Euskaltel stellt den Rennbetrieb nach dieser Saison ein

Das Kult-Team ist am Ende

Foto zu dem Text "Das Kult-Team ist am Ende"
Euskaltel | Foto: ROTH

21.08.2013  |  (rsn) - 20 Jahre sind eine lange Zeit. Auf jeden Fall genug, um einen Kultstatus zu erlangen. Und die baskische Equipe Euskaltel-Euskadi, ursprünglich nur Euskadi genannt, hatte genau ihn: den Kultstatus. Nicht umsonst wurde die Teamfarbe der Basken, das auffällige Orange, über die Jahre zum dominierenden Ton am Straßenrand eines jeden Pyrenäen-Passes bei der Tour de France und vielen anderen Rennen.

Doch nach 20 Jahren kann es leider passieren, dass selbst die kultigste Farbe verblasst. Genau diese Erfahrung müssen nun die 28 Fahrer um Olympiasieger Samuel Sanchez, das deutsche Duo Steffen Radochla und André Schulze sowie zahlreiche andere Angestellte der beliebten Mannschaft machen. Das Orange am Straßenrand ist in den vergangenen Jahren weniger geworden, und das Team bekam mehr und mehr zu kämpfen. Nun ist der Kampf beendet.

Wie Euskaltel-Euskadi mitteilte, wird die Mannschaft, die 1994 durch die Unterstützung baskischer Radsport-Fans unter dem Namen Euskadi (zu Deutsch: Baskenland) entstand und seit 1997 vom Telekommunikations-Unternehmen Euskaltel gesponsort wird, 2014 nicht mehr bestehen.

„Heute ist ein trauriger Tag für Euskaltel, das Team und auch den Sponsor, für die Fans und für alle, die diese Mannschaft je unterstützt haben“, hieß es am Dienstag in einer Presseerklärung der Basken. „Wir bedauern sehr, dass kein anderes Unternehmen auf dieses Team setzen wollte.“

Genau darum ging es im Verlauf der Saison 2013 für Sanchez und Co. in erster Linie: Die Truppe musste einen neuen Sponsor auf sich aufmerksam machen. Denn nach finanziellen Kürzungen im Baskenland und dem damit verbundenen Abschied von Euskadi als Co-Sponsor, musste das Telekommunikations-Unternehmen Euskaltel schon 2013 eine gehörige Lücke stopfen. Man war gewillt, das Team noch vier weitere Jahre zu unterstützen, doch durch den Wegfall der 3,5 Euskadi-Millionen pro Jahr musste Euskaltel sein Engagement beinahe verdoppeln - auf Dauer unmöglich.

Um für internationale Sponsoren attraktiver zu werden, brach das Team unter großem Protest der traditionsbewussten Fans zur Saison 2013 sogar mit der von Anfang an verankerten Philosophie, nur baskische oder im baskischen Amateur-Programm aufgewachsene Fahrer zu engagieren. Doch auch das half nicht, ein neuer Sponsor tauchte nicht mehr auf.

„Wir haben in den letzten Monaten ständig versucht, neue Sponsoren zu finden - sowohl im Baskenland als auch international. Aber all das trug keine Früchte“, bedauert die Teamleitung, die nun knapp eine Woche vor dem Start der Vuelta a Espana die Notbremse zog. „Leider ist es uns unmöglich, das Team 2014 alleine fortzuführen. Deshalb beginnen wir von nun an mit einem geordneten und verantwortungsvollen Rückzug.“ Dementsprechend sollen auch die Fahrer ab sofort freie Hand für Vertrags-Verhandlungen für 2014 bekommen. Sowohl sie als auch die gesamte Belegschaft des Teams wurden am Montag und Dienstag über die Entwicklungen informiert.

Von den 28 Fahrern hätten allerdings ohnehin nur 14 für die kommende Saison einen Vertrag gehabt: Samuel Sanchez, Mikel Nieve, Igor Antón, Mikel Landa, Egoi Martinez, Gorka Verdugo, Ion Izaguirre, Romain Sicard, Juan Lobato, Garikoitz Bravo, Jon Aberasturi, Pello Bilbao, Ruben Perez und Miguel Minguez. Zumindest die ersten sechs haben ab Samstag bei der Vuelta ihre Chance, noch einmal für Furore zu sorgen und mögliche neue Arbeitgeber zu beeindrucken.

Überhaupt: Die Spanien-Rundfahrt dürfte, auch wenn sie in diesem Jahr wieder einen Bogen um das Baskenland macht, noch einmal ein großes Fest für Euskaltel werden - wenn auch leider ein Abschiedsfest.

Weitere Radsportnachrichten

02.01.2025Evenepoel kennt nur ein Ziel: Bei der Tour “besser als letztes Jahr“

(rsn) – “Jedes Jahr beim Frühstück am ersten Januar schreibe ich meine Ziele für das Jahr auf.“ Das sagte Remco Evenepoel kurz vor dem Jahreswechsel der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws.

02.01.2025Illustre Besetzung für Tour Down Under angekündigt

(rsn) – Das Jahr 2025 ist noch jung, doch der WorldTour-Saisonstart schon jetzt nicht mehr weit entfernt. Am 17. Januar beginnt die dreitägige Tour Down Under der Frauen, vom 21. bis 26. Januar fol

02.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

02.01.2025Hermans findet kein neues Team und macht Schluss

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.01.2025Meisen fährt aufs Podium

(rsn) - Marcel Meisen hat an Neujahr das beste Ergebnis des laufenden Cross-Winters eingefahren. Beim Grand Prix Garage Collé (C2) im luxemburgischen Petange fuhr der 35-Jährige als Dritter erstmals

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

01.01.2025Iserbyt beendet Durststrecke mit starkem Auftritt in Baal

(rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat sich Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) souverän den Neujahrscross in Baal gesichert. Der Belgische Meister entschied den fünften Lauf der X2O Badkame

01.01.2025Van Empel krönt in Baal furioses Finale mit drittem Sieg in Folge

(rsn) – Nachdem sie sich in den beiden vergangenen Jahren beim Neujahrscross in Baal jeweils Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hatte geschlagen geben müssen, schien die Niederländerin Lucin

01.01.2025Neujahrscross in Baal ohne Top-Favorit van der Poel

(rsn) - Ohne Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird am Nachmittag der Neujahrscross in Baal stattfinden. Wie sein Team auf X mitteilte, laboriert der sechsmalige Weltmeister noch an Rippen

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

01.01.2025“Unglückliches Jahr“ endet mit “Freude über diesen Preis“

(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine