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29.05.2011 | (rsn) – Den letzten Tag der 32. Bayern-Rundfahrt (Kat. 2.HC) hat Sky souverän bewältigt. Mit nur noch fünf Mann verteidigte das britische ProTeam das Gelbe Trikot des Walisers Geraint Thomas, der damit den bisher größten Erfolg seiner Karriere feierte.
Der Etappensieg ging nach 160 Kilometern von Friedberg nach Moosburg an den Italiener Giacomo Nizzolo (Leopard-Trek), der im Massensprint den Erfurter John Degenkolb (HTC-Highroad) und den Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) hinter sich ließ. Thomas rollte als Elfter ins Ziel und beteiligte sich sogar noch an der Sprintvorbereitung für Boasson Hagen, der sich als Dritter das Blaue Trikot des besten Sprinters sicherte.
An der Spitze des Gesamtklassements gab es keine Veränderungen mehr. Der 25 Jahre alte Thomas, der mit seinem fünften Platz im Zeitfahren von Friedberg am Samstag das Gelbe Trikot erobert hatte, sicherte sich den Gesamtsieg beim einzig verbliebenen deutschen Mehretappenrennen mit 17 Sekunden Vorsprung auf Nicki Sörensen (Saxo Bank-SunGard). Weitere zwei Sekunden dahinter belegte der Schweizer Michael Albasini (HTC-Highroad/+0:19) Rang drei.
Hinter dem Franzosen Blel Kadri (Ag2R/+1:23) kam der Münchner Andreas Klier (Garmin-Cervélo/+1:26) als bester deutscher Fahrer auf den fünften Platz. Sechster wurde der Freiburger Johannes Fröhlinger (Skil-Shimano/+1:46).
„Es war heute nicht allzu stressig. Wir hatten alles unter Kontrolle. Wir haben dann noch versucht, für Eddy einen Etappensieg herauszuholen, das hat zwar leider nicht geklappt, war aber auch nicht so tragisch“, sagte Thomas im Ziel. „Ich wusste, dass ich gut in Form bin, als ich herkam. Außerdem hatten wir eine sehr starke Mannschaft, vier von uns hätten das Rennen gewinnen können – zum Glück war ich es am Ende. Der Sieg hier ist wirklich eine schöne Überraschung. Es ist mein erster großer Sieg für Sky und das ist enorm wichtig.“
„Wir haben das Rennen gut kontrolliert und es gab nicht einen Moment, in dem wir gewackelt haben“, ergänzte Thomas’ Teamkollege Christian Knees. Der Deutsche Meister hatte die Bayern-Rundfahrt 2008 gewonnen, musste diesmal aber Helferaufgaben erfüllen. „Ich musste halt meine eigenen Ambitionen etwas zurückschrauben. Ich hätte natürlich auch selber gerne das eine oder andere Ergebnis eingefahren, aber bei dem Team ist man auch gerne Helfer“, freute sich Knees über den starken Auftritt seiner neuen Mannschaft.
Auf der letzten Etappe hatte das britische Sky-Team bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein alles unter Kontrolle. Das Gelbe Trikot wurde aber auch nicht mehr von Saxo Bank-SunGard oder HTC-Highroad attackiert. Stattdessen versuchte Albasini, bei den drei Zwischensprints genügend Bonussekunden herauszufahren, um noch an Sörensen vorbeizuziehen. Der 36 Jahre alte Dänische Meister ließ sich aber nicht überraschen, so dass am Ende die Reihenfolge auf dem Podium dieselbe wie die nach dem Zeitfahren war.
Schon zu Beginn des Rennens hatte Saxo Bank-SunGard Jaroslaw Marycz auf die Flucht geschickt. Der Polnische Zeitfahrmeister machte sich nach knapp 15 Kilometern auf und davon, erhielt aber keine Verstärkung aus dem Feld, das stattdessen zunächst einmal das Tempo herausnahm. 130 Kilometer verbrachte Marycz allein an der Spitze des Rennes, doch mehr als vier Minuten Vorsprung sprang für ihn nicht heraus. Den Großteil der Etappe sorgte Sky für die Verfolgungsarbeit, erst im Finale sprangen Sprinterteams wie NSP oder CCC Polsat den Briten zur Seite.
Auf der letzten der beiden Zielrunden wurde der 24-Jährige Marycz rund sieben Kilometer vor dem Ziel erwartungsgemäß gestellt. Im Zielsprint war Degenkolb ungünstig positioniert, so dass er trotz der höchsten Endgeschwindigkeit nur noch an Boasson Hagen vorbeiziehen konnte. Nizzolo fuhr den Sprint souverän von vorn und bescherte mit seinem ersten Profisieg Leopard-Trek doch noch ein versöhnliches Finale.
„Ich bin überglücklich für’s Team, denn bisher ist für uns nicht gut gelaufen, aber vielleicht gibt uns dieser Moment jetzt Auftrieb. Den Sieg widme ich Wouter Weylandt und allen meinen Teamkollegen“, sagte der 22-jährige Nizzolo, für den Deutschland ein gutes Pflaster zu sein scheint. Zuvor war er bereits Dritter bei Rund um Köln und Zweiter beim ProRace in Berlin geworden.
„Ich war in der letzten Kurve schlecht positioniert und bin erst als Sechster aus der Kurve gekommen. Ich hatte sehr guten Speed, bin aber nur noch an Boasson Hagen vorbei gekommen“, sagte Degenkolb im Ziel. „Ich bin insgesamt gesehen aber sehr zufrieden mit meiner und der Leistung meines Teams.“
Mit zwei Etappensiegen durch Degenkolb und Albasini war HTC-Highroad nach Sky die erfolgreichste Mannschaft bei der diesjährigen Bayern-Rundfahrt. Die Briten räumten ganz groß ab: Neben zwei Etappenerfolgen durch Boasson Hagen und Bradley Wiggins sprangen noch das Gelbe und das Blaue Trikot heraus.
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