werden die Veranstalter immer mehr Macht erlangen und die Bedingungen diktieren, unter denen Sie Ihren Beruf ausführen.
Den Fahrern und dem Sport zuliebe darf der ASO nicht erlaubt werden, unsere Stellung in Frage zu stellen und die Regeln zu unterlaufen, indem sie Paris-Nizza als Druckmittel benutzt. Deshalb bitte ich die Teams und Fahrer, nicht an Paris-Nizza teilzunehmen, falls es außerhalb unserer Regeln stattfindet. Wenn die Durchführung gegen unsere Regeln verstößt, dann müssen wir leider Sanktionen verhängen und es ist nur fair, Sie darüber zu informieren, welche Sanktionen es sein werden.
Für Fahrer:
- Sechsmonatige Sperre
- Eine Strafe von bis zu 10 000 Schweizer Franken
- Eliminierung aller Punkte
- Ausschluss von der WM und anderen Veranstaltungen
Für Mannschaften:
- Suspendierung ihrer UCI-Registrierung für einen bestimmten Zeitraum
- Eine Strafe von bis zu 10 000 Schweizer Franken
- Entzug der ProTour-Lizenz/des Wildcard-Status
Die oben aufgeführten Sperren und finanziellen Strafen sind das Maximum. Die tatsächlichen Sperren und finanziellen Bestrafungen könnten aber auch geringer ausfallen, da die Umstände für Fahrer und Teams berücksichtigt werden.
Für die französischen Fahrer wird zudem auch die Position des Französischen Verbandes FFC relevant sein. Es werden Verfahren gegen den FFC aufgrund seiner geheimen Absprache in dieser Angelegenheit eröffnet. Und falls der FFC suspendiert wird, hätte dies auch Folgen für die Teilnahme von französischen Fahrern.
Ich hoffe aufrichtig, dass es nicht so weit kommen wird, und bitte glauben Sie mir, dass es mir keine Freude bereitet, über Sanktionen zu schreiben. Aufgrund der Einstellung der ASO dachte ich, dass Sie vollständig über die Konsequenzen informiert werden sollten, falls Sie an Paris-Nizza teilnehmen sollten, wenn es von der ASO außerhalb unserer Regeln durchgeführt würde.
Mit freundlichen Grüßen
Pat McQuaid
Präsident
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