Tirreno-Chef weist Kritik an Terminillo-Etappe zurück

Vegni: „Die Gesundheit der Fahrer lag mir immer am Herzen“

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Giro-Chef Mauro Vegni bei der Pessekonferenz nach Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

18.03.2015  |  (rsn) – Mauro Vegni hat ein positives Fazit der 50. Jubiläumsauflage des Tirreno-Adriatico gezogen und Kritik speziell an der Terminillo-Etappe zurückgewiesen. „Der Tirreno war, das hat mich besonders gefreut, auch ein TV-Erfolg“, sagte der Renndirektor in einer Pressekonferenz am letzten Tag der Fernfahrt. „Wir hatten im Schnitt zwischen 500.000 und 600.000 Zuschauer pro Etappe mit einer Spitze von 1,6 Millionen beim Terminillo.“

Im Gegensatz zu mehreren Fahrern wie Fabian Cancellara oder Filippo Pozzato über die extremen Wetterbedingungen auf der Königsetappe, die auf fast 1.700 Metern Höhe bei Minusgraden und Schneefall endete, beschwert und ein verbindliches Regelwerk für solche Situationen gefordert hatten, empfand Vegni die Bedingungen nicht als unzumutbar.

„Die Etappe war schwierig, aber sie riskierte zu keinem Zeitpunkt die Gesundheit der Fahrer. Ich bin seit 40 Jahren beim Giro und die Gesundheit der Fahrer lag mir immer am Herzen“, betonte der Italiener, der sich einen Seitenhieb gegen seinen Landsmann Pozzato nicht verkneifen wollte. „Wenn sich jemand wie Pozzato beschwert, dann soll er selbst in die sozialen Medien schauen. Er wird dort seine Antwort finden.“

Skeptisch äußerte Vegni sich auch zu einem möglichen Reglement für Extremwetter. „Es ist schwierig, Parameter zu finden, die für alle Rennen in allen Gegenden gelten“, erklärte er. „Was machen wir bei einer Etappe, die bei 38 Grad beginnt, dann werden es 41 Grad. Halten wir dann an, und fahren erst weiter, wenn das Thermometer wieder auf 38 Grad gefallen ist? Und bedeuten 40 Grad in Europa das gleiche wie 40 Grad in, sagen wir, den arabischen Ländern? Wenn wir nur in Nummern denken, dann verlieren wir den Sinn dieses Sports aus den Augen“, fügte er an und nannte die vorletzte Austragung von Mailand-Sanremo als Beispiel dafür, welche Schwierigkeiten entstehen könnten, wenn man Rennen unterbrechen würde.

„Die schwierigste Situation hatten wir bisher bei Mailand - Sanremo 2013. Aber man kann nicht immer bei schwierigen Bedingungen anhalten. Manchmal führt ein Stopp sogar zu mehr Problemen, etwa, wenn bei einer Bergetappe keine Busse da sind und es keine Möglichkeit gibt, dass die Fahrer sich gut zurückziehen können. Da ist das Gesundheitsrisiko beim Anhalten größer als beim Weiterfahren“, meinte Vegni.

Allerdings hatte sich die Rennleitung damals genau dazu entschlossen. Aufgrund von Schneefall auf dem Passo del Turchino wurde das Rennen in Ovada unterbrochen, die Fahrer wurden in Bussen nach Cogoleto gebracht, wo der Neustart erfolgte.

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