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22.03.2014 | (rsn) - Auch wenn die Sprinter in diesem Jahr noch einmal die Favoriten bei Mailand - San Remo sind, so ist bei der Classicissima nie davon auszugehen, dass sie in einem klassischen Massensprint endet. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jetzt so einfach ist, dass da 100 oder 80 Mann auf die Zielgerade kommen“, vermutete auch John Degenkolb im Gespräch mit radsport-news.com.
Die Sprintzüge der schnellen Männer werden kaum komplett in San Remo ankommen. Cipressa und Poggio könnten also auch den 25-Jährigen um seinen etatmäßigen Anfahrer bringen. Koen de Kort pilotierte Degenkolbbei Paris-Nizza in Magny-Cours lehrbuchartig zum Etappensieg.
„Wenn Koen da ist, dann übernimmt er die Koordination der anderen im Zug, weil er sie vor sich hat - und ich bin eben derjenige, der hinten einfach noch dranhängt“, erklärte Degenkolb uns, wie vergleichsweise einfach sein Job im Sprint doch eigentlich sei - wenn, ja wenn vorher alles perfekt läuft. Doch die Distanz von knapp 300 Kilometern wird am Sonntag dafür sorgen, dass vielen Helfern der achtköpfigen Teams die Kräfte am Ende ausgehen. An eine perfekte Sprintvorbereitung ist da kaum zu denken.
„Es gibt natürlich Leute, die nur dafür da sind, uns in guter Position in die Cipressa hineinzubringen“, bestätigte der Kapitän von Giant-Shimano, der in internationaler Betrachtung zu den größten Favoriten auf den Sieg gehört.
„Wir müssen einen guten Plan machen und müssen clever sein, um nicht zu früh zu viel Kräfte zu verballern. Allerdings müssen wir auch etwas investieren, um den ganzen Tag über jemand vor mir zu haben, damit ich die Nase vor der Cipressa nie in den Wind stecke“, so der Wahl-Frankfurter weiter.
Doch auch, wenn einige seiner Teamkollegen an den Anstiegen möglicherweise die Segel werden streichen müssen, so geht der Degenekolb davon aus, dass „Simon Geschke, Tom Dumoulin und Dries Devenyns auf jeden Fall bis zum Schluss mit dabei sein werden - eventuell auch Albert Timmer“.
Und selbst wenn nur der derzeit in Top-Form fahrende und gut kletternde Geschke mit seinem Kapitän auf die Zielgerade kommen sollte, sieht man bei Giant-Shimano keine Probleme. Denn erstens würde das bedeuten, dass auch die Konkurrenz kaum noch Helfer dabei hat, zweitens ist Geschke selbst endschnell genug und drittens unterstrich Degenkolb:
„Simon und ich fahren jetzt schon im dritten Jahr zusammen im Team. Er weiß, wie ich ticke, wie ich mich im Finale verhalte und welche Position ich da haben muss. Gute Kommunikation ist wichtig - dass ich sage ‚etwas weiter vor‘ oder ‚hier ist jetzt gut‘ - und dann müssen wir auf den richtigen Moment warten.“
Mit de Kort wäre natürlich alles einfacher, aber auch, wenn der Niederländer nicht mehr dabei sein sollte, ist das Rennen für Degenkolb längst nicht verloren.
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