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29.06.2015 | (rsn) – Mit einem ganz auf ihn zugeschnittenen Aufgebot peilt Chris Froome bei der am Samstag beginnenden Tour de France seinen zweiten Gesamtsieg nach 2013 an. Nach einem schwierigen Jahr, dessen Tiefpunkt das verletzungsbedingte Ausscheiden bei der Tour de France war, läuft für den Briten in dieser Saison bisher alles nach Plan.
Im Juni sicherte sich Froome ganz überlegen mit zwei Etappensiegen die Gesamtwertung des Critérium du Dauphiné und legte danach eine planmäßige Rennpause ein. Nun will der Sky-Kapitän bei der Frankreich-Rundfahrt in Top-Form antreten und Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana), Nairo Quintana (Movistar) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hinter sich lassen.
Bei diesem Unterfangen steht ihm eine starke Helferriege zur Seite, die vom Australier Richie Porte – im Frühjahr Gesamtsieger bei Paris-Nizza, der Katalonien-Rundfahrt und dem Giro del Trentino - , sein Landsmann Geraint Thomas – zuletzt Zweiter der Tour de Suisse – und dem Tschechen Leopold König – Sechster des Giro d’Italia – angeführt wird.
Dazu kommen als weitere kletterstarke Fahrer Nicolas Roche und Wout Poels sowie die drei Briten Peter Kennaugh – der am Sonntag seinen Titel bei den nationalen Meisterschaften verteidigt hat - Ian Stannard und Luke Rowe. Das Trio wird vor allem auf den flachen und mittelschweren Etappen Helferdienste verrichten.
„Sie haben alle verschiedene Rollen zu spielen. Die Herausforderung wird sein, dass jeder seine spezielle Rolle wird so gut wie möglich wird ausfüllen können. Wenn sie das alle bestmöglich tun, dann, da bin ich mir sicher, werden wir das Rennen gewinnen“, sagte Teammanager Dave Brailsford, der Gent-Wevelgem-Gewinner Ian Stannard in der ersten Tour-Hälfte als Schlüsselfigur sieht.
„Er wird an den ersten zehn Tagen absolut entscheidend sein. Er ist ein großer Kerl, ein Kraftpaket und seine Rolle wird sein, das Team und Chris zu schützen“, kündigte der Waliser an. „Chris wird den ganzen Tag an seinem Hinterrad bleiben, aber wenn wir das Rennen kontrollieren müssen, dann ist Ian Stannard unser Mann. Er ist stark und vielseitig“, lobte Brailsford den 28-Jährigen, der am Sonntag bei den britischen Meisterschaften Dritter wurde.
Als Edelhelfer hat der Sky-Boss Porte vorgesehen. Der Australier hatte beim Giro die Chance erhalten, auf eigene Rechnung zu fahren, musste nach einem Sturz dann aber das Rennen bereits vorzeitig aufgeben. „Er ist in großartiger Verfassung, hat sich gut vom Giro erholt, er ist einer der besten Kletterer der Welt“, sagte Brailsford.
Möglicherweise fühlt sich der Australische Zeitfahrmeister in den großen Rundfahrten sogar in der Rolle des Helfers wohler als in der des Kapitäns – zumindest hat er dort seine Effektivität schon des Öfteren unter Beweise gestellt, so etwa auch bei Froomes Tour-Sieg 2013. Mit Blick auf Portes damalige Leistung meinte Brailsford, dass es kaum einen anderen Fahrer gäbe, der den Job des Edelhelfers derart gut erledigen würde wie der 30-Jährige.
Als Führungsfigur wird der gleichaltrige Roche die Tour in Angriff nehmen. Der Ire stieß erst zu Saisonbeginn zum Sky-Team, nachdem er in den vergangenen beiden Jahren für Alberto Contador bei Tinkoff-Saxo gearbeitet hatte. Roche ist bei immerhin sechs seiner 15 Grand Tours-Teilnahmen unter den besten 15 gelandet und überzeugt Brailsford nicht nur durch seine Fähigkeiten am Berg, sondern durch seine Vielseitigkeit. „Er ist ein Puncher, hat viel Erfahrung und weiß, wie man ein Team zu positionieren hat. Er wird das Sagen haben“, kündigte er an.
Nicht berücksichtigt wurden unter anderem die beiden Weißrussen Vasil Kiryienka und Konstantin Siutsou, der Kolumbianer Sergio Henao, der nach langer Verletzungspause in der bisherigen Saison zu überzeugen wusste, der Rheinbacher Christian Knees und der Österreicher Bernhard Eisel.
Das Sky-Aufgebot: Chris Froome, Geraint Thomas, Richie Porte, Leopold König, Wout Poels, Nicolas Roche, Peter Kennaugh, Ian Stannard, Luke Rowe
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