Interview mit dem RaiKo-Stölting-Kapitän

Schröder: "Eine optimale Perspektive"

Foto zu dem Text "Schröder:
Björn Schröder bei der Team-Präsentation von Raiko-Stölting | Foto: ROTH

28.02.2012  |  (rsn) – Bei der Präsentation in Gelsenkirchen stellte das aufstrebende deutsche Continental-Team RaiKo-Stölting den Berliner Björn Schröder als neuen Kapitän vor. Im Interview mit Radsport News nennt der 31-Jährige die Gründe für seinen Wechsel, erklärt, weshalb er sich besonders auf die Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Jochen Hahn freut und verrät, dass er bei seinem neuen Arbeitgeber kein Vollzeit-Profi mehr sein wird.

Sie fahren in der kommenden Saison für das aufstrebende deutsche Continental-Team Raiko Stölting. Wie kam es zu diesem Engagement?

Schröder: Nach fünf Jahren im ProTour-Team Milram habe ich mir letzte Saison beim Team Nutrixxion einige Gedanken über meine Zukunft gemacht. Es gab viele Gespräche mit großen Mannschaften, aber auch sehr interessante Treffen mit großen Unternehmen, die mir eine zukunftsorientierte Absicherung anboten. Das Team Raiko - Stölting hielt mir sehr lange einen Platz in seiner Equipe frei und bot mir mit seiner Philosophie und der Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor, der Stölting Service Group, eine optimale Perspektive außerhalb des Radsports.

Haben Sie deshalb  Nutrixxion nach nur einem Jahr wieder verlassen?

Schröder: Sportlich lief es super, doch dieses Jahr hat mir zur Neuorientierung gedient. Dafür bin ich auch sehr dankbar.

Wieso hat es nicht mit einem Vertrag bei einem höherklassigen Team geklappt?

Schröder: Natürlich hätte ich gerne nach derAuflösung von Team Milram ein neues WorldTour-Team gefunden. Ich bin bei fast allen hochkarätigen Radrennen am Start gewesen und war noch lange nicht am Ende meiner Fähigkeiten angekommen. Leider ist die Situation in Deutschland mit dem Wegfall fast aller traditionsreicher Rennen und dem letzten deutschen Team der ersten Liga nicht die Beste. Dadurch ist der Markt auch sehr voll mit sehr guten deutschen Profis, die die "Flucht" ins Ausland antreten mussten. Ich fühle mich mit 31 Jahren aber noch jung genug und bin motiviert, neue Herausforderungen anzugehen.

Welche Aufgaben und Ziele haben Sie mit dem Team Raiko-Stölting?

Schröder: Ich werde eine interessante Aufgabe im Unternehmen der Stölting Service Group übernehmen und gleichzeitig meine sportliche Erfahrung an die jüngeren Teammitglieder weitergeben. Außerdem werde ich mich gezielter auf die Bahnrennen konzentrieren, wo ich schon in Berlin und Kopenhagen beim Sechstagerennen als "Velothon Botschafter" unterwegs war und mich nach acht jähriger Abwesenheit ganz gut geschlagen habe.

Mit Jochen Hahn ist ein erfahrener Sportlicher Leiter zum Team gestoßen. Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit ihm?

Schröder: Wir kennen uns schon sehr lange und ich schätze sein Feingefühl sehr, was das Aufbauen junger Talente betrifft. Jochen lebt den Radsport und er ist eine absolute Bereicherung für das Team. Dies war auch ein wichtiger Grund für mich, dieses Projekt anzugehen.

Wie halten Sie von der Team-Struktur mit Niederländern und Deutschen im Aufgebot?

Schröder: Wir sind mit fünf Niederländern, einem Belgier und zwölf deutschen Rennfahrern hier im RaiKo-Stölting Team eine schlagkräftige Truppe, die vor allem bei den Frühjahrsrennen in unseren Nachbarländern von dieser Zusammensetzung profitieren kann. Wir haben uns alle im Trainingslager auf Mallorca kennen gelernt und mein Eindruck kann meine Entscheidung, diesen Weg zu gehen, nur bestätigen.

 

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine