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14.10.2014 | (rsn) – Philippe Gilbert (BMC) hat die 4. und vorerst letzte Ausgabe der Tour of Beijing gewonnen. Der 32 Jahre alten Belgier kam auf der abschließenden 5. Etappe, die auf einem Rundkurs durch Peking ausgetragen wurde und vom Tiananmen Platz zum Olympiastadion führte, mit dem Feld ins Ziel und feierte seinen zweiten Gesamtsieg bei einem Mehretappenrennen in dieser Saison. Im Juni hatte Gilbert die Ster ZLM Toer für sich entscheiden können.
„Es war nochmal ein stressiger Tag, weil ich nur einen geringen Vorsprung von drei Sekunden hatte“, erklärte Gilbert nach seinem insgesamt siebten Saisonsieg. „In der letzten Kurve war ich in einer guten Position, doch dann ging ich kein Risiko mehr ein und das war so okay für mich.“
Den Tagessieg sicherte sich nach 117 Kilometern - 13 Runden à 7,5 Kilometer – im Massensprint der Italiener Sacha Modolo (Lampre-Merida) knapp vor dem Neusseländer Greg Henderson und dem auf den letzten Metern noch stark aufkommenden Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky).
Rang vier ging an den US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp), gefolgt vom Niederländer Moreno Hofland (Belkin), dem Slowenen Luka Mezgec (Giant-Shimano), dem Italiener Davide Appollonio (Ag2R) und dem Briten Ben Swift (Sky). Neunter wurde der 20-jährige Australier Caleb Ewan (Orica-GreenEdge), Platz zehn belegte der Spanier Enrique Sanz (Movistar).
Gilbert, der erstmals bei der Peking-Rundfahrt am Start stand, hatte die 2. Etappe gewonnen und damit das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Auf der gestrigen Königsetappe war ihm Daniel Martin (Garmin-Sharp) nochmals gefährlich nahe gekommen. Beim Sieg des Iren bei der Bergankunft am Mentougou Miaofeng Mountain sprintete der BMC-Kapitän aber noch auf den dritten Platz und rettete drei Sekunden von seinem Vorsprung auf Martin.
„Das hier war eine tolle Erfahrung für mich und ich freue mich, dass mein Name in der Siegerliste steht“, sagte Gilbert, der in den Palmares der Tour of Beijing nun neben Tony Martin (2011, 2012) und Benat Intxausti (Movistar/2013) geführt wird.
Mit genau dem Rückstand von drei Sekunden belegte der Gewinner der Lombardei-Rundfahrt auch Platz zwei in der Endabrechnung des letzten WorldTour-Rennen des Jahres. Dritter wurde der Kolumbianer Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge/+0:09).
Auch auf den folgenden Plätzen gab es keine Veränderungen mehr. Der Portugiese Rui Costa (Lampre-Merida/+0:11) behielt seinen vierten Platz vor dem Russen Sergey Chetnetski (Katusha), dem Franzosen Warren Barguil (Giant-Shimano), dem Kolumbianer Julian Arredondo (Trek), dem Italiener Rinaldo Nocentini (Ag2R) und Urans Landsmann Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step), die allesamt 23 Sekunden Rückstand aufwiesen. Der Franzose Mikael Cherel (Ag2R)/+0:26) verbesserte sich noch auf den zehnten Platz.
Farrar verdrängte Mezgec um einen Zähler noch von der Spitze der Punktewertung. Der Pole Michal Golas (Omega Pharma-Quick Step) stand schon vor der Etappe als Gewinner des Bergtrikots fest. Chaves wurde als bester Jungprofi ausgezeichnet. Orica-GreenEdge sicherte sich die Teamwertung.
Die letzte Etappe der Peking-Rundfahrt 2014 endete zwar wie erwartet im Massensprint. Doch zwei Runden vor Schluss sah es so aus, als hätten sich die Teams der schnellen Männer verkalkuliert. Der Franzose Laurent Mangel (FDJ.fr) und der Belgier Tosh Van der Sande (Lotto Belisol) nämlich, die sich abgesetzt hatten, noch bevor es auf den Rundkurs ging, nahmen mit fast drei Minuten Vorsprung die letzten 15 Kilometer in Angriff.
Doch dann organisierten die Sprintermannschaften eine erfolgreiche Jagd, die allerdings auch dadurch erleichtert wurde, dass sich die beiden Ausreißer auf den letzten Kilometern nicht mehr einig waren. Als es auf den Schlusskilometer ging, nahm zunächst der resignierende Mangel die Beine hoch, ehe auf den letzten 500 Metern das Feld an dem Spitzenduo vorbei jagte.
Nach der letzten Kurve war Hofland zu früh im Wind und wurde zuerst von Modolo, dann auch noch von Boasson Hagen und Farrar übersprintet. Besonders Boasson Hagen hatte allen Grund sich zu ärgern, jagte er doch mit der höchsten Endgeschwindigkeit über die Ziellinie – allerdings nur an dritter Position, wogegen sich Modolo über seinen achten Saisonsieg freuen konnte.
„Ich habe diesen Erfolg gebraucht“, erklärte der 27-Jährige danach. „Ich hatte eine schlechte Tour de France, bin bei der Eneco Tour gestürzt und hatte danach zu kämpfen. Ich war einen Monat daheim, um zu trainieren. Hier zu gewinnen, ist eine riesige Befriedigung für mich und für das Team, das mich hier unterstützt hat“, so Modolo.
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