Sky-Profi kritisiert Giro-Organisatoren

Eisel: „Warum am vorletzten Tag nochmals 5.000 Höhenmeter?"

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Bernhard Eisel (Sky) | Foto: Cor Vos

30.05.2015  |  (rsn) – Bernhard Eisel (Sky) zählt zu den routiniertesten Fahrern im Peloton. Der mittlerweile 34 Jahre alte Österreicher war in seiner langen Karriere unter anderem Helfer von Mark Cavendish, als der Brite bei der Tour de France Etappensieg an Etappensieg reihte, und trug 2012 auch sein Scherflein zum Tour-Gesamtsieg von Bradley Wiggings bei.

Der morgen zu Ende gehende 98. Giro d’Italia wird Eisel allerdings in ganz besonderer Erinnerung bleiben – und zwar, weil er den Fahrern so viel abverlangte. „Das war eine der schwersten Landesrundfahrten, bei denen ich je mitgemacht habe“, sagte der Steirer vor dem Start der 20. Etappe zu radsport-news.com. „Jeden Tag wurde richtig Druck gemacht. Wenn die Karenzzeit nicht so groß wäre, dann wären hier keine 100 Leute mehr dabei.“

Besonders störte Eisel aber das Programm, dass die Organisatoren der zweitgrößten Rundfahrt des Kalenders den Fahrern am vorletzten Tag noch aufbürdeten. „Man muss überlegen, ob es wirklich Sinn macht, jetzt am vorletzten Tag noch einmal 5.000 Höhenmeter zu haben. Die dritte Woche ist oft die schwerste, dennoch ist es so, dass das Klassement schon vorher klar ist. Warum dann diese Berge noch?“, schob Eisel nach.

Dabei fiel die sportliche Bilanz, die der Sky-Profi für sein Team zog, durchaus positiv aus – und das, obwohl Kapitän Richie Porte seit der 16. Etappe nicht mehr dabei ist. „Wenn wir jetzt zurückblicken, dann haben wir zwei Etappensiege (durch Elia Viviani und Vasil Kiryienka, d.Red)“, so Eisel, der besonders lobende Worte für Leopold König fand, der den ausgeschiedenen Porte bestens vertrat und den Giro auf dem sechsten Platz beenden wird.

„Leo war immer vorn mit dabei. Man kann sich auf ihn verlassen. Der Junge ist erst bei seiner dritten großen Rundfahrt dabei, er hat sie aber immer unter den Top Ten beendet“, sagte er über den 27-jährigen Tschechen, der auf der 20. Etappe noch eine Position einbüßte, aber trotzdem das bisher beste Ergebnis bei einer Grand Tour verbuchen kann.

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