Vorschau 98. Lüttich-Bastogne-Lüttich

Ist Gilbert auf den Punkt topfit?

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Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 Foto: ROTH

21.04.2012  |  (rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet auch diesmal wieder den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. Das belgische Radsport-Monument wird am Sonntag zum 98. Mal ausgetragen und ist das älteste Eintagesrennen der Welt – deshalb „La Doyenne“. Der erste Startschuss fiel im Jahr 1892. Am Start in Lüttich stehen diesmal 25 Mannschaften: die 18 WorldTour-Teams sowie sieben Zweitdivisionäre, darunter auch das niederländische Argos-Shimano-Team.

Die Strecke: Traditionell führt der Parcours das Feld vom Place Saint-Lambert in Lüttich durch die wallonischen Ardennen zunächst nach Süden bis zum Wendepunkt in Bastogne. Die Kleinstadt an der luxemburgischen Grenze wird bereits nach 94 Kilometern erreicht, danach führt die Strecke nach Osten ausholend wieder zurück in die wallonische Metropole zum Ziel im Vorort Ans.

Insgesamt elf benannte Anstiege müssen bewältigt werden. Auf dem Weg nach Bastogne findet sich mit der Côte de La Roche-en-Ardenne nur einer, dafür geht es dann auf dem „Rückweg“ Schlag auf Schlag. Der steilste – und kürzeste - ist bei Kilometer 166,5 die Côte de Stockeu (Stèle Eddy Merckx) mit 12, 2 Prozent durchschnittlicher Steigung. Die heiße Phase des Rennens wird wieder mit der berühmten Redoute (2km, 8,8%) bei Kilometer 223 eingeläutet. Es folgen die Côte de La Roche aux Faucons (1,5km, 9,3 %) sowie als letztes die Côte de Saint-Nicolas (1,2km, 8,6%). Auch die letzten 1,5 Kilometer zum Ziel geht es nochmals bergauf, wenn auch eher moderat.

Die Anstiege:

Km 70.0 - Côte de La Roche-en-Ardenne – 2,8 km, 6.2 %
Km 116.5 - Côte de Saint-Roch - 1,0 km, 11 %
Km 160.0 - Côte de Wanne – 2,7 km, 7.3 %
Km 166.5 - Côte de Stockeu (Stèle Eddy Merckx) – 1,0 km, 12.2 %
Km 172.0 - Côte de la Haute-Levée – 3,6 km, 5.7 %
Km 185.0 - Col du Rosier – 4,4 km, 5.9 %
Km 198.0 - Côte du Maquisard – 2,5 km, 5 %
Km 208.0 - Mont-Theux – 2,7 km, 5.9 %
Km 223.0 - Côte de La Redoute – 2,0 km, 8.8 %
Km 238.0 - Côte de La Roche aux Faucons – 1,5 km, 9.3 %
Km 252.0 - Côte de Saint-Nicolas - 1,.2 km, 8.6 %

Die Favoriten: Ist Philippe Gilbert (BMC) noch gerade rechtzeitig zum Höhepunkt der Ardennenklassiker in Form gekommen? Platz sechs beim Amstel Gold Race und Rang drei beim Flèche Wallonne deuten darauf hin, dass der Sieg am Sonntag nur über den Titelverteidiger gehen wird. Das „Double“ will Flèche-Gewinner Joaquim Rodriguez (Katusha). Der Spanier war 2009 schon einmal Zweiter in Ans.

Hinter den beiden Top-Favoriten tummeln sich zahlreiche weitere aussichtsreiche Starter wie Rodriguez’ Landsleute Alejandro Valverde (Movistar/Sieger von 2006 und 2008), Samuel Sanchez und Igor Anton (beide Euskaltel). Ein Fragezeichen steht hinter der Verfassung von Andy Schleck (RadioShack-Nissan). Der Gewinner der Ausgabe von 2009 und Vorjahresdritte konnte in diesem Jahr noch kein einziges Ergebnis einfahren. Bessere Chancen scheint da sein Bruder Fränk zu haben, der Zweite des vergangenen Jahres.

Ein heißer Kandidat ist sicherlich auch der Franzose Thomas Voeckler (Europcar). Der Gewinner des Pfeil von Brabant wurde 2010 immerhin schon einmal Zehnter der "Doyenne" und überzeugte beim Amstel Gold Race mit Platz fünf. Ähnliches gilt für Mailand-San Remo-Gewinner Simon Gerrans (GreenEdge). Der Australische Meister kommt mit der Empfehlung eines sechsten Platzes aus dem Jahr 2009.

Der Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD) fuhr sich nach seinem missglückten Auftritt am Cauberg beim Giro del Trentino in Form. Auch sein Landsmann Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) ist in guter Verfassung, wie er mit Rang drei bei Mailand-Sam Remo und als Achter des Flèche Wallonne bewies. Viel zuzutrauen ist auch dem Belgier Jelle Vanendert (Lotto-Belisol), Zweiter des Amstel Gold Race und Vierter beim Fléche Wallonne.

Eine starke Doppelspitze schickt das kasachische Astana-Team ins Rennen. Der Italiener Enrico Gasparotto gewann das Amstel Gold Race, der kletterstarke Kroate Robert Kiserlovski wurde Fünfter des Flèche Wallonne. Das britische Sky-Team wird vom Kolumbianer Rigoberto Uran angeführt, im vergangenen Jahr Fünfter in Ans.

Die deutschen Starter werden es schwer haben, auf den vorderen Plätzen zu landen. Am meisten darf man Paul Martens (Rabobank/13. von 2011) und Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) zutrauen.

Die Teams: Omega Pharma-QuickStep, Lotto-Belisol, Rabobank, Vacansoleil-DCM, Saxo Bank, Katusha, Astana, Sky, RadioShack-Nissan, Garmin-Barracuda, BMC, Liquigas-Cannondale, Lampre-ISD, GreenEdge, Movistar, Euskaltel, FDJ-BigMat, Ag2r, Landbouwkrediet, Topsport Vlaanderen, Accent Jobs, Europcar, Saur-Sojasun, Argos-Shimano, Team Type 1

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