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06.04.2008 | (rsn) - Die 92. Auflage der Flandern Rundfahrt begann mit hohem Tempo, aber zunächst ohne Ausreißergruppe. Auf den ersten 100 Kilometern ließ das Feld keinen Fahrer davonziehen. So bedeuteten Stürze und Aufgaben die unrühmlichen Höhepunkte der ersten Rennphase.
Neben dem Italiener Enrico Franzoi (Liquigas), der mit Verdacht auf Beinbruch ausschied, mussten auch der Flandern-Sieger von 2004, Steffen Wesemann (Cycle Collstrop) und der Gewinner der Drei Tage von De Panne, der Niederländer Jost Posthuma (Rabobank), das Rennen relativ früh aufgeben. Auch Team Milram musste durch den Ausfall von Martin Velits (Verdacht auf Handgelenksbruch), einen Rückschlag hinnehmen. Auch Vorjahressieger Alessandro Ballan (Lampre) kam zu Fall, konnte das Rennen aber fortsetzen.
Erst bei Kilometer 100 konnte sich mit dem Franzosen Vincent Jerome (Bouygues Telecom), dem Belgier Sven Renders (Tosport Vlaanderen), dem Esten Janek Tombak (Mitsubishi) und dem Niederländer Tom Veelers (Skil-Shimano) ein Quartett vom Feld absetzen und einen Vorsprung von Maximal zwei Minuten herausfahren. Wenige Kilometer später stieß auch Veelers deutscher Teamkollege Robert Wagner in die Spitzengruppe vor.
Das Feld, das zum ersten Mal beim Molenberg erst nach 160 Kilometern auseinander riss, behielt die Ausreißer immer in Reichweite und holte sie schließlich wieder ein. Während sich die Favoriten weiterhin beäugten, sorgte vor allem der Belgier Johan Van Summeren (Silence-Lotto) für Tempo. Aufgrund des hohen Tempos und der rutschigen Hellingen reduzierte sich das Peloton auch ohne ernsthafte Attacke nach und nach, bis es 70 Kilometer vor dem Ziel nur noch gut 50 Fahrer umfasste.
Der anschließend folgende Koppenberg sorgte nur kurzfristig für eine Selektion. Dafür ging es danach dann Schlag auf Schlag. Bei den nun in kurzen Abständen folgenden Anstiegen folgte Attacke auf Attacke, doch kein Fahrer konnte sich entscheidend absetzen.
Erst am Eikenmolen 25 Kilometer vor dem Ziel setzte der Belgier Stijn Devolder (Quick Step), bereits zuvor einer der aktivsten Fahrer, seine Attacke, die am Ende von Erfolg gekrönt sein sollte. Recht schnell konnte sich der belgische Meister einige Sekunden an Vorsprung auf seine Verfolger herausfahren. Die Verfolger mühten sich in der Folgezeit vergebens ab, um Tom Boonens Helfer, der das Rennen seines Lebens fuhr, wieder zu stellen.
An der berühmten "Mauer von Geraardsbergen" schmolz Devolders Vorpsrung auf 17 Sekunden, vor allem deshalb, weil sich eine prominent besetzte neue Verfolgergruppe mit Juan Antonio Flecha (Rabobank), Tom Boonen Boonen (Quick Step), Titelverteidiger Alessandro Ballan (Lampre), nick Nuyens (Cofidis) sowie den überraschend starken Schweizern Gregory Rast (Astana) und Niki Terpstra (Team Milram) gebildet hatte, die zum Spitzenreiter aufzuschließen versuchte. Als Devolder allerdings nach dem letzten Anstieg, dem Bosberg, immer noch 16 Sekunden hatte, wurde deutlich, dass der belgische Meister einen prima Tag erwischt hatte.
Auf den letzten zehn Kilometern probierten es noch einmal Flecha und Nuyens (mit einer Gegenattacke. Weniger als auf neun Sekunden kamen sie aber nicht an den wie entfesselt fahrenden Spitzenreiter heran. Devolder erreichte schließlich nach 264 Kilometern das Ziel als Solist, 14 Sekunden vor Nuyens und Flecha. Auf den weiteren Plätzen folgten Ballan, der US-Amerikaner George Hincapie(High Road), der Italiener Filippo Pozzato (Liquigas) und als bester CSC-Fahrer der Norweger Kurt-Asle Arvesen. Platz acht belegte der erst 22-jährige Belgier Greg Van Avermaet (Silence-Lotto) vor dem Slowenen Simon Spilak (Lampre) und dem Franzosen Arnaud Labbe (Bouygues Telecom).
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