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30.03.2016 | (rsn) – Die 100. Auflage der Flandern-Rundfahrt ist auch für das belgische Lotto Soudal-Team ein ganz besonderes Ereignis. Und auch wenn mit den verletzten Jens Debusschere und Jelle Wallays zwei wichtige Fahrer fehlen werden, zählt das achtköpfige Aufgebot, in dem auch die beiden Deutschen André Greipel und Marcel Sieberg stehen, zu den stärksten des ganzen Pelotons.
Angeführt wird Lotto Soudal am Sonntag vom Belgier Jürgen Roelandts, der vor drei Jahren bereits einmal Dritter der „Ronde“ war und im vergangenen Jahr auf Rang acht das Ziel in Oudenaarde erreichte. Angesichts seiner Ergebnisse in der bisherigen Klassikersaison zählt der 30-Jährige auch diesmal zum erweiterten Favoritenkreis - vor allem nach seinem dritten Platz bei Mailand-Sanremo.
Allerdings gab sich Roelandts angesichts der durchwachsenen letzten Woche zurückhaltend im Hinblick auf seine Aussichten. „Ich habe mich sehr gut bei Mailand-Sanremo gefühlt, aber beim E3 Harelbeke am vergangenen Freitag hatte ich Rückenschmerzen und konnte das Rennen leider nicht durchfahren“, berichtete der Klassikerspezialist. „Am Samstag habe ich mich krank gefühlt. Am Sonntag hatte ich auch noch ein paar Probleme, konnte aber Siebter (bei Gent-Wevelgem) werden, die Form ist also nicht verschwunden. Und mittlerweile fühle ich mich viel besser.“
Zuversichtlich stimmt Roelandts allerdings die im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht abgeänderte Strecke der Flandern-Rundfahrt. “Bevor wir den Molenberg (km 237) erreichen, müssen wir über einige schmale Straßen und viele Kurven fahren, so dass es schwerer sein wird, das Rennen in dieser Phase zu kontrollieren. Es ist an dieser Stelle noch früh im Rennen, aber diese Stellen werden die Fahrer müde machen. Für mich ist das gut“, sagte der Routinier, der sich selber aber nicht zu den großen Favoriten zählt: „Die sind ja bekannt: Cancellara, Sagan und Van Avermaet“, meinte Roelandts, der aber nicht die einzige Option von Lotto Soudal ist.
Denn auch sein Landsmann Tiesj Benoot ist nach seinem sensationellen fünften Platz bei der letztjährigen Austragung ein ähnliches Ergebnis zuzutrauen. 2015 mischte der damals 21-Jährige als Neo-Profi die Konkurrenz mächtig auf, am Sonntag wird Benoot von keinem der Top-Favoriten unterschätzt – zumal er als Dritter des Het Nieuwsblad, Achter der Strade Bianche und Siebter des E3 Harelbeke schon einige Male seine Visitenkarte abgeben konnte.
„Dieses Jahr gehe ich mit einem anderen Gefühl ins Rennen, aber das bedeutet nicht, dass ich weniger nervös bin. Ich starte mit viel Selbstvertrauen“, sagte Benoot und begründete diese Aussage damit, dass ihm die Ronde van Vlaanderen liege. „Wegen der Distanz und weil auf dem schweren Parcours nur die Stärksten durchkommen. Man weiß, dass im Rennen viel passieren kann und wird, wenn auch nicht wann. Alles hängt davon ab, den richtigen Moment zu erwischen, aber meine Pläne werde ich nicht verraten“, fügte er an.
Lotto-Sportdirektor Herman Frison bedauerte zwar, dass aufgrund der Ausfälle von Debusschere und Wallays das Aufgebot verändert werden musste, doch im Hinblick auf die Kapitäne zeigte sich der Belgier überzeugt: “Jürgen Roelandts und Tiesj Benoot sind in exzellenter Verfassung.“ Das Duo verzichtete übrigens wie andere der Favoriten auch auf die Drei Tage von De Panne und inspizierte stattdessen am Mittwoch einen Teil der Strecke. Der Rest des „Ronde“-Aufgebots inklusive Greipel und Sieberg ist derzeit noch in de Panne im Einsatz, wo Donnerstag die beiden letzten Etappen anstehen.
Das Lotto Soudal-Aufgebot: Lars Bak, Tiesj Benoot, Sean De Bie, Jasper De Buyst, André Greipel, Pim Ligthart, Jürgen Roelandts, Marcel Sieberg
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