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30.10.2009 | (rsn) - "Leser fragen - Profis antworten" heißt die Serie auf Radsport News, in der jeden Monat ein Radprofi den Lesern Rede und Antwort steht. Im Oktober stellte sich Patrick Gretsch zur Verfügung. Der 22-jährige Erfurter holte bei der U23 WM im Zeitfahren die Bronzemedaille und steht vor seiner ersten Profisaison. Gretsch fährt 2010 für das Team Columbia-HTC. Hier sind Ihre Fragen und Patrick Gretschs Antworten:
Ralf Wilde fragt: War die Bronzemedaille im WM Zeitfahren der U23 ein Erfolg oder bist du enttäuscht, dass es nicht Gold geworden ist?
Gretsch: Nachdem ich im vergangenen Jahr die Silbermedaille im Zeitfahren geholt habe, liebäugelte ich dieses Jahr natürlich mit der Goldenen. Aus diesem Grund war ich auch Anfangs etwas enttäuscht. Mit etwas Abstand bin aber dennoch mit der Bronzemedaille zufrieden. Eine WM ist immer ein ganz besonderes Ereignis, an dem es auch auf Tagesform oder ähnliche Dinge ankommt. Ich habe meine Qualitäten im Zeitfahren vom Vorjahr bestätigt und bin damit zufrieden. Es ist auch immer einfacher nach oben zu kommen als da zu bleiben.
Scott Nawroth fragt: Du hast letzte und diese Saison einen enormen Leistungssprung gemacht und zählst im Thüringer Energie Team zu den Kapitänen. Welche Rolle wirst du bei Columbia einnehmen?
Gretsch: Die Teamphilosophie des Thüringer Energie Teams sieht vor, sich kontinuierlich über vier Jahre in der U23 zu entwickeln und sich Schritt für Schritt an den Profi-Radsport heranzutasten. Die ersten beiden Jahre habe ich meist die Rolle des Helfers eingenommen, um die damaligen Kapitäne zu unterstützen, die sich im dritten und vierten Jahr befanden, wie etwa Tony Martin. Jeder bekommt bei uns seine Chance. Ich denke, dass das bei Columbia ähnlich sein wird. Das Ziel ist, als Team erfolgreich zu sein.
Claudio Edelmann fragt: Was war der ausschlaggebende Grund für ihren Wechsel zum Team Columbia - HTC - gab es auch Angebote anderer Pro Tour Teams?
Gretsch: Für mich passt einfach das Gesamtkonzept des Teams, die konsequente Nachwuchsarbeit, das seriöse Auftreten, die strikte Anti-Dopinghaltung und die Optimierung vieler kleiner Bausteine, wie z.b die der Position im Windkanal, wo gerade mir als Zeitfahrer die Möglichkeit geben wird, das Optimum aus mir heraus zu holen. Zudem kam nur positives Feedback von meinem ehemaligen Teamkollegen Tony Martin. Für mich war es also logische Konsequenz, ebenfalls zum Columbia Team zu wechseln.
Christian Heidingsfeld fragt: Das Thema Doping ist im Radsport ja fast schon alltäglich geworden. Welche (erlaubten) Mittel, z.B. Nahrungsergänzungsmittel oder Infusionen verwenden Sie?
Gretsch: Es ist natürlich richtig, dass gerade in den letzten Jahren, vor allem auch durch die Medien, das Thema Doping immer mehr in den Mittelpunkt des Radsports gerückt ist. Da ich bisher nur vom Nachwuchsbereich sprechen kann, muss ich sagen, dass für mich bisher eine gute ausgewogene Ernährung der Hauptbaustein für sportlichen Erfolg war.
Tim Oliver Schlichting fragt: Wie haben Sie sich im vergangenen Winter vorbereitet? Wie viele Stunden saßen sie Ende Oktober und im November auf dem Rad ?
Gretsch: Da ich letztes Jahr bei der U23 WM schwer gestürzt bin und lange Zeit damit verbringen musste, mich von den Folgen des Sturzes zu erholen, konnte ich damals erst wieder Mitte November mit dem Training beginnen. Nach einer ruhigen Gewöhnungsphase saß ich dann zwischen drei und vier Stunden auf dem Rad. Im Dezember folgte dann das erste Teamtrainingslager auf Mallorca, wo wir dann schon zwischen fünf und sechs Stunden unterwegs waren.
Stefan Truhe fragt: Meine Frage betrifft das reguläre UCI-Gewicht der Rennräder. Wenn ich mir anschaue, mit welchem Rad Cadel Evans Weltmeister wurde, dürfte das reale Gewicht locker um 6kg betragen haben. Hat man jetzt von UCI-Seite aus die fehlenden (angenommenen) 800g mit Zusatzgewichten am Renner "ausgestattet" oder wird dieses Gewichtslimit von 6,8kg immer lockerer von den Organisatoren gesehen?
Gretsch: Das Gewichtslimit wird aus Sicherheitsgründen von der UCI immer sehr ernst genommen und auch regelmäßig kontrolliert. In den letzten Jahren hat sich viel getan. Durch den Einsatz von Carbon und den Entwicklungsstand der Radhersteller, die mittlerweile ohne Probleme ein Rennrad von unter 6,8Kg bei gleichen Steifigkeitswerten wie vor fünf Jahren bei einem 8kg Rad aufbauen können, muss dieses Limit aber sicherlich in den nächsten Jahren noch einmal überdacht werden.
Maik Döcke fragt: Wie alt warst Du, als Du Deine erste Zeitfahrmaschine bekommen hast? Ab welcher Jugendklasse wird das Zeitfahren ein ganz wichtiger Faktor und kann man Zeitfahren lernen, oder braucht man einfach nur Talent?
Gretsch: Meine erste Zeitfahrmaschine bin ich in der Jugendklasse (U17) bei den Sichtungsrennen gefahren und ich würde auch sagen, dass es ab dieser Altersklasse immer wichtiger wird. Gerade im Nachwuchsbereich werden die Rundfahrten meist über die Zeitfahren entschieden. Dazu kommt, dass man sich mit den Ergebnissen der U17 um die Nationalmannschaftsplätze der Junioren (U19) und somit auch für die Juniorenweltmeisterschaften vornominiert! Ich denke, dass man für Zeitfahren auf jeden Fall eine ordentliche Portion Talent braucht um wirklich in der Weltspitze anzukommen. Mit viel speziellem Zeitfahrtraining und Positionsoptimierungen lässt sich aber auch eine Menge erreichen.
Enrico Muax fragt: Wenne inne die nächste Saison sie fahre für de die Team Columbia THC, gibte es schone besondare große Renne die Sie gerne fahre möschte oda wo Sie denke die liegte Ihne besondars gut?
Gretsch: Die grobe Planung sieht vor, dass ich mich nächstes Jahr primär über Rundfahrten wie z.b. Tour of Qatar, Türkei-Rundfahrt oder Bayern-Rundfahrt weiter entwickele. Für mich persönlich wird die Dauphiné Libéré das Highlight der ersten Saisonhälfte sein. Dort habe ich die Chance, mich mit den Weltbesten zu messen. Hauptaugenmerk für mich liegt natürlich wieder auf den Zeitfahren. Dort möchte ich sehen, wo ich im Profibereich stehe.
Johan Reiter fragt: Wann und wie hast du gemerkt, dass deine Stärken im Zeitfahren liegen?
Gretsch: Das habe ich schon recht früh gemerkt, im Schüler und Jugendbereich konnte ich recht schnell ein gutes Gefühl für diese Disziplin entwickeln. Dazu erzielte ich national sehr gute Ergebnisse bei den Bundes-Sichtungsrennen, die das ebenfalls bestätigten.
Peter Wienczik fragt: Hoffst du, eine ähnliche Entwicklung wie Tony Martin nehmen zu können?
Gretsch: Tony hat in den letzten zwei Jahren noch einmal einen riesigen Leistungssprung gemacht. Wir haben die gleiche Ausbildung mit dem Junioren Bundesliga-Team in Thüringen oder dem Thüringer Energie Team im Nachwuchsbereich durchlaufen. Dazu hatten wir auch die gleichen Trainer. Persönlich schätze ich Tony am Berg etwas stärker ein. Wenn ich aber eine ähnliche Entwicklung nehmen kann, wäre ich absolut mit mir zufrieden.
Jochen Wenzel fragt: Was war in deiner U23-Zeit der schönste Moment?
Gretsch: Das war sicherlich der Sieg bei der Thüringen-Rundfahrt im vergangenen Jahr. Es ist immer etwas ganz besonderes, sich vor heimischem Publikum zu präsentieren und auch noch zu siegen. Dazu war es auch eine tolle Mannschaftsleistung. Das komplette Team hat super harmoniert, was letztlich auch der Schlüssel zu Erfolg war.
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