Als Helfer zur Tour

Geschke hätte lieber Kittel seinen Platz überlassen

Von Christoph Adamietz

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Simon Geschke (Giant-Alpecin) steht bei der 102. Tour de France am Start. | Foto: Cor Vos

29.06.2015  |  (rsn) - Des einen Leid ist des anderen Freud: Durch die Nicht-Berücksichtigung von Marcel Kittel wurde bei Giant-Alpecin ein Platz im Tour-Aufgebot frei, der schließlich an Simon Geschke ging. Der Freiburger hatte sich selbst im Frühjahr nur wenige Chancen auf das Tour-Ticket ausgerechnet.

„Wenn es nach mir gegangen wäre, würde Marcel topfit bei der Tour am Start stehen, auch wenn ich dafür zu Hause geblieben wäre. Ich war mit dem Giro in diesem Jahr ehrlich gesagt gut bedient", kommentierte Geschke gegenüber radsport-news.com seine überraschende Nominierung und schilderte seinen Zwiespalt: „So ist es nicht die schönste Situation. Ich bin 2013 die Tour mit Marcel gefahren, und das war eine der besten Rundfahrten meiner Karriere."

Nun aber wird der 29-Jährige in die Bresche springen, allerdings natürlich mit anderer Aufgabe: „Ich bin nicht Plan B, sondern einfach ein Helfer mehr für die Kapitäne. Dadurch ist das Team vielleicht etwas ausgeglichener besetzt“, erklärte Geschke.

Teamchef Iwan Spekenbrink erklärte am Rande der Deutschen Meisterschaften, weshalb man sich letztlich für den Allrounder als Nachrücker entschieden hat. „Simon ist eine spezielle Geschichte. Er hat viel Pech gehabt im Frühjahr, deshalb dachten wir, dass es schwierig wird mit der Tour. Aber er hat sich beim Giro stetig verbessert. Mit seiner Leistung hat er sich auf unseren Zettel gefahren. Simon hat den Tour-Start verdient", sagte der Niederländer.

Geschke selbst, für den die Berücksichtigung „ein bisschen überraschend" kam, wird in den drei Wochen durch Frankreich viele Helferdienste für John Degenkolb, Tom Dumoulin und Warren Barguil leisten. „Ich will aber auch trotzdem meine eigenen Chancen wahrnehmen, die dann in Ausreißergruppen in der zweiten und dritten Woche kommen. Ich hoffe dann, um einen Etappensieg mitfahren zu können", meinte er.

Vor allem seinem Kapitän Degenkolb traut er viel zu. „John fährt das beste Jahr seiner Karriere. Da er jetzt Sprinter Nummer eins im Team ist, sind die Chancen auf Grün hoch. Nach einer Woche werden wir schauen, wie realistisch es ist. Aber er hat es sicherlich im Hinterkopf und das Team sicher auch", betonte Geschke.

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