Pole soll sich 2015 auf die Klassiker konzentrieren

Weltmeister Kwiatkowski: Zu schwer für den Tour-Sieg

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Weltmeister Kwiatkowski: Zu schwer für den Tour-Sieg"
Michal Kwiatkowski im Etix-QuickStep-Trainingslager | Foto: Cor Vos

10.01.2015  |  (rsn) - In der ersten Hälfte der Saison 2015 wird Michal Kwiatkowski vor allem das italienische Radsport-Monument Mailand-Sanremo und die Ardennen-Klassiker im Fokus haben. Darüber hinaus möchte der aktuelle Straßenweltmeister auch eine gute Frankreich-Rundfahrt abliefern und an seine guten Ergebnisse von 2013 anknüpfen.

Vor zwei Jahren wurde der 24-jährige Pole überraschenderweise Gesamtelfter der Tour de France, obwohl er in den hohen Bergen einige Zeit auf die größten Favoriten verlor. Das Programm der diesjährigen Austragung der Tour de France ist allerdings nicht auf Kwiatkowski zugeschnitten. Weil das Profil der 102. Frankreich-Rundfahrt sieben Bergankünfte und nur ein einziges kurzes Zeitfahren aufweist, werden wahrscheinlich die Kletterspezialisten zum Zuge kommen und den Gesamtsieg unter sich ausmachen.

„Ehrlich gesagt, bezweifle ich, dass Michal die Tour gewinnen k¬önnte. Er ist einfach drei, vier Kilo zu schwer. Bei derselben Kraft, die er erzeugt, werden seine Gegner eindeutig schneller den Berg hinauffahren. Im Vergleich zu den Bergziegen ist Michal zu muskulös gebaut. Ein Etappensieg oder das Grünte Trikot liegt jedoch in seiner Reichweite“, argumentierte Yvan Van Mol, der bei Kwiatkowskis Etixx-Quick Step-Team die medizinische Abteilung leitet.

Kwiatkowski wird die Saison bereits im Januar bei der Tour de San Luis beginnen. Nach dem argentinischen Auftakt wird er als Titelverteidiger an der Algarve-Rundfahrt teilnehmen, bevor er bei der Fernfahrt Paris-Nizza und ebenfalls im März bei der „Classicissima“ an den Start geht. Vor den belgischen und niederländischen Frühjahrsklassikern wird Kwiatkowski seine Form bei Gent-Wevelgem und der Baskenland-Rundfahrt unter Beweis stellen.

„Alles geht seinen Gang. Ich versuche, tagtäglich besser zu werden, auch im Hinblick auf die zukünftigen Rennen. Ich will in besserer physischer Verfassung in die Ardennen-Woche gehen, um erfolgreicher abzuschneiden als im letzten Jahr“, erklärte Kwiatkowski mit weltmeisterlichem Selbstbewusstsein.

Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison belegte er beim Fléche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich jeweils Platz drei, beim Amstel Gold Race wurde der Allrounder Fünfter. Van Mol meint, Kwiatkowski solle sich in erster Linie auf die Eintagesrennen konzentrieren und zumindest bis auf weiteres einen großen Bogen um die Grand Tours machen. „Die Eintagesrennen sind Michals Priorität. Er kann jeden Klassiker gewinnen, wirklich jeden. Wir können es nicht zulassen, dass Michal einen größeren Wert auf die Mehrtagesrennen legt“, mahnte der Mediziner.

Nach der Frühlingskampagne wird sich Kwiatkowski seinen Fans noch bei der Tour de Suisse zeigen, die er zur Vorbereitung für die Tour de France nutzen wird. Dass er spätestens seit seinem Coup von Ponferrada im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, stört den Träger des Regenbogentrikots übrigens nicht im Geringsten.

„Es gibt so viele Menschen, die mich in den Rennen unterstützen, deshalb fahre ich auch für sie. Ich bin offen, jeder kann mich ansprechen. Um den Kontakt zu pflegen, bin ich sehr aktiv in den sozialen Netzwerken. Ich hoffe, dass die Fans mich auch in dieser Saison zu Höchstleistungen treiben werden“, sagte Kwiatkowski.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

13.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

12.03.2025Vingegaard: “Wir hätten nicht weiterfahren sollen“

(rsn) – Zwar schien im Finale der 4. Etappe von Paris-Nizza wieder die Sonne und das Rennen wurde nach einer rund dreiviertelsündigen Neutralisationsphase fortgesetzt. Doch einige Fahrer waren mit

12.03.2025Bei Regen, Schnee und Kälte: Herausforderung bewältigt

(rsn) - Trotz schwieriger meteorologischer Bedingungen konnten sowohl bei Paris – Nizza als auch bei Tirreno-Adriatico Rennen gefahren werden. Augenmaß bei Veranstaltern und Peloton trugen dazu bei

12.03.2025Lipowitz blieb im Schlussanstieg an den Topfahrern dran

(rsn) – Schon im Vorjahr zeigte Florian Lipowitz (Red Bull - Bora – hansgrohe), dass bei den schweren Rundfahrten mit ihm zu rechnen ist. Er beendete die Tour de Romandie auf Rang drei und landet

12.03.2025Vingegaard von Almeida noch abgefangen, Lipowitz Fünfter

(rsn) – Zwischendurch war nicht mal klar, ob die 4. Etappe von Paris-Nizza überhaupt beendet werden könnte. Starker Regen, Schnee und mitunter auch Hagel hatten für eine dreiviertelstündige Unte

12.03.2025 “Superteams“ gegen zusätzliche Grand-Tour-Wildcards?

(rsn) – Gegen die Forderung mehrerer ProTeams und der Organisatoren, bei den drei großen Landesrundfahrten Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta a Espana jeweils fünf statt bisher vier Wildca

12.03.2025Vendrame bezwingt Pidcock nach Marathon-Tag im Sprint

(rsn) – Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R) hat in Colfiorito die 3. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Der Italiener setzte sich auf nasser Straße nach einem kalten und regn

12.03.2025Highlight-Video der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat die bei kaltem Dauerregen ausgetragene 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 30-jährige Italiener setzte sich am längsten Tag d

12.03.20254. Etappe bei Paris-Nizza wegen Unwetters unterbrochen

(rsn) – Die 4. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza (2.UWT) ist 45 Kilometer vor dem Ziel unterbrochen und rund 45 Minuten später 16 Kilometer weiter wieder fortgesetzt worden. Grund für die Neutralis

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour droht Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Istrian Spring Trophy (2.2, CRO)
  • Tour of Rhodes (2.2, GRE)