Vorschau Katalonien-Rundfahrt

Früherer Termin, niedrigere Berge

Foto zu dem Text "Früherer Termin, niedrigere Berge"
Katalonien-Rundfahrt 2009 Foto: ROTH

22.03.2010  |  (rsn) - Mit der Katalonien-Rundfahrt (22. – 28. März) steht ab Montag das erste ProTour-Rennen dieses Jahres in Spanien auf dem Programm. 22 Teams, darunter alle 18 ProTour-Mannschaften, nehmen das einwöchige Rennen in Angriff, das vom Mai in die zweite Märzhälfte vorverlegt wurde.

Die Strecke: Eröffnet wird die Katalonien-Rundfahrt erneut mit einem kurzen Zeitfahren über 3,7 Kilometer in Lloret de Mar, das nur in der ersten Hälfte einen kleinen Anstieg aufweist. Die Schwierigkeiten der 2. Etappe liegen ebenfalls zu Beginn, wenn zwei Anstiege, darunter einer der 1. Kategorie, bewältigt werden müssen. Zum Ziel hin verläuft die Strecke flach, so dass mit einem Massensprint gerechnet werden kann. Den dritten Tag werden sich die Kletterer dick angestrichen haben: Die Königsetappe führt über drei Anstiege der 2. Kategorie sowie den 1.310 Meter hohen Alt del Pedraforca, einen Berg der Ehrenkategorie bei Kilometer 110. Ins Ziel nach La Seu d'Urgell hinab führt eine lange Abfahrt, auf der zuvor abgehängte Fahrer noch Chancen haben, zur Spitze aufzuschließen.

Auf der 4. Etappe geht es nach einer langen, nur von einem kürzeren Gegenanstieg unterbrochenen Abfahrt erst nach der Verpflegungszone bei Kilometer 100 wieder in die „Kletterzone“. Auf zwei Schlussrunden der mit knapp 210 Kilometern längsten Etappe muss jeweils der Alt de Paumeres erklommen werden, nominell zwar nur ein Berg der 2. Kategorie, der es aber bei 8,6 Kilometer Länge und neun Prozent durchschnittlicher Steigung in sich hat.

Auch tags darauf geht es auf dem fünften Teilstück nur hoch und runter. Fünf kategorisierte Anstiege der 2. und 3. Kategorie stehen den Fahrern im Weg und werden dafür sorgen, dass eine kleine Gruppe den Sieg unter sich ausmacht, zumal die Zielankunft ebenfalls ansteigend verläuft. Die 6. Etappe führt über Klassikerterrain und bietet den Sprintern wohl wieder eine Chance, auch wenn die beiden Schlussrunden nochmals je einen Anstieg der 3. Kategorie aufweisen.

Am letzten Tag spricht alles für einen Massensprint. Die Anstiege der ersten Rennhälfte dürften für die Sprinter kein Problem darstellen und auf den acht Schlussrunden werden die Teams der schnellen Männer das Feld zusammenhalten.

Die Favoriten: Durch die Verlegung von ihrem bisherigen Mai-Termin in die zweite Märzhälfte hat die Volta a Catalunya auch ihre Charakteristik verändert – wurden in den vergangenen Jahren die starken Bergfahrer bevorzugt, können sich jetzt auch kletterfeste Allrounder gute Chancen ausrechnen. In Abwesenheit von Titelverteidiger Alejandro Valverde zählt dessen Landsmann und Teamkollege Luis Leon Sanchez – zuletzt Dritter bei Paris-Nizza –  zu den Topfavoriten.

Der 26-Jährige trifft auf ein starkes RadioShack-Trio mit Andreas Klöden, Levi Leipheimer und dem letztjährigen Gesamtdritten Haimar Zubeldia. Auch die französische Ag2r-Equipe schickt ein schlagkräftiges Aufgebot ins Rennen, das von Tadej Valjavec, dem letztjährigen Etappensieger Cyril Dessel und dem Iren Nicolas Roche angeführt wird. Liquigas setzt auf die Doppelspitze Ivan Basso und Roman Kreuziger, Rabobank auf den Russen Denis Mentschow (Rabobank). Dessen Landsmann Vladimir Karpets, Katalonien-Sieger von 2007, führt das russische Katjuscha-Team an.

Saxo Bank hat die beiden Schleck-Brüder gemeldet, nach seinem Auftritt bei Paris-Nizza darf man aber auch dem Berliner Jens Voigt einiges zutrauen. Als weiteren Test nimmt Tony Martin (HTC-Columbia) die sechstägige Rundfahrt in Angriff. Bei Paris-Nizza lief es für den Eschborner nicht nach Wunsch. Nach seinen starken Leistungen im bisherigen Saisonverlauf hat der Australier Luke Roberts bei Milram die Kapitänsrolle inne. Noch nicht in Siegform dürfte dagegen der Toursieger von 2008, Carlos Sastre (Cervélo Testteam) sein. Der 34 Jahre alte Spanier bestreitet sein erstes Rennen in dieser Saison.

In den Sprintentscheidungen werden alle Augen auf den Briten Mark Cavendish (HTC-Columbia) gerichtet sein, der nach einem enttäuschenden Saisonstart weiter seinem ersten Sieg hinterher jagt. Der Brite trifft auf Konkurrenten, die er in Normalform im Griff haben müsste: so etwa die Haedo-Brüder (beide Saxo Bank), den Markkleeberger Robert Förster (Milram), den Italiener Angelo Furlan (Lampre) oder den Franzosen Samuel Dumoulin (Cofidis)

Die Etappen:

1. Etappe, Montag, 22. März: Lloret de Mar - Lloret de Mar, 3,6km, EZF
2. Etappe, Dienstag, 23. März: Salt – Banyoles, 182,6km
3. Etappe, Mittwoch, 24. März: La Vall d'En Bas - La Seu d'Urgell, 185,9km
4. Etappe, Donnerstag, 25. März: Oliana – Ascó 209,7km
5. Etappe, Freitag, 26. März: Ascó - Cabacés , 181,2km
6. Etappe, Samstag, 27. März: El Vendrell – Barcelona, 161,9km
7. Etappe, Sonntag, 28. März: Esport Parc - Centre d'Alt Rendiment, Sant Cugat - Circuit de Catalunya, 117,8km

Die Teams: Ag2r, Astana, Caisse d’Eparne, Euskaltel, Footon-Servetto, Française des Jeux , Garmin-Transitions, Lampre, Liquigas, Omega Pharma-Lotto, Rabobank, Sky, HTC-Columbia, Katjuscha, Milram, RadioShack, Saxo Bank, Andalucía Cajasur, Cervélo TestTeam, Cofidos, Xacobeo Galicia

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.03.2010Nur Haedo auf dem Circuit de Catalunya schneller als Förster

(rsn) – Joaquin Rodriguez (Katjuscha) hat die Katalonien-Rundfahrt gewonnen. Zum Abschluss des einwöchigen ProTour-Rennens durch den spanischen Nordosten geriet das Führungstrikot des 31 Jahre alt

27.03.2010Cofidis-Doppelerfolg durch Dumoulin und Taaramae

(rsn) – Die frühzeitige Vertragsverlängerung des Sponsors hat offenbar die französische Cofidis-Equipe bei der Katalonien-Rundfahrt beflügelt. Auf der 6. Etappe über 162 Kilometer von El Vendre

26.03.2010Malacarne triumphiert nach 180km-Flucht

(rsn) – Davide Malacarne (Quick Step) hat auf der 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt eine knapp 180 Kilometer lange Flucht erfolgreich beendet. Der 22-jährige Italiener gewann das 181,2 Kilometer

26.03.2010Voß: "Voigt und Taaramae waren zu stark!"

(rsn) – Mit seinem dritten Platz auf der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt hat Paul Voß (Milram) bestätigt, dass sein Sieg im Auftaktzeitfahren kein Zufallsprodukt war. Der gebürtige Rostocker p

25.03.2010Voigt und Voß lassen´s krachen

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt haben die deutschen Fahrer wieder zugeschlagen. Der 38 Jahre alte Jens Voigt (Saxo Bank) gewann das mit 209,7 Kilometer längste Teilstück des Pro

24.03.2010Voß muss Führung an Rodríguez abgeben

(rsn) – Am dritten Tag der Katalonien-Rundfahrt hat Paul Voß (Milram) sein Führungstrikot an den Spanier Joaquim Rodríguez (Katjuscha) abgeben müssen. Der 30-Jährige wurde auf dem 185,9 Kilomet

23.03.2010Cavendish: "Nicht zu gewinnen war frustrierend"

(rsn) - Auf diesen Sieg hat Mark Cavendish (HTC-Columbia) lange warten müssen: Der Brite gewann am Dienstag die 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt und beendete mit seinem ersten Saisonsieg Monate de

23.03.2010Andy Schleck kommt nicht in Schwung

(rsn) – Andy Schleck (Saxo Bank) kommt einfach nicht in Schwung. Nachdem der 24-Jährige Luxemburger seinen Saisoneinstieg wegen anhaltender Knieprobleme mehrmals verschieben musste und erst Anfang

22.03.2010Voß und Nerz heizten den Oldies ein

(rsn) – Im Auftaktzeitfahren der Katalonien-Rundfahrt haben zwei der jungen Milram-Fahrer für Furore gesorgt. Bei seinem ersten Profisieg ließ Paul Voß mit Levi Leipheimer und Andreas Klöden (be

22.03.2010Voß schlägt Leipheimer und Klöden

(rsn) – Milram-Profi Paul Voß hat zum Auftakt der Katalonien-Rundfahrt für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der 23 Jahre alte Bielefelder gewann am Montag das 3,6 Kilometer lange Zeitfahren

19.03.2010Klöden und Leipheimer bilden schlagkräftiges Duo

(rsn) – Während Lance Armstrong (RadioShack) seinen Start bei Mailand-San Remo wegen eines Magen-Darm-Infekts absagen musste, bilden seine voraussichtlich wichtigsten Tour de France-Helfer ein schl

19.03.2010Milram setzt auf Doppelspitze Roberts und Förster

(rsn) – Das Team Milram setzt bei der am Montag beginnenden Katalonien-Rundfahrt (22. – 28. März) auf eine Doppelspitze. Bei dem einwöchigen ProTour-Rennen durch den spanischen Nordosten führen

Weitere Radsportnachrichten

22.11.2024Gall: Tour of the Alps “absoluter Fokus“ der ersten Saisonhälfte

(rsn) – Felix Gall bestritt 2022 seine bisher letzte Tour of the Alps. In seinem damals ersten Jahr im Trikot von Decathlon – AG2R La Mondiale beendete der Österreicher nach vier Top-Ten-Etappenp

22.11.2024Tour of the Alps auch 2025 ein Kletterfestival mit kurzen Wegen

(rsn) - Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Die 48. Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens findet vom 21. bis 25. April 202

22.11.2024Geht Vingegaard 2025 das Giro-Tour-Double an?

(rsn) – Schon seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) Interesse am Giro d´Italia 2025 zeigen würde. In einem Interview mit dem dänischen TV 2 äuß

22.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

22.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

21.11.2024Tarling will Fokus auf Klassiker legen

(rsn) – Wenn Josh Tarling (Ineos Grenadiers) erfolgreich ist, dann im Zeitfahren. Als der heute 20-Jährige vor zwei Jahren den Sprung von den Junioren direkt zu den Profis machte, überzeugte der B

21.11.2024Tour de Suisse und Tour of Austria wollen GPS-Tracking einsetzen

(rsn) – Die tödlichen Unfälle von Gino Mäder, André Drege und Muriel Furrer in den vergangenen 17 Monaten werden zumindest bei Rundfahrten in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich un

21.11.2024Wiggins-Schulden deutlich höher als zunächst angenommen

(rsn) – Offenbar sind die Schulden von Bradley Wiggins deutlich höher als bisher angenommen. Als im Juni ein Insolvenzverfahren gegen den Tour-de-France-Sieger von 2012 eröffnet wurde, weil seine

21.11.2024Erst totaler Leistungsabfall, dann Leistungsexplosion

(rsn) – Dank einer starken Saison, zu deren Krönung nur ein Sieg fehlte, ist Tobias Müller (rad-net – Oßwald) seinem Traum vom Radprofi ein gutes Stück näher gekommen. Künftig nämlich start

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine