Wagners Tirreno-Tagebuch/ 4. Etappe

Wenn der Kapitän nicht pinkeln kann...

Von Robert Wagner

Foto zu dem Text "Wenn der Kapitän nicht pinkeln kann..."
Robert Wagner (Belkin) | Foto: Cor Vos

15.03.2014  |  Hallo Radsportfreunde! Ich schreibe euch gerade aus dem Belkin-Teambus. Wir haben nach der sowieso schon langen Etappe noch einen 90-minütigen Bustransfer zum Hotel. Ja, diese Etappe war unheimlich lang und begann bereits ziemlich radfahrerunfreundlich mit dem Weckalarm um 6:30 Uhr!

Risotto mit Putenstreifen und Rührei isst man auch nicht alle Tage um diese Uhrzeit, aber für ewa 250 Kilometer muss eben Treibstoff in den Tank. Der Start wurde um 20 Minuten nach hinten verlegt, somit starteten wir um 9:30 Uhr.

Wie an den letzten beiden Tagen auch fuhren ratz-fatz nach dem Start die Tagesausreißer weg. Im Peloton gab einmal mehr Quick-Step den Ton an und diesmal "durfte" sogar Cav die Nase in den Wind halten und für seinen Teamkollegen Kwiatkowski arbeiten.

Unsere Taktik heute war relativ simpel, nämlich Mollema und Gesink so lange es geht zu unterstützen. Da die Jungs zu den besten Bergfahrern der Welt gehören und ich ihnen wenig am Hügel helfen kann, sorgte ich für das leibliche Wohl der beiden und war auf der heutigen Etappe für die Verpflegung verantwortlich.

Nach der Rennhälfte teilte uns Robert (Gesink) mit, dass er nicht pinkeln kann - klingt komisch, ist aber so! Er hat wenig später sogar das Rennen aufgeben müssen. Näheres dazu wird es sicherlich auf der Belkin-Teamseite geben. Für Mollema lief es mit dem 20. Platz ganz ok, aber er hatte sich mehr erhofft.

Am drittletzten Berg wurde das Gruppetto eingeläutet, nachdem Movistar die Pace im Feld ordentlich hochgeschraubt hatte. Aus unserem Gruppetto wurde am 15 Kilometer langen Schlussanstieg eine richtig große Gruppe. Ordentlich deutsch wurde auch gesprochen, da außer den bergfesteren Fahrern (u.a Nerz, Geschke) fast alle in derselben Gruppe waren.Da war es noch einigermaßen zu verkraften, dass wir am Ende 30 Minuten länger unterwegs waren als Tagessieger Contador.

Morgen steht ein weiterer harter Tag durch die Berge an. Kurz nach dem Start wird`s gleich sportlich, da sich die Straße für ca. 13 Kilometer erheben wird... so wie ich's mag! :-) Und am Schlussanstieg warten sogar Rampen von 30 % auf uns, das bin ich in meinem Leben noch nicht gefahren. Da sag ich nur: Wer sein Rad liebt, der schiebt :-)

Bis morgen
Wagi

Robert Wagner (Belkin) bestreitet ab Mittwoch die Fernfahrt Tirreno-Adriatico. Dabei wird der Deutsche Meister von 2011 auf radsport-news.com Tagebuch führen und von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2014Am Zielstrich war kein Korn mehr übrig

(rsn) - Hallo liebe Leser! Ein letzter Bericht aus San Benedetto del Tronto! Heute nochmal kurz und knackig: 9,2km Einzelzeitfahren an der adriatischen Küste entlang! Der Tag begann um 7:00 Uhr mit e

17.03.2014Das Laktat stand mir vom Scheitel bis zur Sohle

(rsn) - Ciao Ragazzi. Vorletzter Tag hier bei Tirreno-Adriatico und noch mal eine Chance für uns Sprinter. Ich habe mir gestern noch das Profil angeguckt und gesehen, dass es auch diesmal wieder am A

16.03.2014Simoni hat gerockt!

(rsn) - Ciao Ragazzi Heute stand noch mal eine schwere Etappe auf dem Menü: 192 Kilometer vom Startplatz Amatrice über den Passo Lanciano zur steilen Wand von Guardiagrele! Am Start herrschte bei al

14.03.2014Für die Kapitäne Augen und Ohren offen gehalten

(rsn) - Die 3. Etappe führte uns vom gestrigen Etappenort Cascina nach Arezzo. Heute haben wir auch die 200 Kilometer-Marke geknackt und kamen als kleiner Vorgeschmack für die morgige Etappe auf 21

13.03.2014Da ist Messerwerfen sicherer als so eine Sprintankunft

(rsn) - Hallo Radsportfreunde! Etappe 2 von San Vicenzo nach Cascina ist in der Tasche - und endete erwartungsgemäß im Massensprint! Unmittelbar nach dem Start fuhren fünf Renner weg, Lotto Belisol

12.03.2014Teamzeitfahren - eine der schönsten Disziplinen des Radsports

(rsn) - ...und dann fährst du über die Ziellinie und plötzlich fällt die Anspannung ab und alle Rennfahrer sind wieder freundlich und am Erzählen! Die 1. Etappe von Tirreno-Adriatico, das 18,5km

11.03.2014Wir hoffen auf etwas Glück und 16 schnelle Beine!

Hallo liebe Radsportgemeinde! Viele Grüße aus Marina di Castagneto Caducci (der Name geht schon runter wie feinstes italienisches Olivenöl), wo sich unser Teamhotel befindet, unweit vom morgigen St

Weitere Radsportnachrichten

21.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

21.04.2025Gall schrammt nur knapp am ersten TotA-Etappensieg vorbei

(rsn) – Am Ende der 1. Etappe der 48. Tour of the Alps war lediglich der Italiener Giulio Ciccone (Lidl – Trek) der Partycrasher für die französische Equipe Decathlon - AG2R La Mondiale um Loka

21.04.2025Ciccone gewinnt Auftakt der Tour of the Alps vor Gall

(rsn) – Und wieder war die Brille weg. Fast zwei Jahre musste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) warten, bis er endlich mal wieder seine Sonnenbrille auf dem Zielstrich ins Publikum werfen konnte. Es is

21.04.2025Jury bestraft Ciccones Brillenwurf

(rsn) - Die Tour of the Alps (2.Pro) hat mit einer Schweigeminute für den am Morgen des Ostermontags verstorbenen Papst Franziskus begonnen. Nutzer des Kurznachrichtendienstes X berichteten von "Trä

21.04.2025Alaphilippe ohne Reue nach Attacke

Am Ende steht ein unscheinbarer 20. Platz für Julian Alaphilippe (Tudor), 3:36 Minuten hinter dem Sieger Mattias Skjelmose(Lidl – Trek) beim Amstel Gold Race (1.UWT) 2025. Das Ergebnis wird dem Re

21.04.2025Siegermentalität verloren? Van Aerts neue Frühjahrs-Realität

(rsn) – 2, 4, 4, 2, 4. Das sind die Ergebnisse von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) in diesem April. Es ist eine bittere Liste für den Siegfahrer, beide zweite Plätze belegte er in einem Sp

21.04.2025Lokalmatador Gall fordert Lidl - Trek um Lopez und Kämna heraus

(rsn) – Parallel zu den drei Ardennenklassikern in den Niederlanden und Belgien steigt in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino die Tour of the Alps (21. – 25. April / 2.Pro). Die 48. Ausgabe der R

21.04.202514.700 Höhenmeter: Jeder Tag zählt fürs Klassement

(rsn) – Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter – das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Das als Pro-Event eingestufte Etappenrennen geht ab dem 21. April, den Vorgänger Gir

21.04.2025Koech Gesamtdritter und Nachwuchssieger bei Loir et Cher

(rsn) - Da die letzte Etappe aufgrund gefährlicher Bedingungen noch während der Neutralisation gestoppt und abgebrochen wurde, blieb die Gesamtwertung auf dem Stand des Vortages. Silas Koech (Lott

20.04.2025Für Pogacar kam beim Amstel die Ziellinie “fünf Meter zu spät“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat nicht gewonnen. An seinen zwölf Renntagen dieser Saison kam er zwar schon achtmal nicht als Erster ins Ziel, bei fünf Saisonsiegen und vier Mas

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Giro del Belvedere (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)