Norweger gewinnt WM-Gold, Herklotz Neunter

Bystrøm gibt im U23-Straßenrennen den Sprintern das Nachsehen

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Sven Erik Bystrøm gewinnt bei der WM in Ponferrada das Straßenrennen der U23. | Foto: Cor Vos

26.09.2014  |  (rsn) – Sven Erik Bystrøm hat bei der WM in Ponferrada das Straßenrennen der U23 gewonnen. Der 22 Jahre alte Norweger, der 2015 Profi bei Katusha wird, setzte sich über 182 Kilometer (zehn Runden à 18,2 km) nach einer Attacke im letzten Anstieg des Tages als Solist mit sieben Sekunden Vorsprung auf den Australier Caleb Ewan durch, dem im Sprint der ersten Verfolgergruppe nur die Silbermedaille blieb.

Den Triumph der Norweger komplettierten Kristoffer Skjerping, der sich die Bronzemedaille vor dem Belgier Tiesj Benoot sicherte, und Sondre Holst Enger als Fünfter.

„Es war unglaublich. Ich habe mich die ganze Zeit über gut gefühlt. Anfangs habe ich es locker genommen und habe mir meine Kraft für das Finale aufgespart und dann habe ich zum richtigen Zeitpunkt die richtige Attacke gesetzt“, erkärte Bystrøm, nachdem er der erste norwegische U23-Weltmeister seit Kurt-Asle Arvensen 1997 geworden war.

Bester deutscher Fahrer war Silvio Herklotz auf Platz neun. Vor dem 20-Jährigen Berliner landeten noch der Italiener Iuri Filosi (6.), der Kolumbianer Hernando Bohorquez (7.) und der Kasache Ilya Davidenok. Zehnter wurde der Niederländer Mathieu van der Poel.

„Der neunte Platz in einem WM-Rennen ist im Prinzip nicht schlecht, aber auch nicht überragend, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich letztes Jahr schon Achter war“, bilanzierte Herklotz. „Das Rennen ist für mich nicht optimal gelaufen. Als zum Schluss die Gruppe ging, war ich nicht dabei und musste viel Kraft aufbringen, um wieder nach vorn zu kommen. Das hat im finalen Sprint dann gefehlt.“

Nur 24 Stunden, nachdem der Radsport-Weltverband das norwegische Bergen als Austragungsort der WM 2017 bekannt gegeben hatte, hatten die Skandinavier noch mehr Grund zum Jubel. Dabei zeigte das norwegische Team auf dem anspruchsvollen Rundkurs eine lange Zeit dezente Vorstellung und ließ vor allem die Australier arbeiten, die über weite Strecken in voller Mannschaftsstärke Ausreißergruppen jagten, deren Zusammensetzung sich in der zweiten Rennhälfte mehrfach änderte.

Für das fünfköpfige deutsche Team mischten ab Runde sechs zunächst Ruben Zepuntke und später auch noch Emanuel Buchmann in der Spitzengruppe mit, die sich aber angesichts des australischen Drucks keinen größeren Vorsprung verschaffen konnte. Eingangs der Schlussrunde war mit dem Franzosen Kevin Ledanois auch der letzte der Ausreißer gestellt. Ähnlich erging es dem Portugiesen Joaquim Silva und schließlich auch dem Kolumbianer Brayan Stiven Ramirez, der bis zum letzten Berg des Rennens durchhielt.

Hier setzte Bystrøm punktgenau seiner Konterattacke und profitierte dabei von der Uneinigkeit unter den Verfolgern, die den Norweger ain Ponferrada eingangs des letzten Kilometers zwar vor sich sahen, aber nicht mehr einfangen konnten, da keine der Mannschaften die Tempoarbeit übernehmen konnte oder wollte. So konnte Bystrøm es sich erlauben, schon deutlich vor dem Ziel die Arme jubelnd in die Höhe zu reißen, wogegen der ersten Verfolgergruppe nur noch der Kampf um Silber und Bronze blieb, den schließlich Ewan vor Skjerping für sich entschied.

„Ich habe in den letzten Anstieg all meine Kraft hinein gelegt, habe Vollgas gegeben und niemand konnte mir folgen. In der Abfahrt war ich dann super schnell und im Finale habe ich einfach nur durchgezogen “, fasste der Nachfolger des Slowenen Matej Mohoric die letzten Kilometer auf dem Weg zum WM-Gold zusammen.


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