Etappe 5, Arras - Amiens, 189,5 km, flach

Die erste klassische Sprinteretappe - Stürze sind vorprogrammiert

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Das Profil der 5. Etappe der 102. Tour de France | Foto: Cor Vos

08.07.2015  |  (rsn) - Nach einem Zeitfahren, einem windigen Tag am Meer, der Mur de Huy und dem Kopfsteinpflaster von gestern steht heute die erste richtig klassische Sprinteretappe der Tour im französischen Hinterland auf dem Programm. Der Kurs ist zwar ziemlich flach, beinhaltet dafür aber viele Richtungswechsel. Das kann die Verfolgung von Ausreißern erschweren und unter Umständen auch eine Gefahr darstellen - sowohl bei Wind und Wetter als auch allein schon durch die Hektik der ersten Tour-Woche. Stürze sind vorprogrammiert.

TagesTour: 70 Kilometer Luftlinie sind Arras und Amiens nur voneinander entfernt. Doch die ASO führt diese Etappe erst in die "falsche" Richtung aus dem Startort heraus nach Norden und dann im großen Ostbogen nach Süden zum Zwischensprint in Rancours bei Kilometer 90 sowie schließlich entlang der Somme nach Amiens. Die Route ist insgesamt mit vielen Richtungswechseln bestückt, doch die wohl wichtigste Kurve wartet erst 500 Meter vor dem Ziel und führt auf die sieben Meter breite und leicht abschüssige Zielgerade. Zuvor geht es knapp 1.000 Meter leicht bergan - ein kniffliges Finale, vor allem für die Sprintzüge, die hier nicht unbedingt nach "Schema F" arbeiten können.

KulTour: Von Arras, der Hauptstadt der Region Pas-de-Calais geht es in die Hauptstadt der Region Somme - und beide haben mit ihrer Zitadelle beziehungsweise Kathedrale einen Teil des Weltkulturerbes zu bieten. Unterwegs passieren wir viele Kriegsdenkmäler, wie das der kanadischen Armee in Vimy bei Kilometer 24, der Südafrikaner in Bois Deiville bei Kilometer 126 oder der Australier in Villers-Bretonneux bei Kilometer 171. Allein das Vimy Memorial erinnert an 11.169 gefallene Kanadier während des 1. Weltkriegs.

HisTourie: Elf Mal war Amiens bereits Tour-Etappenort, doch das letzte Mal, dass hier eine Etappe endete, ist bereits 16 Jahre her - und zwar auf den Tag genau: Am 8. Juli 1999 feierte Mario Cipollini seinen zweiten von vier Etappensiegen hintereinander und verwies Tom Steels auf Rang zwei sowie den im Gelben Trikot fahrenden Jaan Kirsipuu auf Rang drei. Einen deutschen Etappensieg erlebte Amiens aber auch schon: Bei der Tour 1962 gewann Rudi Altig hier die 3. Etappe und übernahm das Gelbe Trikot. Am Ende der Tour trug er in Paris dann Grün.

RSN-Prognose: Die Etappe ist wie gemacht für einen Massensprint, und alles andere wäre eine große Überraschung. Da sie an den vergangenen beiden Tagen nicht zum Zug kamen, werden die Sprinterteams mit den Hufen scharren und das Feld im Finale wieder zusammenführen, damit ein Nachfolger von Cipollini als Sprinter-König von Amiens gefunden werden kann. Unser Tipp: Auf den "Löwen" aus Italien folgt der "Gorilla" aus Deutschland: André Greipel.

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