Italiener auf 17. Giro Etappe der Schnellste

Modolo lässt Lampre in Lugano ein zweites Mal in 2015 jubeln

Foto zu dem Text "Modolo lässt Lampre in Lugano ein zweites Mal in 2015 jubeln"
Sacha Modolo (Lampre-Merida) jubelt in Lugano. | Foto: Cor Vos

27.05.2015  |  (rsn) – Lugano war zum zweiten Mal in diesem Jahr für das Lampre-Merida-Team eine Reise wert. Nachdem im März der Italiener Niccolo Bonifazio den GP Lugano gewonnen hatte, zog sein Landsmann und Mannschaftskollege Sacha Modolo (Lampre-Merida) beim Schweiz-Abstecher des 98. Giro d’Italia nach und sicherte sich auf der 17. Etappe, mit 134 Kilometern die kürzeste der ganzen Rundfahrt, den Sieg vor Giacomo Nizzolo (Trek) und Luca Mezgec vom deutschen Giant-Alpecin-Team.

Der 27-jährige Modolo konnte sich nicht nur über seinen zweiten Tageserfolg freuen, sondern holte seiner Mannschaft den bereits vierten Etappensieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt - so viele hat noch kein anderes Team geschafft.

„Auf dem Papier sah die Etappe einfach aus, aber in Wirklichkeit war es schwer, mit einer echten Rampe vier Kilometer vor dem Ziel“, sagte Modolo in einer ersten Reaktion im Ziel. „Ich habe mich im Anstieg umgeschaut und sah dabei viele potenzielle Konkurrenten in Schwierigkeiten. Vielleicht waren sie erschöpfter als ich. Gestern hatten wir eine schwere Etappe, aber ich hatte heute gute Beine und es war heute schön und warm – solche Tage mag ich.“

Dagegen muss der 26-jährige Nizzolo weiter auf den ersten Giro-Etappensieg warten. Der Italiener hatte sich bereits auf dem 13. Teilstück Modolo geschlagen geben und kommt nun auf insgesamt sechs zweite Plätze bei zwei Giro-Teilnahmen. Auch wenn es wieder nicht zum obersten Platz auf dem Podium reichte, so wurde Nizzolo im Ziel am Luganersee auf die Bühne gerufen, denn der Trek-Profi übernahm von seinem Landsmann Elia Viviani (Sky), der nur Elfter wurde, das Rote Trikot des besten Sprinters der Rundfahrt.

Weiter das Rosa Trikot trägt Alberto Contador (Tinkoff Saxo), der sich nach der gestrigen Kraftanstrengung mehr oder weniger im Feld erholen konnte und sein Team nur auf den letzten Kilometern arbeiten ließ, um einem Sturz aus dem Weg zu gehen. Der Spanier führt unverändert die Gesamtwertung mit 4:02 Minuten Vorsprung auf seinen Landsmann Mikel Landa (Astana) an. Dritter bleibt dessen italienischer Teamkollege Fabio Aru (+4:52), und auch auf den nächsten Plätzen der Gesamtwertung kam es zu keinen Änderungen.

„Bisher ist fast jeden Tag was passiert: ein Unfall, ein platter Reifen. Ich bin sehr froh, weil ich sicher durch die Etappe gekommen und in Lugano angekommen bin“, sagte Contador, der in der Stadt im Tessin seinen Wohnsitz hat.

Schon kurz nach dem Start in Tirano ließ das Feld die Italiener Marco Bandiera (Androni-Giocattoli) und Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini) sowie den Belgier Iljo Keisse (Etixx-Quick-Step) ziehen, hielt den Rückstand allerdings immer unter drei Minuten und stellte das Trio vor allem dank der Tempoarbeit von Lampre, Trek und Giant-Alpecin bereits 27 Kilometer vor dem Ziel am Fuße des Croce di Menaggio, in dem das Finale eingeläutet wurde.

Im oberen Teil des 2,5 Kilometer langen, nicht klassifizierten Anstiegs attackierte der Erfurter Patrick Gretsch (Ag2R), dem der Australier Adam Hansen (Lotto Soudal) und der Kolumbianer Darwin Atapuma (BMC) folgten. Doch als es über die Kuppe des Berges ging, konnte Atapuma Hansens Hinterrad nicht halten. Gretsch verpokerte sich, als er den Kletterspezialisten mit in die Verfolgung einbinden wollte, wozu Atapuma aber nicht in der Lage war.

Letztlich brauchte sich der Deutsche aber über seinen Fehler nicht weiter zu ärgern, denn auf der Strada Regina entlang des Luganersees ließen die Sprinterteams nichts anbrennen und stellten den als Tempobolzer bekannten Hansen, der seine elfte dreiwöchige Rundfahrt in Folge bestreitet, bereits zehn Kilometer vor dem Ziel.

Kurz darauf überquerte das nun wieder geschlossene und von Contadors Helfern angeführte Feld die Schweizer Grenze und jagte in hohem Tempo der Steigung von Gandria entgegen, der letzten, ebenfalls nicht kategorisierten Steigung des Tages. Hier neutralisierte das Feld eine Attacke von Tom Jelte Slagter (Garmin-Cannondale) und Philippe Gilbert (BMC), genauso wie in der Abfahrt den Angriff von Routinier Luca Paolini (Katusha).

Auf dem Schlusskilometer formierte sich, ganz ähnlich wie auf der 13. Etappe, der Lampre-Sprintzug und lancierte seinen Kapitän, so dass Modolo letztlich ungefährdet einen weiteren Etappensieg vor Nizzolo einfahren konnte.

„Vielleicht hätten wir (im Finale) einen Fahrer mehr haben können, aber nach Monaten harter Arbeit habe ich mit Max Richeze und Roberto Ferrari einend er besten Sprintzüge zur Verfügung. Ich fürchte mich vor niemandem“, fand der selbstbewusste Modolo lobende Worte für seine beiden wichtigsten Helfer in den Sprintankünften dieser Italien-Rundfahrt.

Obwohl er im Finale zunächst keine gute Position hatte, sprintete der Australische Meister Heinrich Haussler (IAM) hinter Mezgec noch auf Platz vier, gefolgt von Davide Appollonio (Androni-Giocattoli), einem weiteren Italiener, und dem Belgier Stig Broeckx (Lotto Soudal).

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2015Sky will an Idee mit Motorhomes festhalten

(rsn) – Glück brachte das sogenannte Motorhome, eine Art Campingwagen, das die britische Sky-Mannschaft mit zur diesjährigen Auflage der Italien-Rundfahrt brachte, Richie Porte nicht. Der Tasman

04.06.2015Van Den Broeck: „Wir sind doch keine Maschinen"

(rsn) - Nachdem Teamchef Marc Sergeant seine Enttäuschung über das Giro-Abschneiden seines Kapitäns Jurgen Van Den Broeck kundgetan und dessen Trainer sich im Gegenzug über fehlendes Vertrauen von

02.06.2015Unfairer Coledan und die Ausreißer durchkreuzten Kluges Ziele

(rsn) - Den Sieg auf der prestigeträchtigen Schlussetappe mit Ziel in Mailand sowie die Rote Laterne als Vorletzter knapp verpasst, dennoch war Roger Kluge (IAM) mit seiner Giro-Premiere zufrieden.

01.06.2015Bei Katusha saß der zweite Anzug, bei Sky griff Plan B

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

01.06.2015Vegni: „Sestriere-Etappe war herausragend"

(rsn) – Giro-Chef Mauro Vegni hat eine positive Bilanz der am Sonntag in Mailand zu Ende gegangenen 98. Italien-Rundfahrt gezogen. „Ich bin sehr zufrieden, wie dieser Giro abgelaufen ist“, sagte

01.06.2015Orica mit Gala-Auftakt, Movistar auch ohne Nairo Quintana Spitze

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

01.06.2015Lampre kann vier Mal jubeln, CCC Sprandi bleibt nur die Tristesse

rsn - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück g

01.06.2015Debütant Dayer Quintana: „Der Giro war richtig schön"

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) gewann gleich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr den Giro d’Italia. Für seinen jüngeren Bruder Dayer ging es bei dessen erster Teilnahme an einer dreiwöchig

01.06.2015Astana fuhr in einer eigenen Liga, BMC erreichte seine Ziele

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

31.05.2015Keisse düpiert in Mailand die Sprinter, Kluge Dritter

(rsn) – Am letzten Tag des 98. Giro d’Italia waren alle Blicke auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und die Sprinter gerichtet. Doch auf der 21. Etappe, die über 178 flache Kilometer von Turin nac

31.05.2015Jetzt wartet die Tour auf Contador

Mailand (dpa/rsn) - Zum Feiern bleibt nicht viel Zeit. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) wird seinen am Sonntag errungen zweiten Gesamtsieg beim Giro d`Italia schnell abhaken müssen, um sich auf

31.05.2015Contador triumphiert in Mailand, Keisse gewinnt Schlussetappe

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo-Tinkoff) hat den 98. Giro d’Italia gewonnen und damit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2008 gefeiert. Auf der abschließenden 21. Etappe kam der Spanier mit de

Weitere Radsportnachrichten

22.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

22.02.2025Fretin schlägt Meeus im Sprint und feiert zweiten Saisonsieg

(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die 4. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und damit seinen zweiten Saisonsieg nach der Clásica de Almería gefeiert. Der Belgier gewan

22.02.2025Vieles neu und doch alles beim Alten

Das Team um Lars Wackernagel hat einen schwierigen Winter hinter sich. Nachdem Ende letzten Jahres die Firma P&S Metalltechnik ihren Rückzug als Sponsor verkündete, stand das Team kurzzeitig ohne Ha

22.02.2025Scaroni feiert Sieg-Doppelpack in Frankreich

(rsn) – Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 1. Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) gewonnen und damit den zweiten Sieg in zwei Tagen eingefahren. Die 162 Kilometer von Contes nach Gour

22.02.2025Gelangweilter Pogacar “bewundert die Stadt“

(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges

22.02.2025Thomas ins Management von Ineos Grenadiers?

(rsn) – Vor wenigen Tagen hat Geraint Thomas sein Karriereende offiziell gemacht. Nach der laufenden Saison ist Schluss. 19 Jahre Profitum sind dann vorbei. In dieser Zeit hat sich der Waliser als Ã

22.02.2025Verfolger verzocken sich: Uriarte feiert in Andalusien ersten Profisieg

(rsn) – Viel Unlust und wenig Ordnung sorgten auf der 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für einen Ausreißersieg. Diego Uriarte (Kern – Pharma) war der große Profiteur. Der 23-Jährige

22.02.2025Merlier lässt eingebautem Milan keine Chance

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen

22.02.2025Groenewegen und Gaviria treten nicht mehr an

(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf

21.02.2025Meeus feiert nach starkem Finale seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten

21.02.2025Bardet muss Algarve-Rundfahrt nach Sturz aufgeben

(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F

21.02.2025Scaroni krönt starken Saisonstart und stiehlt Franzosen die Show

(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • UAE Tour (2.UWT, UAE)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)
  • Tour des Alpes-Maritimes (2.1, FRA)
  • Volta ao Algarve em Bicicleta (2.Pro, POR)
  • Vuelta a Andalucia Ruta (2.Pro, ESP)