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24.02.2009 | (rsn) - "Leser fragen - Profis antworten" heißt die neue Serie auf Radsport News. Jeden Monat steht Ihnen ein Radprofi Rede und Antwort. Den Anfang machte der Magdeburger Robert Wagner (Skil-Shimano). Hier sind seine Antworten auf Ihre Fragen:
Fredy fragt: Wissen Sie, wie viele Trainingsstunden Sie vor dieser Saison absolviert haben?Â
Robert Wagner: In der Saisonpause geht bei mir die Zahl der Stunden, in denen ich auf dem Rad sitze, gegen Null. Da halte ich mich höchstens beim Tanzen in der Disco fit. Wenn ich dann Anfang November aber wieder mit dem Training einsteige, so steigere ich meine Stundenzahl von zwei bis auf sechs Stunden. Eine konkrete Zahl für Woche oder Monat kann ich Ihnen aber nicht nennen, das rechne ich nie aus.
Gerhard Hoi fragt: Wie bereitest Du Dich auf die ersten Rennen vor, wenn die Straßensaison schon so früh beginnt? Absolvierst Du in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung auch schon einige intensivere, wettkampfspezifische Einheiten oder hast Du bis zum ersten Rennen tatsächlich im Grundlagenbereich (GA 1 und GA 2) trainiert?
Robert Wagner: Im November und zumeist auch im Dezember wird noch nicht besonders intensiv gefahren. Da wird das Hauptaugenmerk auf das Grundlagentraining gelegt. In der unmittelbaren Vorbereitung auf die Wettkämpfe geht man dann aber schon mal in den roten Bereich. Im meinem Teamtrainingslager im Januar haben wir auch wettkampfspezifische Einheiten im Hinblick auf die Katar-Rundfahrt eingebaut. Das ist ganz wichtig, sonst muss der Körper von jetzt auf gleich von Ruhezustand auf Maximalbelastung umschalten, und da sagt er zumeist: Nee, nicht mit mir.Â
Peter fragt: Ich habe mehrere Fragen zum Thema Krafttraining. Wann im Herbst beginnt Ihr das Krafttraining und wie häufig pro Woche integriert Ihr Krafttraining? Folgt Ihr einem generellem Plan im Krafttraining oder gibt es Fahrer, die eher mehr Wert auf Widerstandstraining legen (viele Sätze, viele Wiederholungen) im Vergleich zur denen, die Maximalkraftentwicklung betreiben? Welchen Eindruck hast Du vom Krafttraining, hilft es Dir, ein schnellerer Radfahrer zu sein? Und rätst Du auch dem Hobbyradler zum Weg in den Kraftraum?
Robert Wagner: Ich gehe in der Saisonvorbereitung, die von Anfang November bis Ende Januar dauert, zwei bis drei Mal in der Woche ins Fitnessstudio. Zu Beginn der Trainingszeit wird allerdings in einem Test die aktuelle Maximalkraft festgestellt und in den folgenden Wochen trainiert man dann nach einem Pyramidenmuster. Zunächst weniger Gewicht mit vielen Widerholungen, zum Ende viel Gewicht und wenig Wiederholungen. Ich trainiere mit freien Gewichten, mache häufig Kniebeugen mit einer Hantelstange im Rücken. Mit freien Gewichten bekommt man einfach eine bessere Koordination. Es gibt natürlich auch Radprofis, die nahezu ohne Krafttraining auskommen und trotzdem schnell fahren. Ich habe bei mir aber festgestellt, dass es mir gut tut und ich werde daran festhalten. Auch Hobbyradlern kann ich ein gewisses Krafttraining empfehlen. Es ist einfach gut für die Athletik, wenn auch der Rücken und die Arme gestärkt werden.
J. Leefmann fragt: Stattet das Team die Fahrer komplett aus? Wieviel übernimmt das Team und wo tätigt der einzelne Sportler - vergleichbar einem "normalen" Angestellten - eigene Investitionen ?
Robert Wagner: Wir haben ja als Co-Sponsor Shimano an Bord. Von daher ist es klar, dass unser Team geschlossen mit Shimano-Schuhen und auch Shimano-Laufrädern fährt. Ansonsten bekommen wir vom Team auch Trainingsanzüge oder Ausgehklamotten mit Jeans und Hemd gestellt. Auch der Radkoffer und das Teamtrainingslager werden von der Mannschaft bezahlt. Einzig ein privates Trainingslager muss der Athlet selbst bezahlen.
Paul aus Neuseeland fragt: Wie läuft eine Teambesprechung ab? Wird, wenn die Taktik im Rennen zunichte gemacht ist, dann eine neue während des Rennens von der Teamleitung über das Kommunikationssystem ausgegeben und hat jedes Team eine eigene Frequenz ?
Robert Wagner: Die Teambesprechung findet zumeist direkt vor dem Rennen statt und wird bei uns auf Englisch abgehalten. Da werden solche Punkte geklärt wie: Was ist es für einen Rennen, welche Streckengegebenheiten kommen auf uns zu? Wie ist das Wetter? Müssen wir mit Wind rechnen? Wenn ja, aus welcher Richtung? Außerdem wird geklärt, für wen gefahren wird. Wir haben keinen klaren Leader im Team. Da kann sich quasi jeder, der gute Beine hat, Hoffnung auf die Kapitänsrolle machen. Rechnen wir in einem Rennen mit einem Sprint, so sollen sich die Sprinter während des Rennens schonen. Außerdem ist es immer gut, einen Mann in der Ausreißergruppe zu haben, denn das spart hinten Arbeit. Geht die Taktik einmal nach hinten los, dann wird sich während des Rennens über den Funk kurzgeschlossen. Da stellt der Sportliche Leiter - auch in Rücksprache mit dem Teamkapitän -  die Taktik um. Das läuft, wie gesagt, alles über Funk. Jedes Team bekommt vor der Saison eine eigene Frequenz, so dass alles teamintern bleiben sollte. Aber Hacker können heutzutage wohl alles knacken. Also 100 Prozent sicher ist man nie.
Hannes Altrichter fragt: Wie ist das im Rennen eigentlich mit Wasser lassen - lassen es die Fahrer während der Fahrt einfach so laufen oder wird da an bestimmten Punkte angehalten und es treten alle aus?
Robert Wagner: Also prinzipiell mache ich das schon während der Fahrt. Dabei wird man meistens von Teamkollegen oder befreundeten Fahrern gehalten, denn während des Pinkelns in die Pedale zu treten ist eine schlechte Idee. Da versudelt man sich die ganze Hose. Allerdings gibt es auch Momente, in denen nahezu das komplette Feld austritt: Etwa wenn sich beispielsweise die Ausreißergruppe des Tages gefunden hat und das Tempo im Feld reduziert wurde. Bei einer Rundfahrt hält meist das gesamte Feld zur Pinkelpause an, wenn der Mann in Gelb anhält. Wichtig ist, dass man bei so einer Pinkelpause mit austritt, auch wenn man noch nicht wirklich dringend muss. Denn wenn später die Post abgeht, dann bleibt für sowas keine Zeit. Einmal ist es mir so ergangen, da habe ich Blut und Wasser geschwitzt, bis ich im Ziel war.
Martin aus Wien fragt: Stimmt es, dass sich das Wettkampfmaterial zum Teil sehr stark vom Standardmaterial in Gewicht und Performance unterscheidet?Â
Robert Wagner: Im Training und im Wettkampf benutze ich so ziemlich das gleiche Material. Nur die Laufräder unterscheiden sich. Wären die Maschinen zu unterschiedlich, könnte es ganz schnell zu Problemen in Rücken und Knien kommen. Ich persönlich habe ein Trainingsrad, ein Wettkampfrad, ein Ersatzrad und ein Zeitfahrrad, die alle auf mich persönlich abgestimmt sind.
Olaf Kellermann fragt: Als Magdeburger bin ich natürlich ein großer Fan von Ihnen. Es gibt bekanntlich in unserer Region noch einen weiteren guten Radsportler, Carlo Westphal. Sind Sie eigentlich mit ihm befreundet oder auch schon in gemeinsamen Nachwuchsmannschaften gefahren?
Robert Wagner: Carlo und ich kennen und mögen uns. Wir sind aber nicht die allerdicksten Kumpels. Wir haben ein kollegiales Verhältnis und haben in Magdeburg gemeinsame Freunde. In einem Team sind wir noch nicht zusammen gefahren. Als ich 2007 zu Wiesenhof gewechselt bin, hat er das Team gerade verlassen.
Julian Müller fragt: Wie sind Radprofis eigentlich krankenversichert ? Nimmt einen die Krankenkasse wegen des Risikos überhaupt?
Robert Wagner: Ich bin privat versichert. Als Radprofi muss ich da auch etwas mehr zahlen als ein normaler Angestellter, allerdings auch keine Unsummen. Außerdem habe ich im Rahmen meiner Lizenzerteilung beim BDR noch eine Versicherung abgeschlossen. Zusätzlich habe ich eine Auslandskrankenversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Stefan Behrens fragt: Moin Wagi, fährst Du – entgegen allen Ratschlägen Deiner Kollegen - wieder die 450 km Runde Anfang Juni mit? Letztes Jahr gab's am Wochenende danach ja den ersten Saisonsieg für Dich. Würde mich freuen, Dich wieder dabei zu haben!
Robert Wagner: Schön zu wissen, dass ich wieder dabei sein dürfte. Ich muss aber erst noch abwarten, wie mein Rennplan aussieht. Wenn ich da gerade rennfrei habe, dann wäre ich gerne wieder dabei. Es hat im letzten Jahr nämlich richtig Spaß gemacht. Mein Vater und mein Onkel sind auf jeden Fall schon gemeldet - und die sind richtig heiß drauf.
Enrico Muax fragt: Buon giorno, meine Name isse Enrico Muax unte isch möchte gerne wisse, wasse isse die Lieblingseschokolade vonne die Signore Wagner? Grazie molto! A presto.
Robert Wagner: Es gibt ja verschiedene Suchtarten und meine Sucht ist die Schokolade. Man kann mir mit fast jeder Schokolade eine Freude machen, außer Zartbitter. So eine Merci-Packung wäre zum Beispiel perfekt.
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