WADA veröffentlicht neuen Index

Tramadol wird nicht verboten

Foto zu dem Text "Tramadol wird nicht verboten"
Dopingkontrolle. | Foto: Cor Vos

05.01.2016  |  (rsn) - Mit einigen kleinen Änderungen veröffentlichte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA die aktualisierte Verbotsliste für das Jahr 2016. So wurden Substanzen wie Meldonium neu aufgenommen, während Tramadol trotz  Verbotsanträgen weiterhin auf der Beobachtungs-Liste bleibt.

Das Herzinfarkt-Mittel Meldonium wurde nach einer Beobachtungszeit übernommen, da es "Beweise für die Verwendung von Athleten zur Verbesserung der Leistung" gäbe. Meldonium, das derzeit in den USA nicht zugelassen ist, soll in der Lage sein, die Ausdauer zu erhöhen.

Aufgenommen wurden auch die Hormonmittel Leuprorelin und Insulin-Mimetika, die bei der Behandlung von Diabetes eingesetzt werden. Dagegen wurden das Blutdruckmedikament Clonidine und Carboanhydrasehemmer, die auch harntreibend wirken, als zulässig deklariert.

Es gab viele Forderung, das Schmerzmittel Tramadol, das seit 2012 wie Coffein und Nikotin auf der Beobachtungsliste steht, in die Verbotsliste aufzunehmen. So behauptete Francesca Rossi, die Direktorin der Cycling Anti-Doping-Commission (CADF), im November, dass Tramadol im Peloton so gebräuchlich sei, dass es 675 positive Tests gäbe, wenn das Schmerzmittel verboten werden würde.

So gab Ex-Sky-Profi Michael Barry zu, der seine Karriere 2012 beendete, dass er Tramadol gegen Schmerzen und Verletzungen genommen habe. In einem Gespräch mit der „Times“ erklärte er:  „Tramadol machte mich euphorisch, aber es fällt einem schwer, sich zu konzentrieren. Es tötet die Schmerzen in den Beinen und man kann wirklich hart treten.

Tramadol ist ein Opioid und kann Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit und Übelkeit verursachen. Es wird von einigen Experten für  Stürze in der Vergangheit in Verbindung gebracht. Die  Team-Organisation MPCC (Bewegung für eine glaubwürdigen Radsport) hat Tramadol im Gegensatz zur WADA auf den Index gesetzt.

Schon im Oktober 2013 sprach Cannondale-Garmin Arzt Prentice Seffen gegenüber dem Internet-Anbieter cyclingnews.com über den Missbrauch von Tramadol im Peloton. "Ich weiß, dass es ein Problem ist. Es sorgt zwar nicht für eine große Leistungssteigerung, aber es könnte den Unterschied vom Bruchteil eines Prozents ausmachen. Es ist nichts im Vergleich zu EPO oder Blutdoping, aber es gehört zur Gruppe der Corticosteroide. Wenn Blutdoping eine Zehn ist, dann ist Tramadol vielleicht eine zwei!"

Ob es das wirklich wert ist, eine möglicherweise erhöhte Sturzgefahr einzugehen?

Quelle: cyclingnews.com

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