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22.05.2015 | (rsn) – Philippe Gilbert hat lange auf seinen ersten Saisonsieg warten müssen. Der gelang ihm gestern auf der 12. Etappe des Giro d’Italia im strömenden dann aber auf umso eindrücklichere Art und Weise gelungen. Der BMC-Kapitän spielte nach beeindruckender Vorarbeit seiner Teamkollegen nach 190 Kilometern von nach Vicenza all seine Erfahrung und Qualitäten als Klassikerspezialist aus und zog in der Schlusssteigung zum Monte aus dem Feld heraus an den beiden Ausreißern Franco Pellizozzi (Androni-Giocattoli) und Tanel Kangert (Astana), um ungefährdet seinen zweiten Tagessieg nach bei einer Italien-Rundfahrt zu feiern.
„Das ist großartig und ein tolles Gefühl", beschrieb der 32-jährige Gilbert im Ziel seine Gemütslage, nachdem er am Vortag noch auf einem enttäuschenden neunten Rang gelandet war und sein Team letztlich vergebens gearbeitet hatte. Diesmal investierte BMC deutlich weniger Energie in die Verfolgung einer Spitzengruppe und spannte sich erst im Finale mit mehreren Fahrern vor das Feld.
„Alle in unserem Team machten einen großartigen Job, besonders beeindruckend war es bei der Aufgabe, spät zwei Fahrer zurückzubringen“, sagte der Belgier und meinte damit Kangert und Pellizotti, der auf den letzten 20 Kilometern attackierte und 6,5 Kilometer vor dem Ziel Unterstützung durch den Esten erhielt. Das Duo führte zwischenzeitlich mit 30 Sekunden Vorsprung das Rennen an, doch Gilbert bewahrte die Ruhe und entschied, sich nicht allein auf die Verfolgung zu machen, zumal er „hörte, dass Silvan Dillier und Amaël Moinard von hinten aufschlossen. Wir haben uns organisiert und auf den letzten Kilometern hart als Team gearbeitet“, so Gilbert, der von seinen beiden Helfern wieder an das Duo herangeführt wurde und aus der Favoritengruppe heraus punktgenau die entscheidende Attacke ritt. „Dieser Sieg ist sehr wichtig für das Team und für mich. Wir haben es mehrmals probiert und heute haben wir es geschafft“, freute sich der frühere Weltmeister über die von Dillier und Moinard organisierte und zum erfolgreichen Abschluss gebrachte Aufholjagd.
Auch BMC-Sportdirektor Fabio Baldato nannte die Rückkehr des Schweizers und des Franzosen in die Favoritengruppe als den entscheidenden Faktor. „Die Arbeit von Amaël und Silvan waren am Ende das letzte Stück, das wir gebraucht hatten, um die Lücke zu schließen", sagte der Italiener, ohne die „die großartige Arbeit zu Beginn der Etappe von Brent Bookwalter, Marcus Burghardt, Stefan Küng und Rick Zabel vergessen. All diese Fahrer haben im Gegenwind hart für Philippe, Damiano (Caruso) und Darwin (Atapuma) gearbeitet. Alle waren sehr motiviert, heute zu gewinnen."
BMC feierte aber nicht nur den Etappensieg, sondern behauptete vor den anstehenden Hochgebirgsetappen auch seine günstige Ausgangslage in der Gesamtwertung. Caruso beendete die Etappe mit sechs Sekunden Rückstand auf Platz 14 und bleibt Gesamtachter, 2:29 Minuten hinter dem Rosa Trikot von Alberto Contador (Tinkoff-saxo). Atapuma folgt auf Rang 14 mit 3:24 Rückstand und Moinard ist Neunzehnter (+5:05).
Die Freude über den Etappensieg wurde allerdings durch die schwere Verletzung getrübt, die sich Stefan Küng bei einem Sturz zuzog. Der 21-jährige Schweizer brach sich dabei einen Brustwirbel und wird nach Angaben von Teamarzt Max Testa wohl drei bis vier Monate ausfallen.
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